Nominativ | Fragewörter und Beispiele

Der Nominativ ist der Fall (= Kasus), mit dem das Subjekt eines Satzes angezeigt wird.

Das Subjekt (= handelnde Person oder Sache) steht nämlich immer im Nominativ.

Du findest das Subjekt im Satz, indem du mit ‚wer oder was?‘ danach fragst.

Beispiel: Subjekt im Nominativ
Der Student liest.

  • Wer oder was liest? Der Student.

Er sitzt in der Bibliothek.

  • Wer oder was sitzt in der Bibliothek? Er.

Der Nominativ ist zudem die Grundform eines Wortes, die z. B. in einem Wörterbuch steht.

Wenn ein Wort in einen anderen Fall (Genitiv, Dativ oder Akkusativ) gesetzt wird, verändert es oft seine Form, z. B. indem weitere Buchstaben angehängt werden.

Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ von ‚Student‘
Fall (= Kasus) Beispiel
Nominativ (= Grundform) der Student
Genitiv des Studenten
Dativ dem Studenten
Akkusativ den Studenten

Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ einfach erklärt

Es gibt in der deutschen Sprache vier Fälle:

Du verdeutlichst mit den Fällen, wie die Satzglieder, z. B. Subjekt und Objekte, in einem Satz zusammenhängen.

Das Subjekt ist die handelnde Person oder Sache im Satz und steht immer im Nominativ.

Die Objekte sind Ergänzungen im Satz und stehen im Genitiv, Dativ oder Akkusativ. Je nach Fall handelt es sich also um ein Genitivobjekt, Dativobjekt oder Akkusativobjekt.

Beispiel: Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ im Satz
Die Anwältin nahm sich des Falles an und versprach dem Mandanten ihre Hilfe.

Ob es sich bei einem Satzglied um ein Subjekt oder ein Objekt handelt, kannst du mithilfe von Fragewörtern bestimmen.

Satzglieder und Fragewörter
Satzglied Fragewort Beispiel
Subjekt (im Nominativ) Wer oder was? Wer oder was nahm sich des Falles an? Die Anwältin.
Genitivobjekt Wessen? Wessen nahm sich die Anwältin an? Des Falles.
Dativobjekt Wem? Wem versprach die Anwältin ihre Hilfe? Dem Mandanten.
Akkusativobjekt Wen oder was? Wen oder was versprach die Anwältin dem Mandanten? Ihre Hilfe.

Wann du den Nominativ im Satz verwendest

Es gibt fünf Bestandteile eines Satzes, die im Nominativ stehen müssen oder können:

Subjekt

Das Subjekt ist die handelnde Person oder Sache im Satz und steht immer im Nominativ.

Du bestimmst das Subjekt in einem Satz, indem du danach mit ‚wer oder was?‘ fragst.

Beispiel: Subjekt (im Nominativ)
Der Lektor korrigiert die Hausarbeit.

Wer oder was korrigiert die Hausarbeit? Der Lektor.

Das Subjekt steht oft am Anfang eines Satzes.

Dort kannst du aber auch andere Satzteile platzieren, wenn du sie hervorheben möchtest.

Beispiel: andere Position des Subjekts im Satz
Die Hausarbeit korrigiert der Lektor.

Gleichsetzungsnominativ

Der Gleichsetzungsnominativ ist ein Satzteil, der im Nominativ steht und mit dem eine Eigenschaft oder ein Zustand des Subjekts beschrieben wird.

Er kommt vor allem bei den folgenden Verben vor:

  • sein
  • werden
  • bleiben
Beispiel: Gleichsetzungsnominativ
Das Festival ist ein Spektakel. 

Das Festival wird ein Spektakel. 

Das Festival bleibt ein Spektakel. 

Apposition

Eine Apposition ist ein Satzteil, mit dem ein anderer Satzteil genauer erklärt wird.

Sie steht im gleichen Fall wie der Satzteil, auf den sie sich bezieht. Falls sich die Apposition also auf das Subjekt bezieht, steht sie wie dieses im Nominativ.

Beispiel: Apposition im Nominativ
Der Lektor, ein ehemaliger Journalist, korrigiert die Hausarbeit.

