Personalpronomen im Deutschen | Verwendung und Beispiele
Personalpronomen sind persönliche Fürwörter wie ‚es‘, mit denen du Substantive wie Personen oder Dinge in einem Satz ersetzen kannst.
So lassen sich häufige Wortwiederholungen vermeiden.
Ohne Wiederholung: Das Lied ist wirklich super. Es gefällt mir sehr. Ich höre es täglich.
Die Personalpronomen im Deutschen unterscheiden sich nach:
- Person (1., 2. oder 3. Person)
- Numerus (Singular oder Plural)
- Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ oder Akkusativ)
Kasus | Singular (= Einzahl) | Plural (= Mehrzahl) | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
1. Person |
2. Person |
3. Person |
1. Person |
2. Person |
3. Person |
|
Nominativ | ich | du | er/sie/es | wir | ihr | sie/Sie |
Genitiv | meiner | deiner | seiner/ihrer/seiner | unser | euer | ihrer/Ihrer |
Dativ | mir | dir | ihm/ihr/ihm | uns | euch | ihnen/Ihnen |
Akkusativ | mich | dich | ihn/sie/es | uns | euch | sie/Sie |
Wie du Personalpronomen verwendest
Das Personalpronomen ‚ich‘ ist die 1. Person Singular. Es bezieht sich auf den Sprecher oder die Sprecherin, z. B. auf dich selbst.
Ich besuche gerne historische Museen, um mehr über vergangene Kulturen zu lernen.
Am liebsten spiele ich abends Gitarre zur Entspannung.
Das Personalpronomen ‚du‘ ist die 2. Person Singular. Mit ihm wird eine vertraute Person angesprochen, z. B. ein Familienmitglied.
Weißt du schon, was gestern auf dem Marktplatz passiert ist?
Du hast die mit Abstand schönsten Augen.
Zur 3. Person Singular gehören die Personalpronomen ‚er/sie/es‘. Du benutzt sie, um über eine andere Person, ein Tier oder eine Sache zu sprechen.
Du musst dabei das Genus (= Geschlecht) der Person, des Tieres oder der Sache berücksichtigen. Im Deutschen gibt es drei Genera (= Geschlechter):
- Maskulinum (‚er‘)
- Femininum (‚sie‘)
- Neutrum (‚es‘)
- Hier bezieht sich ‚er‘ auf eine Person, den Lehrer.
Femininum: Was für eine süße Katze! Darf ich sie streicheln?
- Hier bezieht sich ‚sie‘ auf ein Tier, die Katze.
Neutrum: Mein Handy macht Probleme. Es lässt sich nicht mehr einschalten.
- Hier bezieht sich ‚es‘ auf ein Ding, das Handy.
Das Personalpronomen ‚es‘ wird auch verwendet, um über abstrakte Dinge wie die Uhrzeit oder das Wetter zu sprechen.
Wetter: Heute wird es endlich sonnig!
Die 1. Person Plural ist das Personalpronomen ‚wir‘. Es wird verwendet, um über sich selbst und andere Menschen zu sprechen, z. B. in einer Gruppenarbeit.
Heute Abend gehen wir auf ein Konzert in der Schleyer-Halle in Stuttgart.
Können wir endlich mal wieder Lasagne machen?
Bei ‚ihr‘ handelt es sich um das Personalpronomen der 2. Person Plural. Mit ihm sprichst du zwei oder mehr Personen an, die dir vertraut sind, z. B. deine Freunde und Freundinnen.
Liebe Kollegen und Kolleginnen, ihr habt großartige Arbeit geleistet.
Möchtet ihr noch etwas essen?
Die Personalpronomen ‚sie/Sie‘ zählen zur 3. Person Plural. Das kleingeschriebene ‚sie‘ verwendest du, um über zwei oder mehr Personen zu sprechen.
Das großgeschriebene ‚Sie‘ ist eine höfliche Anredeform. Du verwendest es für jemanden, den du nicht kennst oder gegenüber dem du sehr höflich sein musst, z. B. einem Arzt.
