Akkusativobjekt: einfach erklärt mit Beispielen

Das Akkusativobjekt ist ein Objekt (Satzglied), das im Akkusativ steht. Es kann aus einem oder mehreren Wörtern bestehen und lässt sich mit ‚Wen oder was?‘ erfragen.

Beispiel: Akkusativobjekt
Igor studiert Biologie.

Miriam schreibt eine Arbeit.

Das Akkusativobjekt ist eine Satzergänzung, denn nicht alle Sätze erfordern ein Akkusativobjekt.

Ob ein Satz ein Akkusativobjekt erfordert oder nicht, ist abhängig von dem Verb, das das Prädikat bildet.

Beachte
Neben dem Akkusativobjekt gibt es auch noch das Genitivobjekt, das Dativobjekt und das Präpositionalobjekt.

Einen Überblick aller Objektarten und ihrer Besonderheiten findest du in unserem Artikel über das Objekt.

Wie man nach dem Akkusativobjekt fragt

Der einfachste Weg, das Akkusativobjekt zu bestimmen, besteht darin, mit ‚Wen oder was?‘ nach ihm zu fragen.

Dabei spielt es keine Rolle, ob das Akkusativobjekt aus einem oder mehreren Wörtern besteht.

Beispiel: nach dem Akkusativobjekt fragen
Igor studiert Biologie.

  • Wen oder was studiert Igor? Biologie.

Miriam schreibt eine Arbeit.

  • Wen oder was schreibt Miriam? Eine Arbeit.
Beachte
Auch andere Satzglieder wie Subjekt und Prädikat kannst du mit den richtigen Fragen leicht bestimmen.

Eine Tabelle mit allen Satzgliedern und ihren Fragewörtern findest du in unserem Artikel über Satzglieder.

Akkusativobjekt vs. Dativobjekt: Unterscheidung

Die beiden häufigsten Objektarten in deutschen Sätzen sind das Akkusativobjekt und das Dativobjekt.

Das Akkusativobjekt steht im Akkusativ und lässt sich mit ‚Wen oder was?‘ erfragen. Es ist von der Handlung, die das Prädikat ausdrückt, unmittelbar betroffen und wird daher auch ‚direktes Objekt‘ genannt.

Das Dativobjekt steht im Dativ und lässt sich mit ‚Wem?‘ erfragen. Es beschreibt den Adressaten oder die Adressatin einer Handlung und wird daher auch als ‚indirektes Objekt‘ bezeichnet.

Beispiel: Satz mit Akkusativobjekt und Dativobjekt
Lisa kauft ihrem kleinen Bruder ein Kinoticket.

  • Wem kauft Lisa ein Kinoticket? Ihrem kleinen Bruder. → Dativobjekt.
  • Wen oder was kauft Lisa ihrem kleinen Bruder? Ein Kinoticket. → Akkusativobjekt.

Der Vater schält seiner Tochter einen Apfel.

  • Wem schält der Vater einen Apfel? Seiner Tochter. → Dativobjekt.
  • Wen oder was schält der Vater seiner Tochter? Einen Apfel. → Akkusativobjekt.

Stellung des Akkusativobjekts im Satz

Da es im Deutschen keine feste Wortstellung gibt, sind alle Satzglieder außer dem Prädikat verschiebbar.

Typischerweise stehen die Objekte jedoch hinter dem konjugierten Verb. Dabei steht das Dativobjekt in der Regel vor dem Akkusativobjekt.

Typische Satzstruktur aus Subjekt, Prädikat, Dativobjekt, Akkusativobjekt
Satzglieder Subjekt Prädikat Dativobjekt Akkusativobjekt
Beispiele Lisa kauft ihrem kleinen Bruder ein Kinoticket.
Der Vater schält seiner Tocher einen Apfel.
Beachte
Wenn das Akkusativobjekt durch ein Personalpronomen gebildet wird, ist die Reihenfolge umgekehrt. Hier steht das Akkusativobjekt vor dem Dativobjekt:

Lisa kauft es ihrem kleinen Bruder.

Das Gleiche gilt auch für den Fall, dass beide Objekte durch Personalpronomen gebildet werden:

Lisa kauft es ihm.

Verschiedene Arten von Akkusativobjekten: Beispiele

Das Akkusativobjekt kann auf verschiedene Arten gebildet werden. Die wichtigsten sind:

Verschiedene Arten von Akkusativobjekten (Beispiele)
Art des Akkusativobjekts Beispielsätze
Nomen Sie studiert Informatik.
Er liebt München.
Nominalphrase Heute treffe ich meinen neuen Freund.
Wer korrigiert die Arbeiten der Schüler/-innen?
Pronomen Frau Schröder erwartet Sie in ihrem Büro.
Der Boss hat dich heute gelobt.
Eigenname Christina hat Jens im Fußballverein angemeldet.
Lukas trifft Nora in einer Bar.
Objektsatz als Akkusativergänzung Wir hoffen alle, dass der Zug pünktlich abfährt.
Mach dir bewusst, dass du selbst entscheidest.

