Direkte Rede: Beispiele und Übungen zu Satzzeichen

Direkte Rede ist das, was eine Person mit ihren eigenen Worten sagt.

Direkte Rede wird daher auch wörtliche Rede genannt.

Beispiel: direkte Rede
Der kleine Junge schluchzte: Meine doofe Schwester hat mein Eis gegessen!

Wie du anhand des Beispiels siehst, wird die direkte Rede in doppelte Anführungszeichen gesetzt.

Oft umfasst sie auch einen sogenannten Begleitsatz mit Verben wie ‚flüstern‘, ‚jammern‘ oder ‚schluchzen‘.

Anhand solcher Verben kannst du die Tonlage und die Gefühle oder Emotionen des Sprechers oder der Sprecherin erkennen.

Direkte Rede Satzzeichen

Wenn du in Texten direkte Rede verwendest, musst du auf die richtige Verwendung der Satzzeichen achten:

Direkte Rede Anführungszeichen

Direkte Rede muss immer in doppelten Anführungszeichen stehen.

Doppelte Anführungszeichen erkennst du daran, dass sie vorne wie zwei tiefgestellte Neunen (99) und hinten wie zwei hochgestellte Sechsen (66) aussehen.

Beispiel: direkte Rede Anführungszeichen
Heute bin ich sooo müde, ich könnte direkt vor meinem Bildschirm einschlafen.

Wenn innerhalb der direkten Rede ein Begleitsatz eingeschoben wird, musst du sowohl vor als auch nach dem Begleitsatz ein Paar doppelter Anführungszeichen setzen.

Beispiel: Anführungszeichen bei eingeschobenem Begleitzsatz
Heute bin ich sooo müde, sagte Gary, ich könnte direkt vor meinem Bildschirm einschlafen.

Achte dann darauf, dass nach dem Begleitsatz klein weitergeschrieben wird.

Mehr hilfreiche Tipps zur Groß- und Kleinschreibung findest du in diesem Artikel: Groß- und Kleinschreibung: Regeln + Übungen.

Direkte Rede Komma

Du setzt ein Komma vor den Begleitsatz, wenn dieser nach der direkten Rede folgt.

Es handelt sich dann um einen nachgestellten Begleitsatz.

Beispiel: Komma vor nachgestelltem Begleitsatz
„Sena, welche Kaffeesorte magst du am liebsten?“, fragte Momo.

Du setzt ein Komma sowohl vor als auch nach dem Begleitsatz, wenn dieser die direkte Rede unterteilt.

Es handelt sich dann um einen eingeschobenen Begleitsatz.

Beispiel: Komma vor und nach eingeschobenem Begleitsatz
„Sena“, fragte Momo, „welche Kaffeesorte magst du am liebsten?“

Weitere wichtige Kommaregeln kannst du im folgenden Artikel nachlesen: Im Überblick: 6 wichtige Regeln zur Kommasetzung.

Direkte Rede Doppelpunkt

Wenn vor der direkten Rede ein Begleitsatz steht, musst du nach diesem einen Doppelpunkt setzen.

Es handelt sich dann um einen vorangestellten Begleitsatz.

Beispiel: Doppelpunkt nach vorangestelltem Begleitsatz
Momo fragte: „Sena, welche Kaffeesorte magst du am liebsten?“

Direkte Rede Satzpunkt

Ob du nach der direkten Rede einen Satzpunkt setzen musst, hängt davon ab, wo der Begleitsatz steht.

Wenn der Begleitsatz vorne oder in der Mitte steht, musst du einen Satzpunkt nach der direkten Rede setzen.

Achte dann darauf, dass der Satzpunkt vor den Anführungszeichen ganz am Ende steht.

Beispiel: Satzpunkt bei vorangestelltem oder eingeschobenem Begleitsatz
Begleitsatz vorne: Maurice sagte trocken: Mir gefällt nicht, wie du dich verhältst.
Begleitsatz in der Mitte: Mir gefällt nicht, sagte Maurice trocken, wie du dich verhältst.

Wenn der Begleitsatz allerdings hinter der direkten Rede steht, darfst du nur einen Satzpunkt ganz am Ende nach dem Begleitsatz setzen.

Beispiel: kein Satzpunkt bei nachgestelltem Begleitsatz
Mir gefällt nicht, wie du dich verhältst, sagte Maurice trocken.

Direkte Rede Ausrufe- und Fragezeichen

Wenn die direkte Rede ein Ausrufe- oder ein Fragezeichen enthält, musst du dieses immer beibehalten.

Es steht dann vor den doppelten Anführungszeichen ganz am Ende.

Beispiel: Ausrufe- und Fragezeichen immer beibehalten
Ausrufezeichen:

Roland jubelte freudig: Wir haben 5:1 gewonnen!

