Wiedergabe von Rede | direkte und indirekte Rede

Es gibt zwei Möglichkeiten um wiederzugeben, was eine Person gesagt hat:

  1. Direkte Rede (= Wörtliche Rede)
  2. Indirekte Rede
Beispiel: Wiedergabe von Rede
Direkte Rede (= Wörtliche Rede):

Ulla fragte ihren Mann neugierig: „Was hast du denn im Schrank versteckt?“

Indirekte Rede:

Ulla fragte ihren Mann neugierig, was er denn im Schrank versteckt habe.

Wie du siehst, steht das Gesagte bei der direkten Rede in doppelten Anführungszeichen.

Bei der indirekten Rede werden hingegen keine doppelten Anführungszeichen verwendet.

1. Direkte Rede (= Wörtliche Rede)

Bei der direkten Rede wird wiedergegeben, was jemand mit eigenen Worten sagt. Deshalb wird sie auch als ‚wörtliche Rede‘ bezeichnet.

Beispiel: direkte Rede (= wörtliche Rede)
Das Kind sagte: „Ich will nach draußen gehen.“

Die direkte Rede wird meistens in Romanen, Märchen und anderen Erzählungen, aber auch im alltäglichen Sprachgebrauch verwendet.

Du erkennst sie an den folgenden Merkmalen:

Anführungszeichen

Du musst die indirekte Rede immer in doppelte Anführungszeichen setzen. Vorne sehen sie wie zwei tiefgestellte Neunen (99) und hinten wie zwei hochgestellte Sechsen (66) aus.

Beispiel: direkte Rede – Anführungszeichen
Das Kind sagte: Ich will nach draußen gehen.

Begleitsatz mit Doppelpunkt oder Komma

Die direkte Rede umfasst meistens einen Begleitsatz. Der Begleitsatz kann vorne, in der Mitte oder hinten stehen.

Wenn der Begleitsatz vorne steht, wird die direkte Rede durch einen Doppelpunkt abgegrenzt. Wenn er in der Mitte oder hinten steht, wird die direkte Rede durch Kommas abgetrennt.

Beispiel: direkte Rede – Begleitsatz mit Doppelpunkt oder Komma
  • Begleitsatz vorne:

Das Kind sagte: „Ich will nach draußen gehen.“

  • Begleitsatz in der Mitte:

„Ich will“, sagte das Kind, „nach draußen gehen.“

  • Begleitsatz hinten:

„Ich will nach draußen gehen“, sagte das Kind.

Indikativ (= Wirklichkeitsform) als Modus

Die direkte Rede ist im Indikativ formuliert. Der Indikativ ist ein Modus des Verbs, mit dem ausgedrückt wird, wie etwas tatsächlich ist.

Beispiel: direkte Rede – Indikativ (= Wirklichkeitsform)
Das Kind sagte: „Ich will nach draußen gehen.“

Neben dem Indikativ gibt es noch zwei weitere Modi des Verbs im Deutschen:

  1. Konjunktiv (= Möglichkeitsform), z. B. ‚Er sagt, er mache das.‘
  2. Imperativ (= Befehlsform), z. B. ‚Iss dein Essen!‘

Beibehaltung von Ausrufe- und Fragezeichen

Wenn das Gesagte einer Person ein Ausrufezeichen oder ein Fragezeichen enthält, werden diese Satzzeichen in der Regel beibehalten.

Beispiel: direkte Rede – Beibehaltung von Ausrufe- und Fragezeichen
Vivian rief empört: „Du kannst doch nicht einfach meine Lego-Sammlung wegwerfen!

Ulla fragte ihren Mann neugierig: „Was hast du denn im Schrank versteckt?

2. Indirekte Rede

Bei der indirekten Rede wird das Gesagte einer Person in eigenen Worten wiedergegeben.

Beispiel: indirekte Rede
Vivian rief empört, dass ich doch nicht einfach ihre Lego-Sammlung wegwerfen könne.

Du findest die indirekte Rede z. B. in Berichten oder in den Nachrichten.

