Reimschema im Gedicht | Arten und Beispiele

Unter einem Reimschema versteht man die regelmäßige Abfolge von Reimen in einem Gedicht. Mit ‚Reim‘ sind dabei die Reime am Versende (Ausgangsreime) gemeint.

Um das Reimschema zu bestimmen, werden die Ausgangsreime jeweils mit einem Kleinbuchstaben markiert.

Beispiel: Reimschema
Denk ich an Deutschland in der Nacht,   (a)
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,   (a)
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,   (b)
Und meine heißen Tränen fließen.   (b)

(Heinrich Heine, „Nachtgedanken“, 1843, Strophe 1)

Hier reimen sich jeweils zwei direkt aufeinanderfolgende Verse nach dem Muster a-a-b-b. Dieses Reimschema nennt man Paarreim.

Das Reimschema eines Gedichts trägt zu seiner klanglichen Gesamtwirkung bei. Es kann auf den Inhalt bezogen und interpretiert werden.

Beachte
Von einem Reim spricht man, wenn zwei Wörter ab dem letzten betonten Vokal gleich oder ähnlich klingen, z. B.:

  • Nacht–gebracht
  • schließen–fließen

Was ist ein Reimschema?

Das Reimschema ist ein formales Merkmal von Gedichten. Es bezeichnet das Muster, nach dem sich die Verse in einem Gedicht reimen.

Das Reimschema wird im Rahmen einer Gedichtanalyse oder Gedichtinterpretation bestimmt und gedeutet.

Um das Reimschema zu bestimmen, markiert man die Verse, die sich reimen, jeweils mit dem gleichen Kleinbuchstaben.

Für den ersten Reim wird der Buchstabe ‚a‘ verwendet. Alle weiteren Reimpaare bzw. Reimgruppen erhalten neue Buchstaben in der Reihenfolge des Alphabets.

Beispiel: Reimschema bestimmen
Mein lieber Bruder, wann bauen wir uns ein Floß   (a)
und fahren den Himmel hinunter?   (b)
Mein lieber Bruder, bald ist die Fracht zu groß   (a)
und wir gehen unter.   (b)
Mein lieber Bruder, wir zeichnen aufs Papier   (c)
viele Länder und Schienen.   (d)
Gib acht, vor den schwarzen Linien hier   (c)
fliegst du hoch mit den Minen.   (d)
Mein lieber Bruder, dann will ich an den Pfahl   (e)
gebunden sein und schreien.   (f)
Doch du reitest schon aus dem Totental   (e)
und wir fliehen zu zweien.   (f)

(Ingeborg Bachmann, „Das Spiel ist aus“, 1956, Strophe 1–3)

Das Reimschema im Beispiel ist der Kreuzreim. Die Abfolge der Reime folgt hier dem Muster a-b-a-b. Es reimt sich also jeder zweite Vers.

Kreuzreime erzeugen Dynamik und Abwechslung, was hier gut zum inhaltlichen Motiv der abenteuerlichen Fantasiereise passt.

Beachte
Wiederholt sich ein Reim aus der ersten Strophe in den weiteren Strophen, wird dafür der gleiche Kleinbuchstabe verwendet wie bei seinem ersten Auftreten.

Die Reimfolge eines im Kreuzreim geschriebenen Gedichts mit drei Strophen zu je vier Versen kann somit z. B. auch a-b-a-b / a-c-a-c / a-d-a-d lauten.

Welche Reimschema-Arten gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Reimschemas in Gedichten. Die Reime folgen dabei jeweils einem bestimmten Muster. Die wichtigsten Reimschema-Arten sind:

Beachte
Ein weiteres formales Merkmal von Gedichten, das im Rahmen einer Gedichtanalyse oder Gedichtinterpretation bestimmt und gedeutet wird, ist das Metrum (= Versmaß).

Als Metrum bezeichnet man den Rhythmus eines Gedichts, der durch die regelmäßige Abfolge betonter und unbetonter Silben entsteht.

Paarreim

Beim Paarreim folgen die Reime dem Muster a-a-b-b. Es reimen sich hier also immer zwei direkt aufeinanderfolgende Verse.

Beispiel: Paarreim
In Hamburg lebten zwei Ameisen,   (a)
Die wollten nach Australien reisen.   (a)
In Altona auf der Chaussee   (b)
Da taten ihnen die Beine weh.   (b)
So verzichteten sie weise   (c)
Auf den letzten Teil der Reise.   (c)

(Joachim Ringelnatz, „Die Ameisen“, 1924)

Der Paarreim ist das einfachste Reimschema. Es kommt sehr häufig vor und lässt sich keiner bestimmten Gedichtart zuordnen.

Besonders charakteristisch ist der Paarreim aufgrund seiner Einfachheit und Prägnanz jedoch für

  • Kindergedichte (z. B. „Max und Moritz“ von Wilhelm Busch) und
  • humoristische Gedichte (z. B. „Die Ameisen“ von Joachim Ringelnatz).

