Subjekt: einfach erklärt mit Beispielen und Übungen
Das Subjekt eines Satzes ist normalerweise die Person oder Sache, die etwas tut.
Es kann aus einem oder mehreren Wörtern bestehen und steht immer im Nominativ.
Die Subjektfrage lautet ‚wer oder was?‘.
→ Wer oder was geht heute an den Strand? Eva.
Er will ein Buch lesen.
→ Wer oder was will ein Buch lesen? Er.
Das Auto steht in der Garage.
→ Wer oder was steht in der Garage? Das Auto.
In manchen Sätzen geht es allerdings nicht darum, dass das Subjekt etwas tut.
Stattdessen wird dem Subjekt hier eine bestimmte Eigenschaft zugeschrieben oder es wird mit einer anderen Person oder Sache gleichgesetzt.
→ Wer oder was ist Bauingenieurin? Eva.
Er ist neugierig.
→ Wer oder was ist neugierig? Er.
Das Auto ist mehr als ein bloßes Fortbewegungsmittel.
→ Wer oder was ist mehr als ein bloßes Fortbewegungsmittel? Das Auto.
Man spricht in diesem Fall von dem Gleichsetzungsnominativ. Er tritt meist in Sätzen mit den Verben ‚sein‘, ‚werden‘ oder ‚bleiben‘ auf.
Subjekt, Prädikat, Objekt
Mit dem Ausdruck ‚Subjekt Prädikat Objekt‘ wird die typische Reihenfolge der Satzglieder in deutschen Sätzen angegeben.
Das Subjekt ist eines der wichtigsten Satzglieder im Deutschen. Zusammen mit dem Prädikat bildet es den Satzkern, der durch Objekte ergänzt werden kann.
Jedes Satzglied erfüllt eine bestimmte Funktion im Satz. Du kannst die Funktion bestimmen, indem du Fragewörter verwendest.
Satzglied | Fragewörter |
Subjekt | Wer oder was? |
Prädikat | Was tut das Subjekt? |
Genitivobjekt | Wessen? |
Dativobjekt | Wem? |
Akkusativobjekt | Wen oder was? |
Präpositionalobjekt | Zum Beispiel: Von wem? Auf was? Über wen? |
Beispielsatz | Fragewort | Satzglied |
---|---|---|
Die Bauingenieurin | Wer oder was? | Subjekt |
kalkuliert | Was tut das Subjekt? | Prädikat |
das notwendige Gefälle. | Wen oder was? | Akkusativobjekt |
Eine Tabelle mit allen Satzgliedern und ihren Fragewörtern findest du in unserem Artikel über Satzglieder.
Adverbiale Bestimmungen beschreiben den Ort, die Zeit, den Grund oder die Art und Weise eines Geschehens näher. Zum Beispiel:
Die Bauingenieurin kalkuliert das notwendige Gefälle mit einer Software.
‚Mit einer Software‘ ist hier eine adverbiale Bestimmung der Art und Weise. Sie wird mit ‚wie?‘ oder ‚womit?‘ erfragt.
Verschiedene Arten von Subjekten
Das Subjekt eines Satzes kann verschiedene Formen annehmen. So kann es sich bei dem Subjekt um
- ein Nomen,
- eine Nominalphrase,
- ein Pronomen,
- einen Eigennamen,
- ein mehrfaches Subjekt oder
- einen Subjektsatz handeln.
Nomen als Subjekt
In vielen Sätzen wird das Subjekt durch ein Nomen gebildet.
Nomen werden auch Substantive oder Hauptworte genannt und können u. a. Lebewesen, Dinge und Ideen bezeichnen.
→ Wer oder was zählt zu den Tetrapoden? Reptilien.
Im Sommer schmeckt Wassereis am besten.
→ Wer oder was schmeckt im Sommer am besten? Wassereis.
Demokratie braucht Demokraten.
→ Wer oder was braucht Demokraten? Demokratie.
Nominalphrasen als Subjekt
Wird das Nomen von einem Artikel, einem Pronomen und/oder einem Adjektiv begleitet, gehören diese ebenfalls zum Subjekt. Man spricht dann von einer Nominalphrase.
→ Wer oder was steht in der Garage? Das Auto.
Artikel + Adjektiv + Nomen: Das neue Auto steht in der Garage.
→ Wer oder was steht in der Garage? Das neue Auto.
Pronomen + Adjektiv + Nomen: Unser neues Auto steht in der Garage.
→ Wer oder was steht in der Garage? Unser neues Auto.
Manchmal werden Nominalphrasen auch noch durch ein Genitivattribut ergänzt. Dieses gehört dann ebenfalls zum Subjekt.
→ Wer oder was steht in der Garage? Das neue Auto der Familie.
Pronomen als Subjekt
Auch Pronomen können als Subjekt fungieren. Pronomen werden auch ‚Fürwörter‘ genannt, da sie häufig ‚für‘ ein anderes Wort stehen.
→ Wer oder was macht Spaß? Es.
Heute geht sie im Wald spazieren.
→ Wer oder was geht heute im Wald spazieren? Sie.
