Was sind Pronomen? Beispiele für alle sieben Arten

Pronomen (= Fürwörter) sind Wörter, die ein Substantiv (= Nomen) im Satz ersetzen oder begleiten können.

Wenn Pronomen ein Substantiv begleiten, werden sie wie Artikel (z. B. ‚der‘ oder ‚eine‘) verwendet.

Beispiele Pronomen als Ersatz oder Begleitung
Substantiv ersetzen: Der Chef ist immer krank. Er kann einem echt leidtun.
→ Hier ersetzt das Pronomen ‚er‘ das Substantiv ‚Chef‘.

Substantiv begleiten: Wie findest du meine neue Tasche?
→ Hier begleitet das Pronomen ‚meine‘ das Substantiv ‚Tasche‘.

Im Deutschen gibt es sieben Arten von Pronomen, wie dir die folgende Tabelle zeigt.

Pronomen Beispiele
Pronomen Beispiele
  1. Personalpronomen
  • ich
  • du
  • wir
  1. Possessivpronomen
  • mein
  • sein
  • euer
  1. Reflexivpronomen
  • dir
  • sich
  • uns
  1. Relativpronomen
  • der
  • wo
  • wer
  1. Demonstrativpronomen
  • derjenige
  • dieselbe
  • jenes
  1. Indefinitpronomen
  1. Interrogativpronomen
  • was
  • welche
  • was für ein

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Interrogativpronomen | Beispiele zum besseren Verständnis

Interrogativpronomen (= Fragefürwörter) sind Wörter, mit denen du Fragen stellen kannst, z. B.:

  • wer
  • was
  • welche/r/s
  • was für ein/e

Sie ersetzen in der Regel ein Substantiv (= Nomen) im Satz.

Die Interrogativpronomen ‚welche/r/s‘ und ‚was für ein/e‘ können aber auch ähnlich wie Artikel ein Substantiv begleiten (= vor diesem stehen).

Interrogativpronomen Beispiel
Wer ist denn dieser gut aussehende junge Mann?

Was machst du gerade?

Welche Schuhe passen am besten zu dem Kleid? Welche würdest du anziehen?

Das ist ja eine schöne Katze. Was für eine Rasse ist das?

Interrogativpronomen kannst du auch oft mit Präpositionen wie ‚zu‘ oder ‚für‘ kombinieren.

In manchen Fällen ändert sich dann ihre Form, z. B. ‚wer‘ → ‚wem‘.

Beispiel: Interrogativpronomen mit Präpositionen
Zu wem gehst du so spät noch?

Für was soll das jetzt gut sein?

Auf welche Serie hast du Lust?

Mit was für einer Ausrede kommt er diesmal an?

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Was ist ein Relativpronomen? Beispiele für alle Arten

Zu den Relativpronomen im Deutschen zählen:

  • der/die/das
  • welcher/welche/welches
  • wo/woher/wohin
  • wer
  • was

Mit ihnen beziehst du dich auf ein zuvor erwähntes Substantiv (= Nomen), z. B. eine Person oder eine Sache.

Relativpronomen Beispiele
Bezug auf eine Person: Das ist der Typ, der mich heute Mittag so nett angelächelt hat.

Bezug auf eine Sache: Gefällt dir das Kleid, welches ich dir geschenkt habe?

Alle Relativpronomen leiten sogenannte Relativsätze ein. Relativsätze sind Nebensätze, die genauere Informationen zu einem Hauptsatz geben.

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Indefinitpronomen | Definition, Beispiele und Übungen

Indefinitpronomen (= unbestimmte Fürwörter) sind Wörter, mit denen du in der Regel eine unbekannte Anzahl an Personen oder Dingen ausdrücken kannst.

Du kannst mit Indefinitpronomen also allgemeine Aussagen machen, ohne dich spezifisch auf eine bestimmte Person oder Sache beziehen zu müssen.

Indefinitpronomen Beispiele
Manche Leute wissen echt nicht, wie gut sie es haben.
→ Hier wird auf eine unbekannte Anzahl an Personen Bezug genommen.

Clemens möchte alles vom All-you-can-eat-Büffet probieren.
→ Hier wird auf eine unbekannte Anzahl an Dingen Bezug genommen.

Im Deutschen gibt es unter anderem die folgenden Indefinitpronomen:

  • all(e)
  • beide
  • einige
  • etwas
  • jede/r/s
  • jemand
  • (k)ein
  • man
  • manche
  • nichts
  • niemand
  • welche/r/s
Beachte
Indefinitpronomen kannst du wie Artikel verwenden, die vor einem Substantiv stehen.

Du kannst sie allerdings auch als Ersatz für ein Substantiv benutzen, das bereits zuvor genannt wurde.

Beispiel:

Ich mag alle Filme von Quentin Tarantino.
→ Hier wird das Indefinitpronomen ‚alle‘ als Artikel für das Substantiv ‚Filme‘ verwendet.

Ich mag die Filme von Quentin Tarantino. Sie sind alle richtig gut.
→ Hier wird das Indefinitpronomen ‚alle‘ als Ersatz für das Substantiv ‚Filme‘ verwendet.

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Reflexivpronomen Deutsch | Verwendung, Beispiele & Übungen

Die Reflexivpronomen (= rückbezüglichen Fürwörter) im Deutschen sind:

  • mich/mir
  • dich/dir
  • sich
  • uns
  • euch

Du erkennst sie daran, dass sie zusammen mit einem Verb verwendet werden.

