Adverbiale Bestimmung | mit Beispielen & Übungen

Die adverbiale Bestimmung ist ein Satzglied, das die Umstände einer Handlung oder eines Ereignisses näher bestimmt.

Adverbiale Bestimmungen können aus einem oder mehreren Wörtern bestehen.

Beispiel: Adverbiale Bestimmungen
Ein Wort:  Sabrina ist gerade beim Joggen.

Mehrere Wörter: Oleg trinkt jeden Morgen Kaffee.

Bei diesen Beispielen handelt es sich um adverbiale Bestimmungen der Zeit. Sie können mit ‚wann?‘ erfragt werden.

Darüber hinaus gibt es noch andere adverbiale Bestimmungen, die auf andere Fragen antworten.

Alle adverbialen Bestimmungen mit Fragewörtern im Überblick
Adverbiale Bestimmung Fragewörter
Adverbiale Bestimmung der Zeit Wann? Wie lange?
Adverbiale Bestimmung des Ortes Wo? Woher? Wohin?
Adverbiale Bestimmung des Grundes Warum? Wieso?
Adverbiale Bestimmung der Art und Weise Wie? Womit?
Adverbiale Bestimmung des Zwecks Wozu? Zu welchem Zweck?
Adverbiale Bestimmung der Bedingung Unter welcher Bedingung? Bei was?
Adverbiale Bestimmung des Gegengrundes Trotz wessen?
Adverbiale Bestimmung der Folge Mit welcher Folge? Mit welchem Ergebnis?

Was ist eine adverbiale Bestimmung?

Die adverbiale Bestimmung ist ein Satzglied. Satzglieder sind die Bausteine eines Satzes.

Weitere Satzglieder im Deutschen sind Subjekt, Prädikat und Objekt. Die Satzglieder unterscheiden sich durch ihre Funktion im Satz.

Die Funktion der adverbialen Bestimmung besteht darin, die Umstände einer Handlung oder eines Ereignisses näher zu bestimmen.

Es gibt verschiedene Arten von adverbialen Bestimmungen. Die wichtigsten sind die adverbialen Bestimmungen

Häufig bestehen adverbiale Bestimmungen nur aus einem einzelnen Adverb.

Sie können jedoch auch aus einer Präposition in Verbindung mit einem Substantiv, einem Personalpronomen oder einer Nominalphrase bestehen.

Verschiedene Formen von adverbialen Bestimmungen
Form der adverbialen Bestimmung Beispiele
Adverb Nachmittags begrüßte das Team die Fans.
Präposition + Substantiv Anna backt den Kuchen mit Liebe.
Präposition + Pronomen Dank dir habe ich es noch geschafft.
Präposition + Nominalphrase Das Spiel fand trotz der großen Hitze statt.
Beachte
Wie bei der adverbialen Bestimmung, lassen sich auch beim Objekt verschiedene Arten unterscheiden.

Je nachdem, in welchem Fall das Objekt steht, unterscheidet man zwischen Genitivobjekt, Dativobjekt, Akkusativobjekt und Präpositionalobjekt.

Adverbiale Bestimmung der Zeit (Temporaladverbiale)

Die adverbiale Bestimmung der Zeit bestimmt den Zeitpunkt einer Handlung oder eines Ereignisses näher.

Sie wird auch ‚Temporaladverbiale‘ genannt und kann mit ‚wann?‘, ‚wie lange?‘, ‚bis wann?‘ oder ‚seit wann?‘ erfragt werden.

Beispiel: Adverbiale Bestimmung der Zeit
Vor dem Training isst Judith eine Banane.

  • Wann isst Judith eine Banane? Vor dem Training.

Adverbiale Bestimmung des Ortes (Lokaladverbiale)

Die adverbiale Bestimmung des Ortes bestimmt den Ort einer Handlung oder eines Ereignisses näher.

Sie wird auch ‚Lokaladverbiale‘ genannt und kann mit ‚wo?‘, ‚woher?‘ oder ‚wohin?‘ erfragt werden.

Beispiel: Adverbiale Bestimmung des Ortes
Wir treffen uns um zwei Uhr an der Brücke.

  • Wo treffen wir uns um zwei Uhr? An der Brücke.

Adverbiale Bestimmung des Grundes (Kausaladverbiale)

Die adverbiale Bestimmung des Grundes bestimmt den Grund bzw. die Ursache einer Handlung oder eines Ereignisses näher.