Nähere Erläuterungen und weitere Beispiele zu diesem Thema findest du in unserem Artikel über das Objekt.

Verben mit Akkusativ

Ob ein Satz ein oder mehrere Objekte enthalten muss, hängt davon ab, ob das Verb dies erfordert.

Verben, die ein oder mehrere Objekte erfordern, nennt man ‚transitive Verben‘. Verben, die kein Objekt erfordern, nennt man ‚intransitive Verben‘.

Die folgenden Verben müssen zwingend durch ein Akkusativobjekt ergänzt werden, weil sie ohne keinen Sinn ergeben.

Verb Beispielsatz
aufhängen Susanne hängt ihre Jacke auf.
beschreiben Kevin beschreibt den Fundort.
buchen Alexander bucht einen Flug.
einladen Wir laden unsere Freunde ein.
finden Aylin hat draußen ein Katzenbaby gefunden.
mögen Mögt ihr Schokokuchen?
nehmen Du nimmst dir den Stift.
treffen Der Bär trifft einen Wolf.
vermieten Wir vermieten im Sommer ein Zimmer.

Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Verben, die ebenfalls den Akkusativ erfordern. Hier findest du eine Liste:

Verben mit Akkusativobjekt

Verben mit Akkusativobjekt

Der Begriff ‚Akkusativ‘ bezeichnet einen grammatischen Fall (= Kasus). Im Deutschen gibt es vier Fälle: Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ.

Du erkennst die Fälle jeweils an der Wortendung und/oder der Endung des vorangestellten Artikels, Adjektivs oder Pronomens. Je nach Geschlecht (= Genus) und Zahl (= Numerus) sind diese unterschiedlich.

Tabelle: Die vier Fälle im Überblick
Maskulinum Femininum Neutrum
Singular Plural Singular Plural Singular Plural
Nominativ der Baum die Bäume die Sonne die Sonnen das Haus die Häuser
Genitiv des Baumes der Bäume der Sonne der Sonnen des Hauses der Häuser
Dativ dem Baum den Bäumen der Sonne den Sonnen dem Haus den Häusern
Akkusativ den Baum die Bäume die Sonne die Sonnen das Haus die Häuser

Der Begriff ‚Akkusativobjekt‘ bezeichnet dagegen ein Satzglied. Damit sind die grammatischen Bausteine eines Satzes gemeint.

Die wichtigsten Satzglieder im Deutschen sind:

Die Bedeutung der beiden Begriffe ‚Akkusativ‘ und ‚Akkusativobjekt‘ ist also verschieden. Sie hängen jedoch eng zusammen, denn ein Akkusativobjekt erkennt man daran, dass es im Akkusativ steht.

Häufig gestellte Fragen zum Akkusativobjekt

Wie fragt man nach dem Akkusativobjekt?

Nach dem Akkusativobjekt fragt man mit ‚Wen oder was?‘. Zum Beispiel:

Wir laden unsere Freunde ein.

  • Wen oder was laden wir ein? Unsere Freunde.
Wie kann man Dativobjekt und Akkusativobjekt unterscheiden?

Dativobjekt und Akkusativobjekt kann man unterscheiden, indem man nach ihnen fragt.

  • Das Dativobjekt antwortet auf die Frage: ‚Wem?
  • Das Akkusativobjekt antwortet auf die Frage: ‚Wen oder was?

In einem typischen Satz steht das Dativobjekt außerdem vor dem Akkusativobjekt.

  • Rita kauft ihrer kleinen Schwester (Dativobjekt) ein Eis (Akkusativobjekt).
Welche Funktion erfüllt das Akkusativobjekt im Satz?

Das Akkusativobjekt ist eine Satzergänzung. Es ergänzt den Satzkern aus Subjekt und Prädikat um eine weitere Information.

Manche Verben erfordern zwingend ein Akkusativobjekt, weil sie allein keinen Sinn ergeben. Man nennt sie ‚transitive Verben‘. Dazu zählen zum Beispiel ‚beschreiben‘ oder ‚mögen‘.

  • Lisa beschreibt ihre Erfahrung.
  • Lukas mag frischen Orangensaft.
Ist das Akkusativobjekt ein direktes Objekt?

Ja, das Akkusativobjekt ist ein direktes Objekt. Man nennt es so, weil es von der Handlung, die das Prädikat ausdrückt, unmittelbar betroffen ist.

Das Dativobjekt bezeichnet dagegen den Adressaten oder die Adressatin der Handlung. Daher wird es auch ‚indirektes Objekt‘ genannt.

Was ist der Unterschied zwischen Akkusativ und Akkusativobjekt?

Der Akkusativ ist ein Fall (= Kasus). Andere Fälle sind zum Beispiel Nominativ, Genitiv oder Dativ.

Das Akkusativobjekt ist ein Satzglied. Andere Satzglieder sind zum Beispiel das Subjekt oder das Prädikat.

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Alexander Schnorbusch, M.A.

Alexander hat Philosophie und Literarisches Schreiben studiert und promoviert aktuell an der Hochschule für Philosophie München. Er schreibt über Grammatik, Stil und effektiven Sprachgebrauch.