Reflexivpronomen Beispiele
Ich wünsche mir eine neue Xbox zum Geburtstag.
→ ‚sich wünschen‘

Maggie fühlt sich momentan nicht so gut, weshalb sie gestern nicht kommen konnte.
→ ‚sich fühlen‘

Wir haben uns einen sonnigen Urlaub erhofft. Leider hat es nur geregnet.
→ ‚sich erhoffen‘

Reflexivpronomen beziehen sich auf das Subjekt (= die handelnde Person oder Sache) im Satz, also z. B. auf ‚ich‘ oder ‚Maggie‘ in den obigen Beispielen.

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Was ist ein Demonstrativpronomen? Definition mit Beispielen

Demonstrativpronomen (= hinweisende Fürwörter) sind Wörter, mit denen du in einem Satz auf Substantive (= Nomen) hinweisen und diese stärker hervorheben kannst.

Dazu begleiten oder ersetzen Demonstrativpronomen das jeweilige Substantiv in einem Satz.

Demonstrativpronomen Beispiele
Substantiv begleiten: Mir gefällt diese Jacke besser.
→ Hier begleitet diese das Substantiv Jacke, vor dem es steht.

Substantiv ersetzen: Welches Kleid trägst du zur Abifeier? Wahrscheinlich dieses hier.
→ Hier ersetzt dieses das bereits zuvor genannte Substantiv Kleid.

Demonstrativpronomen erkennst du auch daran, dass wir sie beim Sprechen oftmals stärker betonen.

Im Deutschen gibt es die folgenden Demonstrativpronomen:

  • der/die/das
  • der-/die-/dasjenige
  • der-/die-/dasselbe
  • dieser/diese/dieses
  • jener/jene/jenes

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Anredepronomen | Beispiele und Übungen

Anredepronomen sind Wörter, die anstelle von Substantiven (= Nomen) verwendet werden, um eine oder mehrere Personen direkt anzusprechen.

Die bekanntesten Anredepronomen im Deutschen sind:

  • du (für eine Person, die du gut kennst)
  • ihr (für mehrere Personen, die du gut kennst)
  • Sie (für eine oder mehrere Personen, die du nicht gut kennst oder die du besonders höflich ansprechen solltest)
Anredepronomen Beispiele
Kennst du schon den neuen CEO unseres Unternehmens?

  • Eine Person wird angesprochen.

Ihr seid immer so laut, das nervt!

  • Mehrere Personen werden angesprochen.

Können Sie mir sagen, wie spät es ist?

  • Eine oder mehrere Personen werden angesprochen (nur im Kontext klar).

Weiter lesen : Anredepronomen | Beispiele und Übungen

Fragewörter im Deutschen auf einen Blick

Fragewörter (= Interrogativpronomen) benötigst du, um Fragen zu stellen.

Sie stehen ganz am Anfang einer Frage. Danach folgen das Verb (z. B. ‚seid‘) und das Subjekt, also die handelnde Person oder Sache (z. B. ‚ihr‘).

Beispiel: Fragewörter
Wer seid ihr?

Was sollen wir als Hausaufgabe machen?

Warum muss Marlon immer recht haben?

Fragen mit Fragewörtern erfordern eine ergänzende Antwort, da sie sich nicht einfach mit ‚ja‘ oder ‚nein‘ beantworten lassen. Sie werden daher auch ‚Ergänzungsfragen‘ genannt.

Nur auf sogenannte Entscheidungsfragen kann mit ‚ja‘ oder ‚nein‘ geantwortet werden. Am Anfang steht dann kein Fragewort, sondern ein Verb (z. B. ‚hast‘).

Beispiel: Entscheidungsfrage
Hast du Lust, Ende dieses Jahres einen Skiurlaub zu machen? – Ja./Nein.

Weiter lesen : Fragewörter im Deutschen auf einen Blick

Possessivpronomen Deutsch | Überblick und Beispiele

Possessivpronomen sind Wörter, mit denen ein Besitz oder eine Zugehörigkeit ausgedrückt wird.

Du verwendest Possessivpronomen, um ein bereits zuvor genanntes Substantiv (= Nomen) zu ersetzen, sodass es nicht wiederholt werden muss.

Possessivpronomen Beispiele
Besitz: Das ist aber ein schönes Auto! – Danke, das ist meins. (statt: Das ist mein Auto.)

Zugehörigkeit: Kennt ihr schon die neue Dozentin? – Ja, das ist unsere. (statt: Ja, das ist unsere Dozentin.)

Um die Possessivpronomen im Deutschen richtig zu verwenden, solltest du ihre Grundformen und die zugehörigen Personalpronomen kennen.

Possessivpronomen Tabelle
Personalpronomen Grundform der Possessivpronomen
ich mein
du dein
er/sie/es sein/ihr/sein
wir unser
ihr euer
sie/Sie ihr/Ihr

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Personalpronomen im Deutschen | Verwendung und Beispiele

Personalpronomen sind persönliche Fürwörter wie ‚es‘, mit denen du Substantive wie Personen oder Dinge in einem Satz ersetzen kannst.

So lassen sich häufige Wortwiederholungen vermeiden.

Beispiel: Wortwiederholungen vermeiden
Mit Wiederholung: Das Lied ist wirklich super. Das Lied gefällt mir sehr. Ich höre das Lied täglich.

Ohne Wiederholung: Das Lied ist wirklich super. Es gefällt mir sehr. Ich höre es täglich.

Die Personalpronomen im Deutschen unterscheiden sich nach:

Personalpronomen Deutsch
Kasus Singular (= Einzahl) Plural (= Mehrzahl)
1.
Person
2.
Person
3.
Person
1.
Person
2.
Person
3.
Person
Nominativ ich du er/sie/es wir ihr sie/Sie
Genitiv meiner deiner seiner/ihrer/seiner unser euer ihrer/Ihrer
Dativ mir dir ihm/ihr/ihm uns euch ihnen/Ihnen
Akkusativ mich dich ihn/sie/es uns euch sie/Sie

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