Absoluter Nominativ

Der absolute Nominativ ist eine Ellipse (= unvollständiger Satz), die im Nominativ steht, in einen anderen Satz eingebettet ist und diesen genauer beschreibt.

Du trennst den absoluten Nominativ vom anderen Satz durch Kommas oder Gedankenstriche.

Beispiel: absoluter Nominativ
Das Spiel wurde trotz des Starkregens fortgesetzt, eine große Überraschung. 

Das Spiel wurde – eine große Überraschung – trotz des Starkregens fortgesetzt.

Anredenominativ

Der Anredenominativ ist ein Satzteil, der im Nominativ steht und bei dem Personen direkt angesprochen werden.

Er kann an verschiedenen Stellen im Satz auftreten.

Beispiel: Anredenominativ
Liebe Nina, ich wünsche dir alles Gute zum Geburtstag!

Ich wünsche dir, liebe Nina, alles Gute zum Geburtstag!

Ich wünsche dir alles Gute zum Geburtstag, liebe Nina!

Welche Wörter im Nominativ stehen können

Es gibt im Deutschen vier Wortarten, die nach dem Fall verändert werden und somit im Nominativ stehen können:

Substantive

Substantive können im Singular (= Einzahl) und im Plural (= Mehrzahl) im Nominativ stehen.

Substantive im Nominativ
Singular Plural
Mensch Menschen
Hund Hunde
Tisch Tische
Sturm Stürme
Frage Fragen

Adjektive

Adjektive (= Eigenschaftswörter) wie ‚warm‘ oder ‚kalt‘ stehen häufig vor einem Substantiv und werden an dessen Fall angepasst.

Steht ein Substantiv also im Nominativ, dann gilt das auch für das dazugehörige Adjektiv.

Welche Form ein Adjektiv im Nominativ hat, hängt davon ab, ob es allein oder zusammen mit einem bestimmten Artikel (der, die, das) auftritt.

Die folgende Tabelle zeigt die Nominativformen von Adjektiven.

Adjektive im Nominativ
Singular  Plural
Maskulinum 
(= männlich)
Femininum
(= weiblich)
Neutrum
(= sächlich)
Alle Geschlechter
bestimmter Artikel vor Adjektiv der warme Tag die warme Woche das warme Jahr die warmen

Tage/Wochen/

Jahre

Kein bestimmter Artikel vor Adjektiv warmer Tag warme Woche warmes Jahr warme

Tage/Wochen/

Jahre

Artikel

Artikel sind Wörter, die vor einem Substantiv stehen und an dessen Fall angepasst werden.

Wenn also ein Substantiv im Nominativ steht, dann steht auch der dazugehörige Artikel im Nominativ.

Im Deutschen gibt es unter anderem folgende Artikel:

Die folgende Tabelle zeigt die Nominativformen dieser Artikel.

Bestimme, unbestimmte und Possessivartikel im Nominativ
Singular  Plural
Maskulinum 
(= männlich)
Femininum
(= weiblich)
Neutrum
(= sächlich)
Alle 
Geschlechter
Bestimmte Artikel der die das die
Unbestimmte Artikel ein eine ein /
Possesiv-

artikel

mein

dein

sein

ihr

sein

unser

euer

ihr

meine

deine

seine

ihre

seine

unsere

eure

ihre

mein

dein

sein

ihr

sein

unser

euer

ihr

meine

deine

seine

ihre

seine

unsere

eure

ihre

Pronomen

Pronomen sind Wörter, die anstelle eines Substantivs (= Nomens) stehen.

Du unterscheidest unter anderem folgende Arten von Pronomen:

Mit Personalpronomen beziehst du dich auf Personen, die an einem Gespräch teilnehmen (z. B. ich, du) oder über die gesprochen wird (z. B. er, sie).

Die folgende Tabelle zeigt die Nominativformen von Personalpronomen.

Personalpronomen im Nominativ
Singular Plural
1. Person ich wir
2. Person du ihr
3. Person er/sie/es sie

Possessivpronomen zeigen Besitz oder Zugehörigkeit an.