Sie wird auch ‚Kausaladverbiale‘ genannt und kann mit ‚warum?‘ oder ‚wieso?‘ erfragt werden.

Beispiel: Adverbiale Bestimmung des Grundes
Chris will aus Ehrgeiz immer der Beste sein.

  • Warum will Chris immer der Beste sein? Aus Ehrgeiz.

Adverbiale Bestimmung der Art und Weise (Modaladverbiale)

Die adverbiale Bestimmung der Art und Weise bestimmt näher, wie bzw. auf welche Weise eine Handlung oder ein Ereignis passiert.

Sie wird auch ‚Modaladverbiale‘ genannt und kann mit ‚wie?‘ erfragt werden.

Beispiel: Adverbiale Bestimmung der Art und Weise
Neugierig blickt Finn durch das Schlüsselloch zur Schatzkammer.

  • Wie blickt Finn durch das Schlüsselloch zur Schatzkammer? Neugierig.

Adverbiale Bestimmung des Mittels (Instrumentaladverbiale)

Ein Sonderfall der adverbialen Bestimmung der Art und Weise ist die adverbiale Bestimmung des Mittels.

Sie wird auch ‚Instrumentaladverbiale‘ genannt und kann mit ‚womit?‘ oder ‚mit welchem Mittel?‘ erfragt werden.

Beispiel: Adverbiale Bestimmung des Mittels
Der Hausmeister befestigte das Brett mit einer Schraube.

  • Womit befestigte der Hausmeister das Brett? Mit einer Schraube.

Adverbiale Bestimmung des Zwecks (Finaladverbiale)

Die adverbiale Bestimmung des Zwecks bestimmt den Zweck einer Handlung oder eines Ereignisses näher.

Die adverbiale Bestimmung des Zwecks wird auch ‚Finaladverbiale‘ genannt und kann mit ‚wozu?‘ oder ‚zu welchem Zweck?‘ erfragt werden.

Beispiel: Adverbiale Bestimmung des Zwecks
Zur Entspannung machten sie einen Spaziergang durch die Stadt.

  • Wozu machten sie einen Spaziergang durch die Stadt? Zur Entspannung.

Adverbiale Bestimmung der Bedingung (Konditionaladverbiale)

Die adverbiale Bestimmung der Bedingung nennt die Bedingung, unter der sich eine Handlung oder ein Ereignis vollzieht.

Sie wird auch ‚Konditionaladverbiale‘ genannt und kann mit ‚unter welcher Bedingung?‘ oder ‚bei was?‘ erfragt werden.

Beispiel: Adverbiale Bestimmung der Bedingung
Bei Regen wird das Spiel abgesagt.

  • Unter welcher Bedingung wird das Spiel abgesagt? Bei Regen.

Adverbiale Bestimmung des Gegengrundes (Konzessivadverbiale)

Die adverbiale Bestimmung des Gegengrundes gibt an, trotz welcher Umstände eine Handlung durchgeführt wurde oder etwas sich ereignete.

Sie wird auch ‚Konzessivadverbiale‘ genannt und kann mit ‚trotz wessen?‘ erfragt werden.

Beispiel: Adverbiale Bestimmung des Gegengrundes
Trotz des schlechten Wetters war das Straßenfest ein Erfolg.

  • Trotz wessen war das Straßenfest ein Erfolg? Trotz des schlechten Wetters.

Adverbiale Bestimmung der Folge (Konsekutivadverbiale)

Die adverbiale Bestimmung der Folge bestimmt die Konsequenzen einer Handlung oder eines Ereignisses näher.

Sie wird auch ‚Konsekutivadverbiale‘ genannt und kann mit ‚mit welcher Folge‘ erfragt werden.

Beispiel: Adverbiale Bestimmung der Folge
Zur Freude der Fans gelang der Mannschaft der Klassenerhalt.

  • Mit welcher Folge gelang der Mannschaft der Klassenerhalt? Zur Freude der Fans.

Präpositionalobjekt oder adverbiale Bestimmung: Unterscheidung

Adverbiale Bestimmungen sind manchmal nur schwer von Präpositionalobjekten zu unterscheiden, denn beide Satzglieder können durch Präpositionen eingeleitet werden.