An Sonntagen treffen sie sich öfter zum Frühstück im Café.
Ich verstehe nicht, warum sie immer bis spät in die Nacht feiern gehen wollen.
Kannst du sie anrufen und Bescheid geben, dass wir schon seit einer Stunde warten?
Großes ‚Sie‘:
Herr Doktor, können Sie mir sagen, was gegen Migräne hilft?
Liebe Gäste, Sie finden in unserem Hotel alle Annehmlichkeiten, die Sie wünschen.
Wir hoffen, Sie bald wieder bei der Deutschen Bahn begrüßen zu dürfen.
Wie du siehst, kannst du das großgeschriebene ‚Sie‘ sowohl für eine als auch für mehrere Personen verwenden. Entscheidend ist nur die höfliche Anrede.
Wenn ‚sie‘ in der 3. Person Singular gemeint ist, steht auch das Verb im Singular.
Wenn ‚sie‘ in der 3. Person Plural gemeint ist, steht ebenfalls das Verb im Plural.
3. Person Singular: Heute hat sie noch einiges zu tun.
3. Person Plural: Heute haben sie noch einiges zu tun.
Personalpronomen im Deutschen je nach Fall
Die Personalpronomen werden im Deutschen je nach Fall (= Kasus) in einem Satz verändert (= dekliniert):
- Personalpronomen im Nominativ
- Personalpronomen im Genitiv
- Personalpronomen im Dativ
- Personalpronomen im Akkusativ
1. Personalpronomen im Nominativ
Die Personalpronomen im Nominativ entsprechen immer dem Subjekt im Satz, also der Person oder Sache, die die Handlung ausführt.
Nach dem Nominativ fragst du mit ‚Wer oder was?‘.
- Ich liebe es, am Wochenende lange zu schlafen.
- Du hast eine großartige Stimme, wirklich beeindruckend!
- Er spielt jeden Tag Fußball im Park.
- Sie liest gerne historische Romane.
- Anscheinend soll es morgen den ganzen Tag regnen.
- Für Ende dieses Jahres planen wir eine Reise nach Botswana.
- Deine Schwester und du, ihr seid wirklich wahnsinnig faul.
- Freitags gehen sie immer in ihre Lieblingsbar.
- Frau Jakobi, Sie sind herzlich zu unserer Einweihungsfeier eingeladen.
2. Personalpronomen im Genitiv
Mit den Personalpronomen im Genitiv wird ausgedrückt, in welchem Verhältnis eine Sache mit einer anderen steht.
Nach dem Genitiv fragst du mit ‚Wessen?‘.
- Niemand wird sich meiner erinnern.
- Du solltest dich deiner schämen!
- Weil er zu Lebzeiten viel erreicht hat, gedenken die Menschen seiner.
- Die anderen Mädchen spotten ihrer, da sie so schüchtern ist.
- Das Baby erfreut sich seiner selbst.
- Ich glaube, die beiden sind unser überdrüssig. Gehen wir lieber.
- Ihr seid so arrogant. Immer rühmt ihr euch euer selbst.
- Die Abstimmung wirkt nicht fair. Ich enthalte mich ihrer.
- Brüllen Sie hier nicht so herum und werden Sie Ihrer Herr!
Wie du siehst, wirken die Personalpronomen im Genitiv merkwürdig. Das liegt daran, dass sie als veraltet gelten und in der gesprochenen Sprache kaum noch vorkommen.
Beide Arten von Pronomen drücken eine Zugehörigkeit zwischen zwei Dingen aus. Allerdings kommen Genitiv-Personalpronomen nur noch selten oder in bestimmten Wendungen vor, z. B. ‚sich seiner schämen‘.
Genitiv-Possessivpronomen kannst du hingegen immer verwenden, um auszudrücken, zu wem oder was eine Sache gehört.
Genitiv-Personalpronomen:
- Wir haben den ganzen Kuchen aufgegessen. Wir sollten uns unser schämen.
- Wir haben den ganzen Kuchen aufgegessen. Wir sollten uns unserer schämen.