Kreuzreim

Beim Kreuzreim reimt sich jeder zweite Vers. Das Muster der Reimfolge lässt sich entsprechend mit a-b-a-b angeben.

Beispiel: Kreuzreim
Freude, schöner Götterfunken,   (a)
Tochter aus Elysium!   (b)
Wir betreten feuertrunken,   (a)
Himmlische, dein Heiligtum.   (b)
Deine Zauber binden wieder,   (c)
was die Mode streng geteilt.   (d)
Alle Menschen werden Brüder,   (c)
wo Dein sanfter Flügel weilt.   (d)

(Friedrich Schiller, „An die Freude“, 1785, Strophe 1)

Der Kreuzreim ist ebenfalls ein häufiges Reimschema, das sich keiner bestimmten Gedichtart zuordnen lässt.

Da der Kreuzreim Abwechslung und Dynamik erzeugt, eignet er sich z. B. gut für

  • Oden (z. B. „An die Freude“ von Friedrich Schiller),
  • Balladen (z. B. „Der Zauberlehrling“ von Johann Wolfgang von Goethe) und
  • Dinggedichte (z. B. „Der Panther“) von Rainer Maria Rilke.

Umarmender Reim (umschließender Reim)

Beim umarmenden Reim folgen die Reime dem Muster a-b-b-a. Der umarmende Reim wird manchmal auch ‚umschließender Reim‘ genannt.

Beispiel: umarmender Reim
Entfernter Freund!   (a)
Um den auf immer   (b)
Im stillen Zimmer   (b)
Mein Auge weint;   (a)
Dann, wenn die Sterne   (c)
Am Himmel blinken,   (d)
Und Liebe winken,   (d)
Denk ich der Ferne   (c)
In der du, ach!   (e)
Jetzt um mich leidest,   (f)
Und Freuden meidest,   (f)
Mit Thränen nach.   (e)

(Sophia Albrecht, „Sehnsucht“, 1779, Strophe 1, Vers 1–12)

Der umarmende Reim ist durch den zweizeiligen Abstand zwischen dem ersten und letzten Vers der Reimgruppe etwas anspruchsvoller als der Paarreim oder der Kreuzreim.

Er kommt dennoch häufig vor und wird z. B. verwendet, um inhaltliche Motive wie Harmonie, Versöhnung, Dank, Lob oder Sehnsucht zu unterstreichen. Man findet ihn z. B. in

  • Liebesgedichten („Sehnsucht“ von Sophia Albrecht),
  • Lobgedichten („Großer Dankchoral“ von Bertolt Brecht) und
  • Naturlyrik („Er ist’s“ von Eduard Mörike).

Schweifreim

Beim Schweifreim entspricht das Reimschema dem Muster a-a-b-c-c-b.

Der Schweifreim kann auch als Kombination aus einem Paarreim (a-a) und einem umarmenden Reim (b-c-c-b) aufgefasst werden.

Beispiel: Schweifreim
Ja! Ich weiß, woher ich stamme!   (a)
Ungesättigt gleich der Flamme   (a)
Glühe und verzehr ich mich.   (b)
Licht wird alles, was ich fasse,   (c)
Kohle alles, was ich lasse:   (c)
Flamme bin ich sicherlich!   (b)

(Friedrich Nietzsche, „Ecco Homo“, 1882)

Beim Schweifreim handelt es sich um ein komplexes Reimschema, das eher selten vorkommt.

Er eignet sich jedoch gut, um komplexe Gedanken auszudrücken oder längere Passagen in einem Schema zusammenzufassen. Man findet ihn z. B. in

  • Gedankenlyrik („Ecce Homo“ von Friedrich Nietzsche) oder
  • Naturlyrik („Abendlied“ von Matthias Claudius).

Verschränkter Reim

Beim verschränkten Reim folgen die Reime dem Muster a-b-c-a-b-c. Es reimt sich hier also jeder dritte Vers.

Beispiel: verschränkter Reim
Und endlich, als das Meer den Blick umgrenzte,   (a)
Fiel mir zurück ins Herz mein heiß Verlangen;   (b)
Ich suchte mein Verlorenes gar verdrossen.   (c)
Da war es gleich, als ob der Himmel glänzte;   (a)
Mir schien, als wäre nichts mir, nichts entgangen,   (b)
Als hätt ich alles, was ich je genossen.   (c)

(Johann Wolfgang von Goethe, „Abschied“, 1800, Strophe 3–4)

Der verschränkte Reim ist wie der Schweifreim ein komplexes Reimschema, das nur selten vorkommt.

Es findet sich jedoch manchmal in den beiden abschließenden Terzetten (Strophen mit drei Versen) von Sonetten. Auch das obige Beispiel ist einem Sonett entnommen.

Beachte
Das Sonett ist eine Gedichtart, die immer aus genau 14 Versen besteht.

