Beim Jambus folgen die Silben dem Muster unbetont–unbetont (= Senkung–Hebung).
Ein Beispiel dafür ist das Wort ‚Gedicht‘. Die erste Silbe (‚Ge-‘) ist unbetont, die zweite Silbe (‚dicht‘) ist betont.
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Weiter lesen : Wie wird der Jambus betont?
Wenn der Sprecher oder die Sprecherin in einem Gedicht eine andere Person, sich selbst oder die Lesenden in der 2. Person Singular anredet, wird dies manchmal als ‚lyrisches Du‘ oder ‚fiktives Du‘ bezeichnet.
Man erkennt es an den Pronomen ‚du‘, ‚dein‘, ‚dir‘ sowie ‚dich‘.
Beispielhaft für ein Gedicht mit einem lyrischen Du ist „Augen in der Großstadt“ (1930) von Kurt Tucholsky. Die erste Strophe lautet:
Wenn du zur Arbeit gehst
am frühen Morgen,
wenn du am Bahnhof stehst
mit deinen Sorgen:
da zeigt die Stadt
dir asphaltglatt
im Menschentrichter
Millionen Gesichter:
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider –
Was war das? vielleicht dein Lebensglück …
Vorbei, verweht, nie wieder.
Gedichte mit einem lyrischen Du haben häufig die Wirkung, dass die Lesenden sich direkt angesprochen fühlen.
Oft enthalten Gedichte mit einem lyrischen Du auch ein lyrisches Ich. Dabei kann es sich, wie im obigen Beispiel, auch um ein ‚implizites lyrisches Ich‘ handeln.
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Weiter lesen : Was ist ein lyrisches Du?
‚Lyrisches Wir‘ ist ein Fachbegriff aus der Literaturwissenschaft. Er bezeichnet die Sprecherinstanz in Gedichten, die in der 1. Person Plural geschrieben sind.
Man erkennt das lyrische Wir an den Pronomen ‚wir‘, ‚uns‘ und ‚unser‘/‚unsere‘.
Ein Beispiel für ein Gedicht mit einem lyrischen Wir ist „Die Häfen waren geöffnet“ (1948) von Ingeborg Bachmann:
Die Häfen waren geöffnet. Wir schifften uns ein,
die Segel voraus, den Traum über Bord,
Stahl an den Knien und Lachen um unsere Haare,
denn unsere Ruder trafen ins Meer, schneller als Gott.
Unsere Ruder schlugen die Schaufeln Gottes und teilten die Flut;
vorne war Tag, und hinten blieben die Nächte,
oben war unser Stern, und unten versanken die andern,
draußen verstummte der Sturm, und drinnen wuchs unsre Faust.
Erst als ein Regen entbrannte, lauschten wir wieder;
Speere stürzten herab und Engel traten hervor,
hefteten schwärzere Augen in unsere schwarzen.
Vernichtet standen wir da. Unser Wappen flog auf:
Ein Kreuz im Blut und ein größeres Schiff überm Herzen.
Das lyrische Wir kann als Sonderform des lyrischen Ichs verstanden werden. Beide Begriffe haben die Funktion, die Sprecherinstanz in einem Gedicht von der Person des Autors oder der Autorin zu unterscheiden.
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Weiter lesen : Was ist ein lyrisches Wir?
Die richtige Schreibweise lautet ‚lyrisches Ich‘:
Das Adjektiv ‚lyrisches‘ wird kleingeschrieben.
‚Ich‘ ist ein Personalpronomen, das als Substantiv verwendet wird. Es muss daher großgeschrieben werden.
Tipp:
Wenn du unsicher bist, ob ein Ausdruck groß- oder kleingeschrieben wird, kannst du die kostenlose Rechtschreibprüfung von QuillBot ausprobieren.
Weiter lesen : Wie schreibt man lyrisches Ich richtig?
Du erkennst das Metrum in einem Gedicht, indem du
- alle Wörter in einzelne Silben aufteilst,
- die betonten Silben (= Hebungen) markierst und
- das Muster, das sich daraus ergibt, richtig bestimmst.
Ein Gedicht, bei dem die Silben dem Muster unbetont–betont folgen und bei dem es pro Vers fünf betonte Silben gibt, hat als Metrum z. B. einen fünfhebigen Jambus.
Ein Gedicht, bei dem die Silben dem Muster betont–unbetont folgen und bei dem es pro Vers vier betonte Silben gibt, hat als Metrum z. B. einen vierhebigen Trochäus.
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Weiter lesen : Wie erkenne ich das Metrum in einem Gedicht?
Ein Beispiel für das Metrum in einem Gedicht ist der fünfhebige Jambus.