Wir haben, jubelte Roland freudig, 5:1 gewonnen!

Wir haben 5:1 gewonnen!, jubelte Roland freudig.


Fragezeichen:

Alyssa fragte: Wieso bist du denn trotz deiner guten Note so schlecht drauf?

Wieso bist du denn, fragte Alyssa, trotz deiner guten Note so schlecht drauf?

Wieso bist du denn trotz deiner guten Note so schlecht drauf?, fragte Alyssa.

Wie du sehen kannst, ist es also unwichtig, ob der Begleitsatz vorne, in der Mitte oder hinten steht.

Tipp
Mithilfe der Rechtschreibprüfung von QuillBot kannst du überprüfen, ob du die Satzzeichen in der direkten Rede richtig verwendet hast.

Direkte und indirekte Rede im Vergleich

Direkte Rede ist das, was jemand in seinen eigenen Worten sagt.

Du findest sie häufig in Erzählungen wie Romanen und Märchen, um diese lebendiger wirken zu lassen.

Beispiel: direkte Rede Wirkung
Die Prinzessin flüsterte sorgenvoll: „Mein Prinz ist noch immer nicht hier. Ich hoffe, ihm ist nichts zugestoßen.“

Daraufhin antwortete die alte Hexe hämisch grinsend: „Sorge dich nicht, mein Kind! Dein Prinz ist mit Sicherheit wohlauf.“

Indirekte Rede bedeutet hingegen, sinngemäß das wiederzugeben, was jemand gesagt hat.

Sie kommt oft in den Nachrichten vor, wodurch diese neutral und wertfrei wirken.

Beispiel: indirekte Rede Wirkung
Laut Zeugenaussagen ist der Täter ca. 1,80 m groß, kräftig gebaut und dunkelhaarig. Eine Zeugin berichtete, dass er bewaffnet in die Tankstelle gestürmt sei und die Kassiererin dazu aufgefordert habe, die Kasse zu leeren.

Der folgenden Tabelle kannst du im Detail entnehmen, worin sich direkte und indirekte Rede unterscheiden.

Direkte und indirekte Rede im Vergleich
Unterschied Direkte Rede Indirekte Rede
Modus
(= grammatische Kategorie des Verbs)
  • Indikativ (= Wirklichkeitsform)

Hannes erzählte: „Meine Freundin hat alle ihre Hausarbeiten mit 1,0 bestanden.“

  • Konjunktiv (= Möglichkeitsform)

Hannes erzählte, dass seine Freundin alle ihre Hausarbeiten mit 1,0 bestanden habe.

Anführungszeichen
  • Anführungszeichen

Nicola sagte: Ich habe große Lust auf eine Laugenbrezel mit Nutella.

  • Keine Anführungszeichen

Nicola sagte, dass sie große Lust auf eine Laugenbrezel mit Nutella habe.

Fragezeichen in Fragesätzen
  • Fragezeichen

Die Verkäuferin fragte: „Brauchen Sie eine Tüte?

  • Kein Fragezeichen

Die Verkäuferin fragte, ob ich eine Tüte brauche.

Ausrufezeichen in Aufforderungssätzen
  • Ausrufezeichen

Der Mann schrie in den Hörer: „Mich kannst du nicht veräppeln!

  • Kein Ausrufezeichen

Der Mann schrie in den Hörer, dass man ihn nicht veräppeln könne.

Konjunktion
(= Bindewort)
  • Keine Konjunktion

Unser Manager schlug vor: „Wir sollten eine 4-Tage-Woche einführen.“

  • Optionale Konjunktion

Unser Manager schlug vor, dass wir eine 4-Tage-Woche einführen sollten.

Unser Manager schlug vor, wir sollten eine 4-Tage-Woche einführen.

Direkte Rede in indirekte Rede umwandeln

Um direkte Rede in indirekte Rede umzuwandeln, musst du drei Dinge beachten:

  1. Verbform verändern
  2. Personalpronomen umwandeln
  3. Orts- und Zeitangaben umwandeln

1. Verbform verändern

Du musst die Form des Verbs verändern, d. h. vom Indikativ zum Konjunktiv.

Beispiel: Verbform verändern
Direkte Rede:

Łukasz fragt seine Mutter: „Kannst du mir sagen, wie ein schwarzes Loch entsteht?“

Indirekte Rede:

Łukasz fragt seine Mutter, ob sie ihm sagen könne, wie ein schwarzes Loch entstehe.

Der Indikativ ist die normal konjugierte Form eines Verbs, z. B. ‚du kannst‘ oder ‚es entsteht‘.

Der Konjunktiv ist hingegen eine Verbform wie ‚sie könne‘ oder ‚es entstehe‘.