Eigennamen als Subjekt
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass ein Eigenname das Subjekt darstellt.
Dabei kann es sich zum Beispiel um den Namen einer Person oder Firma handeln.
→ Wer oder was lebte von 106 bis 43 vor Christus? Marcus Tullius Cicero.
Bei Smartphones ist Apple Weltmarktführer.
→ Wer oder was ist bei Smartphones Weltmarktführer? Apple.
Wie Nomen können auch Eigennamen durch Artikel, Adjektive oder Pronomen begleitet werden. In diesem Fall würde man wieder von einer Nominalphrase sprechen.
→ Wer oder was gewinnt mit ihren innovativen Produkten stetig Marktanteile hinzu? Die MusterTech GmbH.
Die gründergeführte MusterTech GmbH gewinnt mit ihren innovativen Produkten stetig Marktanteile hinzu.
→ Wer oder was gewinnt mit ihren Produkten stetig Marktanteile hinzu? Die gründergeführte MusterTech GmbH.
Mehrfaches Subjekt
Gibt es in einem Satz mehr als eine Person oder Sache, die etwas tut, spricht man von einem mehrfachen Subjekt.
→ Wer oder was hat sich beim Judo kennengelernt? Igor und Aylin.
Im Rucksack dürfen Proviant und Wasserflasche nicht fehlen.
→ Wer oder was darf im Rucksack nicht fehlen? Proviant und Wasserflasche.
Subjektsätze
Manchmal übernehmen Nebensätze die Funktion des Subjekts in einem Satz. Man nennt diese Nebensätze ‚Subjektsätze‘.
Einen Subjektsatz erkennst du daran, dass du ihn wie ein gewöhnliches Subjekt mit ‚wer oder was?‘ erfragen kannst.
→ Wer oder was ist am Tag leistungsfähig? Wer in der Nacht ausreichend Schlaf bekommt.
Es ist unbestreitbar, dass wir Fortschritte machen.
→ Wer oder was ist unbestreitbar? Dass wir Fortschritte machen.
Das Subjekt in Passivsätzen
Bei Sätzen im Passiv gibt es zwei Besonderheiten zu beachten.
- Das Subjekt handelt in Passivsätzen nicht selbst. Stattdessen ist es hier die Person oder Sache, mit der etwas geschieht.
→ Wer oder was wird gelüftet? Das Geheimnis.
‚Das Geheimnis‘ steht im Nominativ und kann mit ‚wer oder was?‘ erfragt werden. Daran erkennst du, dass es das Subjekt des Satzes ist.
Wenn du im Passiv die Person oder Sache, die handelt (= Agens), erwähnen willst, kannst du sie als adverbiale Bestimmung hinzufügen: „Das Geheimnis wird von der Frau gelüftet.“
- Nicht alle Passivsätze enthalten ein Subjekt.
→ Wem wird langweilig? Dem Zuschauer.
‚Dem Zuschauer‘ steht im Dativ und kann mit ‚wem?‘ erfragt werden. Daran erkennst du, dass es sich um ein Dativobjekt handelt und dieser Satz folglich kein Subjekt enthält.
Die Position des Subjekts im Satz
Die Position des Subjekts variiert je nach Art des Satzes.
Die häufigsten Satzarten im Deutschen sind
Das Subjekt im Aussagesatz
Ein Aussagesatz (Deklarativsatz) vermittelt Inhalte, ohne dass dabei eine Frage gestellt, ein Befehl ausgesprochen oder ein Wunsch geäußert wird.
Das Subjekt steht in Aussagesätzen gewöhnlich an der ersten Stelle.
Unser neues Auto ist ein Cabriolet.
Je nach Aussageabsicht des/der Sprechenden und Kontext kann die Position des Subjekts jedoch von dieser Regel abweichen.
Möchte der/die Sprechende beispielsweise das Objekt oder die adverbiale Bestimmung des Satzes besonders betonen, können diese an den Anfang gestellt werden.
Ein Cabriolet ist unser neues Auto.
Die Position eines Wortes allein reicht daher bei Aussagesätzen nicht aus, um es einem bestimmten Satzglied zuzuordnen.
Das Subjekt im Fragesatz
Ein Fragesatz (Interrogativsatz) formuliert eine direkte Frage.
Man unterscheidet zwischen geschlossenen Fragen, die nur mit ‚ja‘ oder ‚nein‘ beantwortet werden können, und offenen Fragen.
Bei geschlossenen Fragen steht das Subjekt an zweiter Stelle hinter dem Prädikat.
Kommt Aylin uns morgen besuchen?
Bei offenen Fragen steht das Subjekt dagegen an dritter Stelle hinter dem Fragewort und dem Prädikat.
Wann fahren wir das nächste Mal nach Spanien?
Einen Sonderfall stellen Wer?-Fragen dar. Hier bildet das Interrogativpronomen ‚wer‘ selbst das Subjekt, das folglich an erster Stelle steht.
Wer kommt mit ins Freibad?