- ‚Jambus‘ bedeutet, dass die Silben dem Muster ‚unbetont–betont‘ (Hebung–Senkung) folgen.
- ‚Fünfhebig‘ bedeutet, dass es in jedem Vers genau fünf betonte Silben (= Hebungen) gibt.
Gedichte, die als Metrum einen fünfhebigen Jambus haben, sind z. B. „Der Panther“ (1903) von Rainer Maria Rilke oder „Die große Fracht“ (1952) von Ingeborg Bachmann. Die erste Strophe aus „Der Panther“ lautet:
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Hier siehst du, welche Silben in der Strophe betont sind und wie sich daraus ein regelmäßiges Muster ergibt:
Sein | Blick | ist | vom | Vo | rü | ber | gehn | der | Stä | be
so | müd | ge | wor | den, | daß | er | nichts | mehr | hält.
Ihm | ist, | als | ob | es | tau | send | Stä | be | gä | be
und | hin | ter | tau | send | Stä | ben | kei | ne | Welt.
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Weiter lesen : Was ist ein Beispiel für das Metrum in einem Gedicht?
Jambus und Trochäus erkennt man an der unterschiedlichen Abfolge betonter und unbetonter Silben.
- Jambus: unbetont–betont (Senkung–Hebung), z. B.: ‚Gesicht‘, ‚Verdacht‘
- Trochäus: betont–unbetont (Hebung–Senkung), z. B.: ‚Räuber‘, ‚Tiere‘
Je nach der Anzahl der betonten Silben (= Hebungen) pro Vers ergibt sich daraus als Metrum z. B. ein vierhebiger Jambus oder ein vierhebiger Trochäus:
- Vierhebiger Jambus: „Es | sitzt | ein | Vo | gel | auf | dem | Leim …“
- Vierhebiger Trochäus: „Hörst | du | wie | die | Brun | nen | rau | schen …“
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Weiter lesen : Wie erkennt man Jambus und Trochäus?
Im Schulunterricht wird meistens zwischen den folgenden 4 Metren unterschieden:
- Jambus: unbetont–betont (Senkung–Hebung), z. B.: ‚Verstand‘
- Trochäus: betont–unbetont (Hebung–Senkung), z. B.: ‚Bäcker‘
- Daktylus: betont–unbetont–unbetont (Hebung–Senkung–Senkung), z. B.: ‚Königin‘
- Anapäst: unbetont–unbetont–betont (Senkung–Senkung–Hebung), z. B.: ‚Elefant‘
Der richtige Fachbegriff für diese kleinsten rhythmischen Einheiten in einem Vers lautet eigentlich ‚Metron‘ oder ‚Versfuß‘.
Das ‚Metrum‘ oder ‚Versmaß‘ ergibt sich aus allen Versfüßen in einem Vers zusammen, z. B.: ‚fünfhebiger Jambus‘.
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Weiter lesen : Welche 4 Metren gibt es?
Ein Beispiel für den Schweifreim ist das Gedicht „Ecce Homo“ (1882) von Friedrich Nietzsche:
Ja! Ich weiß, woher ich stamme! |
(a) |
Ungesättigt gleich der Flamme |
(a) |
Glühe und verzehr ich mich. |
(b) |
Licht wird alles, was ich fasse, |
(c) |
Kohle alles, was ich lasse: |
(c) |
Flamme bin ich sicherlich! |
(b) |
Weitere Beispiele für den Schweifreim sind die Gedichte
- „Abendlied“ (1779) von Matthias Claudius,
- „Der Musensohn“ (1799) von Johann Wolfgang Goethe,
- „Der Hünenstein“ (1844) von Annette von Droste-Hülshoff und
- „Gemartet“ (1870) von Wilhelm Busch.
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Weiter lesen : Was ist ein Beispiel für den Schweifreim?
Beim Schweifreim folgen die Reime dem Schema a-a-b-c-c-b.
Meistens bilden dabei die ersten drei Verse (a-a-b) sowie die letzten drei Verse (c-c-b) jeweils einen Satz oder eine Sinneinheit.
Indem sich jeweils die letzten Verse dieser Sinneinheiten reimen, werden sie miteinander verknüpft und ein Gesamtbild entsteht.
Eine Aufteilung des Schweifreims in einen Paarreim (a-a) und einen umarmenden Reim (b-c-c-b) ist nur dann sinnvoll, wenn sie zum Inhalt des Gedichts passt.
Ein weiteres Reimschema, das in deutschen Gedichten häufig vorkommt, ist der Kreuzreim (a-b-a-b).
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Weiter lesen : Welches Schema spiegelt den Schweifreim wider?