2. Personalpronomen umwandeln

Wenn die direkte Rede Personalpronomen enthält, musst du diese meist umwandeln.

Personalpronomen sind Wörter wie ‚ich‘, ‚ihr‘ und ‚er‘, mit denen du auf Personen oder Dinge Bezug nimmst.

Beispiel: Personalpronomen umwandeln
Direkte Rede: Rufus flüsterte: „Ich weiß, was ihr letzten Sommer getan habt.“

Indirekte Rede: Rufus flüsterte, dass er wisse, was sie letzten Sommer getan hätten.

3. Orts- und Zeitangaben umwandeln

Du musst in manchen Fällen Orts- und Zeitangaben umwandeln.

Das ist immer dann nötig, wenn sie bei der Wiedergabe nicht mehr stimmen. Das betrifft oft Angaben wie ‚hier‘ und ‚heute‘.

Beispiel: Orts- und Zeitangaben umwandeln
Ortsangabe

Direkte Rede: Marian rief aus dem Urlaub an und sagte: „Hier ist es so viel schöner!“

Indirekte Rede: Marian rief aus dem Urlaub an und sagte, dass es dort so viel schöner sei.

Zeitangabe

Direkte Rede: Lilly antwortete betrübt: „Mir war heute nicht nach Party.“

Indirekte Rede: Lilly antwortete betrübt, dass ihr an diesem Tag nicht nach Party gewesen sei.

Direkte und indirekte Rede Übungen

Übung 1: Wandle die direkte Rede in indirekte Rede um. Denke daran, auch die Personalpronomen wo nötig umzuwandeln.
  1. Der junge Forscher verkündete enthusiastisch: „Diese Entdeckung wird die Wissenschaft revolutionieren.“
  2. Lena fragt ihre Mitschülerin: „Kannst du mir bei den Hausaufgaben helfen?“
  3. „Für Bahnfahrende gibt es jetzt ein besonderes Angebot“, warb das Unternehmen in der Werbung.
  4. „Du solltest Sina“, meinte Zakia nachdenklich, „besser nichts von dem Vorfall erzählen.“
  5. Meine Mutter sagte streng: „Du hast Hausarrest, weil du immer so frech bist.“
  6. „Nehmen Sie dieses Medikament einmal täglich vor dem Schlafen“, riet mir der Arzt.
  1. Der junge Forscher verkündete enthusiastisch, dass diese Entdeckung die Wissenschaft revolutionieren werde.
  2. Lena fragt ihre Mitschülerin, ob sie ihr bei den Hausaufgaben helfen könne.
  3. Für Bahnfahrende gebe es jetzt ein besonderes Angebot, warb das Unternehmen in der Werbung.
  4. Ich solle Sina, meinte Zakia nachdenklich, besser nichts von dem Vorfall erzählen.
  5. Meine Mutter sagte streng, dass ich Hausarrest habe, weil ich immer so frech sei.
  6. Ich solle dieses Medikament einmal täglich vor dem Schlafen nehmen, riet mir der Arzt.

 

Übung 2: Wandle jetzt umgekehrt die indirekte Rede in direkte Rede um. Auch hier musst du in manchen Sätzen zusätzlich die Personalpronomen umwandeln.
  1. Marion erzählte aufgeregt, dass sie sich sehr auf ihre bevorstehende Reise nach Kolumbien freue.
  2. Mein Professor hat mir noch mal geduldig erklärt, dass meine Forschungsfrage nicht spezifisch genug sei.
  3. Demir fragte seine Cousine, ob sie ihm helfen könne, ein Geschenk für seine Freundin zu finden.
  4. Die Ärztin möchte von ihrer Patientin wissen, ob sie regelmäßig Sport treibe und sich gesund ernähre.
  5. Herr Abbas sagte, dass er das Buch bereits gelesen und sehr spannend gefunden habe.
  6. Der Chef hat befohlen, dass sein Team ab jetzt nur noch eine Kaffeepause machen dürfe.
  1. Marion erzählte aufgeregt: „Ich freue mich sehr auf meine bevorstehende Reise nach Kolumbien.“
  2. Mein Professor hat mir noch mal geduldig erklärt: „Ihre Forschungsfrage ist nicht spezifisch genug.“
  3. Demir fragte seine Cousine: „Kannst du mir helfen, ein Geschenk für meine Freundin zu finden?“
  4. Die Ärztin möchte von ihrer Patientin wissen: „Treiben Sie regelmäßig Sport und ernähren Sie sich gesund?“
  5. Herr Abbas sagte: „Ich habe das Buch bereits gelesen und fand es sehr spannend.“
  6. Der Chef hat befohlen: „Ihr dürft ab jetzt nur noch eine Kaffeepause machen!“

 

Übung 3: Ergänze in den nachstehenden Sätzen mit direkter Rede die folgenden Satzzeichen:
  • ,
  • .
  • !
  • ?