Genitiv-Possessivpronomen:
- Das ist ja ein süßer Hund! Ist das eurer?
- Das ist ja ein süßer Hund! Ist das euer?
3. Personalpronomen im Dativ
Die Personalpronomen im Dativ beziehen sich auf die Person oder Sache, die von der Handlung im Satz indirekt betroffen ist (= indirektes Objekt).
Du kannst mit ‚Wem?‘ nach dem Dativ fragen.
- Mir ist bewusst, dass wir bald los müssen.
- Ist dir eigentlich klar, was das für die Umwelt bedeutet?
- Ihm ging es nach der Operation deutlich besser.
- Hoffentlich gefällt ihr das neue Buch.
- Ich mache mir Sorgen um mein Meerschweinchen, weil es ihm so schlecht geht.
- Wir erhoffen uns ausgezeichnete Ergebnisse.
- Merlin glaubt euch kein Wort.
- Die Lehrerin versucht, ihnen die grammatischen Unterschiede zu erklären.
- Wie geht es Ihnen, Frau Sneijder?
4. Personalpronomen im Akkusativ
Die Personalpronomen im Akkusativ geben an, dass eine Person oder Sache von der Handlung im Satz direkt betroffen ist (= direktes Objekt).
Der Akkusativ lässt sich durch ‚Wen oder was?‘ erfragen.
- Mich hat die Nachricht überrascht.
- Ich möchte dich um einen Gefallen bitten.
- Ich habe ihn gestern im Park gesehen.
- Die neue Kollegin ist sehr nett. Ich habe sie zum Essen eingeladen.
- Carmelo hat ein kleines Kätzchen gefunden und es gefüttert.
- Der Guide hat uns netterweise zum Bahnhof gebracht.
- Habe ich euch schon gegrüßt?
- Meine Oma backt die besten Plätzchen. Ich habe sie alle gegessen.
- Darf ich Sie um Rat fragen, Herr Sandmann?
Mithilfe von QuillBot kannst du deinen eigenen Text umschreiben lassen und herausfinden, wie du Wörter im Satz durch Personalpronomen ersetzen kannst.
Kontrolliere deinen Text aber immer, um sicherzugehen, dass alle Personalpronomen klar zuordenbar sind. So lassen sich Missverständnisse vermeiden.
Auf unserem QuillBlog findest du zudem Pronomen-Beispiele für Personalpronomen und alle anderen Arten.
- Der Mann ging mit seinem Hund spazieren, als der Mann plötzlich von einem Auto angefahren wurde.
- Der Mann ging mit seinem Hund spazieren, als er plötzlich von einem Auto angefahren wurde.
Der erste Satz ist besser, weil hier eindeutig ist, dass der Mann angefahren wurde.
Im zweiten Satz kann sich das Personalpronomen ‚er‘ sowohl auf den Mann als auch auf den Hund beziehen.
Auf unserem Blog findest du weitere Artikel über Pronomen im Deutschen.
Häufig gestellte Fragen zu Personalpronomen
- Was sind die Personalpronomen im Englischen?
-
Die Personalpronomen im Englischen sind:
- I
- you
- he/she/it
- we
- you
- they
- Was sind die Personalpronomen im Spanischen?
-
Die Personalpronomen im Spanischen sind:
- yo
- tú
- él/ella/usted
- nosotros/nosotras
- vosotros/vosotras
- ellos/ellas/ustedes
- Was sind die Personalpronomen im Französischen?
-
Die Personalpronomen im Französischen sind:
- je
- tu
- il/elle
- nous
- vous
- ils/elles
Daneben gibt es sogenannte unverbundene Personalpronomen im Französischen:
- moi
- toi
- lui/elle
- nous
- vous
- eux/elles
Die unverbundenen Personalpronomen dienen dazu, eine Aussage hervorzuheben. Sie können im Satz alleine stehen.
- Was sind die Personalpronomen im Lateinischen?
-
Die Personalpronomen im Lateinischen sind:
- ego
- tu
- is/ea/id
- nos
- vos
- ii/ei/eae/ea