Subjekt bestimmen mit Umstellprobe und Subjektfrage
Beim Bestimmen des Subjekts gehst du am besten in zwei Schritten vor:
- Zunächst ermittelst du mit der Umstellprobe, welche Wörter des Satzes jeweils ein Satzglied bilden.
- Anschließend verwendest du die Subjektfrage, um zu bestimmen, bei welchem Satzglied es sich um das Subjekt handelt.
Umstellprobe
Bei der Umstellprobe werden die Wörter eines Satzes neu angeordnet, sodass sich danach immer noch ein grammatisch korrekter Satz ergibt. Mithilfe der Rechtschreibprüfung von QuillBot kannst du überprüfen, ob dein umgestellter Satz korrekt ist.
Die Wörter, die nach dem Umstellen weiterhin zusammenstehen, bilden ein Satzglied.
Heute übernachtet Amon bei seinen Großeltern.
Bei seinen Großeltern übernachtet heute Amon.
Bei seinen Großeltern übernachtet Amon heute.
Im Jahr 1943 entwickelten Alan Turing und sein Team den ersten Computer.
Alan Turing und sein Team entwickelten im Jahr 1943 den ersten Computer.
Den ersten Computer entwickelten im Jahr 1943 Alan Turing und sein Team.
Den ersten Computer entwickelten Alan Turing und sein Team im Jahr 1943.
Subjektfrage
Im zweiten Schritt kannst du das Subjekt bestimmen, indem du mit der Subjektfrage ‚wer oder was?‘ nach ihm fragst.
→ Wer oder was übernachtet heute bei seinen Großeltern? Amon.
1943 entwickelten Alan Turing und sein Team den ersten Computer.
→ Wer oder was entwickelte 1943 den ersten Computer? Alan Turing und sein Team.
Subjekt bestimmen: 5 Tipps
Beim Bestimmen des Subjekts solltest du auf einige Dinge achten.
- Achte darauf, die richtige Frage zu verwenden. Die Frage zur Bestimmung des Subjekts lautet ‚wer oder was?‘.
→ Wer oder was plaudert auf der sonnigen Terrasse? Die Gäste.
- Denke daran, dass das Subjekt im Satz nicht immer an erster Stelle stehen muss. Die Satzglieder können im Satz auf verschiedene Weisen angeordnet werden.
→ Wer oder was ist ein wichtiger Faktor für die Attraktivität des Silicon Valley? Die Stanford University.
- Das Subjekt kann aus einem oder mehreren Wörtern bestehen. Geh sicher, dass du bei der Bestimmung des Subjekts keine Wörter vergisst.
→ Wer oder was steht in der Garage? Der neue Firmenwagen der MusterTech Gmbh.
- Lass dich bei Passivsätzen nicht verunsichern. Das Subjekt handelt hier nicht selbst. Stattdessen ist es die Person oder Sachen, mit der etwas geschieht.
→ Wer oder was wird repariert? Die Spülmaschine.
- Merke dir, dass in manchen Sätzen ein Nebensatz die Funktion des Subjekts erfüllt. Man spricht in diesem Fall von einem ‚Subjektsatz‘.
→ Wer oder was wird am Ende Erfolg haben? Wer nicht aufgibt.
Subjekt bestimmen: Übungen
Für Anfänger:
- Der Hund springt über den Zaun.
- Er ist glücklich.
- Die Präsidentin isst zu Abend.
- Ins Tor springt der Ball.
- Der Elefant und das Zebra sind beste Freunde.
- Der Hund springt über den Zaun.
- Er ist glücklich.
- Die Präsidentin isst zu Abend.
- Ins Tor springt der Ball.
- Der Elefant und das Zebra sind beste Freunde.
Für Fortgeschrittene:
- Die Angestellten der MusterTech Gmbh arbeiten heute im Homeoffice.
- Ohne Regen droht die Getreideernte in diesem Jahr auszufallen.
- Mithilfe von KI können administrative Prozesse vereinfacht werden.
- In Zukunft werden immer mehr Airlines auf Solarflugzeuge umstellen.
- Wer regelmäßig Sport treibt, lebt gesünder.
- Die Angestellten der MusterTech Gmbh arbeiten heute im Homeoffice.
- Ohne Regen droht die Getreideernte in diesem Jahr auszufallen.
- Mithilfe von KI können administrative Prozesse vereinfacht werden.
- In Zukunft werden immer mehr Airlines auf Solarflugzeuge umstellen.
- Wer regelmäßig Sport treibt, lebt gesünder.
Häufig gestellte Fragen zu Subjekt
- Wie fragt man nach dem Subjekt?
-
Nach dem Subjekt eines Satzes fragt man mit ‚wer oder was?‘.
- Wie kann man das Subjekt bestimmen?
-
Du kannst das Subjekt bestimmen, indem du mit ‚wer oder was?’ nach ihm fragst.
Wenn du nicht sicher bist, welche Wörter zum Subjekt gehören, hilft die Umstellprobe. Zum Beispiel:
Eva und ihre Freundinnen gehen heute an den Strand.
Heute gehen Eva und ihre Freundinnen an den Strand.
An den Strand gehen heute Eva und ihre Freundinnen.