Das Ausrufezeichen passt immer dann, wenn eine Person einer anderen etwas befiehlt.

  1. Ich kann es kaum erwarten sagte Emily unser Baby ist schon bald da
  2. Wann kommst du endlich nach Hause fragte der Vater besorgt
  3. Boris erzählte freudestrahlend Das Konzert gestern Abend war richtig gut
  4. Können Sie mir helfen bat die alte Dame höflich mein Portemonnaie zu finden
  5. Sei vorsichtig warnte mich mein Bruder die Straßen sind heute sehr glatt
  6. Wieso hast du dem Manager nicht von dem Fehler erzählt fragte Mesut
  7. Gib mir meine Kopfhörer zurück befahl das Mädchen wütend
  8. Rita schaute mich verwundert an und fragte Worüber lachst du denn
  9. Unsere Oma sagte liebevoll Ihr seid die besten Enkelkinder
  10. Wenn Sie nicht wieder durch die Prüfung fallen wollen mahnte der Dozent müssen Sie ordentlich zitieren
  1. „Ich kann es kaum erwarten“, sagte Emily, „unser Baby ist schon bald da.“
  2. „Wann kommst du endlich nach Hause?“, fragte der Vater besorgt.
  3. Boris erzählte freudestrahlend: „Das Konzert gestern Abend war richtig gut.“
  4. „Können Sie mir helfen“, bat die alte Dame höflich, „mein Portemonnaie zu finden?“
  5. „Sei vorsichtig“, warnte mich mein Bruder, „die Straßen sind heute sehr glatt.“/li>
  6. „Wieso hast du dem Manager nicht von dem Fehler erzählt?“, fragte Mesut.
  7. „Gib mir meine Kopfhörer zurück!“, befahl das Mädchen wütend.
  8. Rita schaute mich verwundert an und fragte: „Worüber lachst du denn?“
  9. Unsere Oma sagte liebevoll: „Ihr seid die besten Enkelkinder.“
  10. „Wenn Sie nicht wieder durch die Prüfung fallen wollen“, mahnte der Dozent, „müssen Sie ordentlich zitieren!“

Häufig gestellte Fragen zur direkten Rede

Worin unterscheiden sich direkte und indirekte Rede?

Direkte Rede ist das, was eine Person in ihrem Wortlaut sagt. Das Gesagte steht dann in doppelten Anführungszeichen („“).

Indirekte Rede bedeutet hingegen, sinngemäß wiederzugeben, was eine andere Person gesagt hat. Indirekte Rede steht nicht in doppelten Anführungszeichen.

Direkte Rede Beispiel: Ilona flüsterte geheimnisvoll: „Ich habe einen Schatz gefunden.“

Indirekte Rede Beispiel: Ilona flüsterte geheimnisvoll, dass sie einen Schatz gefunden habe

Wie muss ich bei direkter Rede die Satzzeichen setzen?

Du musst direkte Rede immer in doppelte Anführungszeichen setzen.

  • Wenn ein Begleitsatz vor der direkten Rede steht, setzt du nach ihm einen Doppelpunkt.

Beispiel Begleitzsatz vorne: Yvonne meinte: „Der Workshop zur Vorbereitung auf meine Masterarbeit war sehr hilfreich.“

  • Wenn der Begleitsatz nach der direkten Rede steht, setzt du vor ihm ein Komma. Wenn die direkte Rede normalerweise mit einem Satzpunkt abschließen würde, lässt du diesen weg. Nur Ausrufe- und Fragezeichen bleiben stehen.

Beispiel Begleitzsatz hinten: „Der Workshop zur Vorbereitung auf meine Masterarbeit war sehr hilfreich“, meinte Yvonne.

  • Wenn der Begleitsatz zwischen der direkten Rede steht, setzt du vor und nach ihm ein Komma. Beide Teile der direkten Rede müssen dann in doppelten Anführungszeichen stehen.

Beispiel Begleitzsatz Mitte: „Der Workshop zur Vorbereitung auf meine Masterarbeit“, meinte Yvonne, „war sehr hilfreich.“

Ist dieser Artikel hilfreich?
Yasemin Özcelik, B.A.

Yasemin hat einen Bachelorabschluss in Spanischer Romanistik und Interkultureller Wirtschaftskommunikation. Sie ist nicht nur als Content-Writerin, sondern auch als Lektorin und Onlinelehrerin tätig. Aufgrund ihrer Leidenschaft für das Unterrichten macht sie aktuell nebenberuflich ihren Master in Education Practice in England.