Sie stehen allein im Satz und unterscheiden sich dadurch von Possessivartikeln, die vor einem Substantiv stehen.

Beispiel: Possessivpronomen und Possessivartikel
Possessivartikel: Du hast dein Bestes getan.

Possessivpronomen: Du hast deins getan.

In der nachstehenden Tabelle siehst du die Nominativformen von Possessivpronomen.

Possessivpronomen im Nominativ
Singular  Plural
Maskulinum 
(= männlich)
Femininum
(= weiblich)
Neutrum
(= sächlich)
Alle Geschlechter
meiner

deiner

seiner

ihrer

seiner

uns(e)rer

eurer

ihrer

meine

deine

seine

ihre

seine

uns(e)re

eure

ihre

mein(e)s

dein(e)s

sein(e)s

ihres

sein(e)s

uns(e)res

eures

ihres

meine

deine

seine

ihre

seine

uns(e)re

eure

ihre

Interrogativpronomen sind Pronomen, mit denen du Fragesätze einleiten kannst.

Demonstrativpronomen verwendest du, um auf etwas hinzuweisen.

Mit Relativpronomen leitest du Nebensätze ein, die sich auf ein Substantiv beziehen, das zuvor erwähnt wurde.

Beispiel: Interrogativpronomen, Demonstrativpronomen, Relativpronomen
Interrogativpronomen: „Was für ein schönes Auto!“ – „Welches meinst du?“

Demonstrativpronomen:Dieses da.“

Relativpronomen: „Ach, du meinst das Auto, das da vorn steht.“

Die folgende Tabelle zeigt die Nominativformen von wichtigen Interrogativ-, Demonstrativ- und Relativpronomen.

Interrogativpronomen, Demonstrativpronomen und Relativpronomen im Nominativ
Singular Plural
Maskulinum 
(= männlich)
Femininum
(= weiblich)
Neutrum
(= sächlich)
Alle 
Geschlechter
Interrogativ-

pronomen

welcher welche welches welche
Demonstrativ-

pronomen

der

dieser

jener

die

diese

jene

das

dieses

jenes

die

diese

jene

Relativpronomen der die das die

Verben mit Nominativ

Durch das Verb wird festgelegt, welche Satzglieder in einem Satz vorkommen und in welchem Fall diese stehen müssen.

Fast jedes Verb erfordert ein Subjekt (= handelnde Person oder Sache), also ein Substantiv oder Pronomen im Nominativ.

Beispiel: Verben mit Nominativ
Die Studentin liest.

Sie liest.

Es schneit.

Häufig gestellte Fragen zum Nominativ

Wo im Satz können Satzteile im Nominativ stehen?

Satzteile im Nominativ können an verschiedenen Positionen im Satz stehen.

Der wichtigste Satzteil im Nominativ ist das Subjekt (= handelnde Person oder Sache).

In Aussagesätzen steht es häufig an erster Stelle, während es in Fragesätzen an erster, zweiter oder dritter Stelle stehen kann.

Beispiele: 

Aussagesatz: Theo bringt den Müll runter.

Fragesatz – offene Frage: Wer hat den Müll runtergebracht?

Fragesatz – offene Frage: Wo ist der Müll?

Fragesatz – geschlossene Frage: Hast du den Müll runtergebracht?

Gibt es Präpositionen, die den Nominativ erfordern?

Nein, es gibt keine Präpositionen, die den Nominativ erfordern.

Präpositionen können den Genitiv, den Dativ oder den Akkusativ erfordern.

Beispiel: 

Genitiv: Die Fans unterstützten ihr Team während des Spiels.
Dativ: Vor dem Spiel wärmten sich die Teams auf.
Akkusativ: Die Teams hatten sich gut auf das Spiel vorbereitet.

Wie wird der Nominativ noch genannt?

Der Nominativ wird auch ‚Wer-Fall‘ oder ‚1. Fall‘ genannt.

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Franz Strohmeier, M.Sc.

Franz hat einen Masterabschluss in Betriebswirtschaftslehre und eine Leidenschaft für die deutsche Sprache. Er verfügt über mehrjährige Erfahrung im Lektorat von Sachtexten.