Dennoch gibt es eine einfache Möglichkeit der Unterscheidung. Sie besteht darin, dass du nach den Satzgliedern fragst und dabei genau auf das Fragewort achtest.

Wenn die Präposition nicht in der Frage auftaucht, sondern durch ein anderes Fragewort ersetzt wird, handelt es sich um eine adverbiale Bestimmung.

Beispiel: Adverbiale Bestimmung
Mark steht auf seinem Skateboard.

  • Wo steht Mark? Auf seinem Skateboard.

Wenn die Präposition dagegen auch in der Frage auftaucht und durch kein anderes Fragewort ersetzt werden kann, handelt es sich um ein Präpositionalobjekt.

Beispiel: Präpositionalobjekt
Mark steht auf Schach.

  • Auf was steht Mark? Auf Schach.
Tipp
Im Falle räumlicher Präpositionen wie ‚auf‘ oder ‚über‘ besteht ein weiteres Unterscheidungsmerkmal darin, dass sie in adverbialen Bestimmungen meistens in ihrer wörtlichen, d. h. räumlichen Bedeutung verwendet werden, z. B.:

  • Der Jet fliegt über den Wolken. (Wo fliegt der Jet? Über den Wolken.)

Beim Präpositionalobjekt werden diese räumlichen Präpositionen dagegen im übertragenen Sinn verwendet, z. B.:

  • Mandelbrot dachte über ein mathematisches Problem nach. (Über was dachte Mandelbrot nach? Über ein mathematisches Problem.)

Adverbiale Bestimmung: Übungen


Häufig gestellte Fragen zur adverbialen Bestimmung

Was ist der Unterschied zwischen einer adverbialen Bestimmung und einem Adverb?

Adverbiale Bestimmungen sind Satzglieder wie Subjekt, Prädikat und Objekt. Sie können aus einem oder mehreren Wörtern bestehen und verschiedene Wortarten umfassen, z. B.:

  • Der Kanarienvogel singt aus voller Kehle.

Adverbien dagegen sind eine Wortart wie Substantive, Verben, Adjektive oder Artikel. Sie bestehen immer nur aus einem Wort, z. B.:

  • Der Kanarienvogel singt laut.

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Was ist der Unterschied zwischen einer adverbialen Bestimmung und einem Attribut?

Der Unterschied zwischen einer adverbialen Bestimmung und einem Attribut besteht darin, dass die adverbiale Bestimmung ein eigenständiges Satzglied ist.

  • Am Morgen des 3. Januar brachen wir auf.

Attribute sind dagegen keine eigenständigen Satzglieder, sondern Satzgliedteile. Sie benötigen immer ein Bezugswort, an das sie gebunden sind.

  • Am Morgen des 3. Januar brachen wir auf.

In diesem Beispiel bezieht sich das Genitivattribut ‚des 3. Januar‘ auf ‚Morgen‘. Es ist somit Bestandteil der adverbialen Bestimmung der Zeit ‚am Morgen des 3. Januar‘.

Wenn du unsicher bist, wie ein Wort geschrieben wird, kann dir dabei die kostenlose Rechtschreibprüfung von QuillBot helfen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Präpositionalobjekt und einer adverbialen Bestimmung?

Das Präpositionalobjekt und die adverbiale Bestimmung sind Satzglieder.

Da das Präpositionalobjekt immer und adverbiale Bestimmungen häufig von Präpositionen eingeleitet werden, kann man sie leicht verwechseln.

Es gibt aber eine einfache Möglichkeit, beide zu unterscheiden. Sie besteht darin, nach den Satzgliedern zu fragen und dabei genau auf das Fragewort zu achten

Beim Präpositionalobjekt taucht die Präposition immer auch in der Frage auf und kann nicht durch ein anderes Fragewort ersetzt werden.

  • Phillip steht auf elektronische Musik. Auf was steht Philipp? Auf elektronische Musik.

Bei der adverbialen Bestimmung taucht die Präposition dagegen nicht in der Frage auf, da sie hier durch ein anderes Fragewort ersetzt wird, z. B.:

  • Das Kind fährt auf dem Bürgersteig. Wo fährt das Kind? Auf dem Bürgersteig.

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Alexander Schnorbusch, M.A.

Alexander hat Philosophie und Literarisches Schreiben studiert und promoviert aktuell an der Hochschule für Philosophie München. Er schreibt über Grammatik, Stil und effektiven Sprachgebrauch.