Sie ist durch die folgenden Merkmale gekennzeichnet:

Keine Anführungszeichen

Bei der indirekten Rede verwendest du keine Anführungszeichen.

Denn das Gesagte einer anderen Person wird nicht in deren, sondern mit eigenen Worten wiedergegeben.

Beispiel: indirekte Rede – keine Anführungszeichen
Vivian rief empört, dass ich doch nicht einfach ihre Lego-Sammlung wegwerfen könne.

Begleitsatz mit Komma

Bei der indirekten Rede wird der Begleitsatz mit einem Komma abgetrennt.

Beispiel: indirekte Rede – Begleitsatz mit Komma
Vivian rief empört, dass ich doch nicht einfach ihre Lego-Sammlung wegwerfen könne.

Konjunktiv (= Möglichkeitsform) als Modus

Die indirekte Rede steht im Konjunktiv. Der Konjunktiv ist ein Modus des Verbs, mit dem angegeben wird, wie etwas möglicherweise ist.

Beispiel: indirekte Rede – Konjunktiv (= Möglichkeitsform)
Vivian rief empört, dass ich doch nicht einfach ihre Lego-Sammlung wegwerfen könne.

Neben dem Konjunktiv gibt es auch diese beiden Modi des Verbs in der deutschen Sprache:

  1. Indikativ (= Wirklichkeitsform), z. B. ‚Ich mache das.‘
  2. Imperativ (= Befehlsform), z. B. ‚Lass mich in Ruhe!‘

Satzpunkt anstatt Ausrufe- und Fragezeichen

Bei der indirekten Rede werden Ausrufe- und Fragezeichen weggelassen, auch wenn sie im wörtlich Gesagten einer Person vorkommen.

Stattdessen wird ein normaler Satzpunkt gesetzt.

Beispiel: indirekte Rede – Satzpunkt anstatt Ausrufe- oder Fragezeichen
Vivian rief empört, dass ich doch nicht einfach ihre Lego-Sammlung wegwerfen könne.

Ulla fragte ihren Mann neugierig, was er denn im Schrank versteckt habe.

Häufig gestellte Fragen zu direkter Rede

Welche Verben kann ich für die indirekte Wiedergabe von Rede benutzen?

Du kannst für die indirekte Wiedergabe von Rede z. B. die folgenden Verben benutzen:

  • angeben
  • antworten
  • äußern
  • behaupten
  • berichten
  • erklären
  • erwidern
  • erzählen
  • flüstern
  • fragen
  • jammern
  • meinen
  • sagen

Je nachdem, welches Verb du wählst, kannst du die Tonlage und die Emotionen des jeweiligen Sprechers oder der jeweiligen Sprecherin ausdrücken.

Im folgenden Beispiel verdeutlicht das Verb ‚jammern‘, dass Salma Schmerzen hat.

Beispiel: Salma jammerte, dass ihr die Füße weh tun.

Welchen Konjunktiv benötige ich für die indirekte Wiedergabe von Rede?

Du benötigst für die indirekte Wiedergabe von Rede normalerweise den Konjunktiv 1.

Du solltest aber besser den Konjunktiv 2 verwenden, wenn der Konjunktiv 1 dem Indikativ des Verbs entspricht und dann nicht eindeutig erkennbar ist.

Konjunktiv 1: Meine Eltern sagen, dass sie mir ein Auto gekauft haben.

Indikativ: Meine Eltern sagen, dass sie mir ein Auto gekauft haben.

Konjunktiv 2: Meine Eltern sagen, dass sie mir ein Auto gekauft hätten.

Kann ich direkte in indirekte Wiedergabe von Rede umwandeln?

Ja, du kannst direkte in indirekte Wiedergabe von Rede umwandeln. Du musst dabei die folgenden Dinge ändern:

  1. Verbform
  2. Personalpronomen
  3. Orts- und Zeitangaben

Beispiel:

Reni sagte aufgeregt zu mir: „Diese Woche wirst du hier endlich heiraten!“

Reni sagte aufgeregt zu mir, dass ich in jener Woche dort endlich heiraten werde.

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