Die klassische Form des Sonetts besteht aus zwei Strophen mit vier Versen (Quartette) und zwei Strophen mit drei Versen (Terzette). Das Reimschema lautet dabei meist

  • a-b-b-a / a-b-b-a / c-d-c / d-c-d oder
  • a-b-a-b / a-b-a-b / c-d-e / c-d-e.

Da diese Form des Sonetts auf den italienischen Dichter Francesco Petrarca zurückgeht, wird sie auch Petrarca-Sonett genannt.

Haufenreim

Als Haufenreim bezeichnet man ein Reimschema, bei dem sich ein einzelner Reim mindestens dreimal wiederholt.

Die Abfolge der Reime folgt hier also dem Muster a-a-a-… .

Beispiel: Haufenreim
Wenn die Wolken, von Stürmen geschlagen,   (a)
Jagen:   (a)
Himmel von hundert Tagen   (a)
über einem einzigen Tag –:   (b)
Dann fühl ich dich, Hetman, von fern   (c)
(der du deine Kosaken gern   (c)
zu dem größesten Herrn   (c)
führen wolltest).   (d)
Deinen waagrechten Nacken   (e)
fühl ich, Mazeppa.   (f)

(Rainer Maria Rilke, „Der Sturm“, 1906, Strophe 1–2)

Der Haufenreim ist ein einfaches Reimschema, das trotzdem eher selten vorkommt.

Es eignet sich gut, um einem Gedanken oder inhaltlichen Motiv besonderen Nachdruck zu verleihen und findet sich z. B. in

  • Naturlyrik (z. B. „Der Sturm“ von Rainer Maria Rilke) und
  • Liebeslyrik (z. B. „Die Einzige“ von Karoline von Günderrode).
Tipp
Besuche unsere Kategorie über die deutsche Sprache und lerne zum Beispiel mehr darüber, wie viele Wörter die deutsche Sprache hat.

Kettenreim (Terzinenreim)

Beim Kettenreim folgen die Reime dem Muster a-b-a-b-c-b oder a-b-a-c-b-c. 

Die weitere Reimfolge kann variieren, solange sich weiter jeweils der erste und letzte Vers eines Terzetts (Strophe aus drei Versen) reimt.

Beispiel: Kettenreim
Ich war ein Kind, als ich Dich kennenlernte,   (a)
mit tausend Zweifeln und mit tausend Fragen,   (b)
ein Kind, das sich aus seiner Welt entfernte,   (a)
Ohne den ersten großen Schritt zu wagen.   (b)
Du sahst die tiefe Angst in meinen Blicken,   (c)
Die Sehnsucht, die in jenen wilden Tagen   (b)
mein Lachen krampfhaft machte, mein Entzücken   (c)
So übersteigerte wie meine Klagen.   (b)
Und alle Keime drohten zu ersticken   (c)
da sie auf unfruchtbarem Boden lagen.   (b)
Du warst es, der den Himmel neu besternte,   (e)
Du ließest meine Wünsche Wurzel schlagen,   (b)
aus Deiner Erde wuchs die erste Ernte.   (e)

(Annemarie Bostroem, aus: „Terzinen des Herzens“, 1947)

Der Kettenreim ist ein komplexes Reimschema, das vor allem in Terzinen (Gedichte mit Strophen aus je drei Verszeilen) vorkommt. Er wird daher auch ‚Terzinenreim‘ genannt.

Ein Beispiel für eine Terzine mit dem Reimschema a-b-a-c-b-c ist „Terzinen über Vergänglichkeit I“ von Hugo von Hofmannsthal.

Reimschema erkennen: alle Arten auf einen Blick

Manche Reimschemas treten in bestimmten Gedichtarten oder lyrischen Genres besonders häufig auf.

So ist der Paarreim typisch für Kindergedichte und humoristische Gedichte, der umarmende Reim dagegen eher für Naturlyrik und Liebeslyrik.

Der verschränkte Reim tritt fast nur in den Schluss-Terzetten von Sonetten auf. Der Kettenreim ist typisch für Terzinen.

Reimschemas und typische Gedichtarten
Reimschema Reimfolge typische Gedichtarten/Genres
Paarreim a-a-b-b z. B. Kindergedichte, humoristische Gedichte
Kreuzreim a-b-a-b z. B. Oden, Balladen, Dinggedichte
umarmender Reim

(umschließender Reim)

a-b-b-a z. B. Naturlyrik, Liebeslyrik, Lobgedichte
Schweifreim a-a-b-c-c-b z. B. Gedankenlyrik, Naturlyrik
verschränkter Reim a-b-c-a-b-c Sonette (Schluss-Terzette)
Haufenreim (Mehrreim) a-a-a- … z. B. Naturlyrik, Liebeslyrik
Kettenreim (Terzinenreim) a-b-a-b-c-b oder

a-b-a-c-b-c

Terzinen

Reimschema: Wirkung

Das Reimschema trägt zur klanglichen Gesamtwirkung eines Gedichts bei. Häufig spiegelt oder unterstreicht es dabei ein inhaltliches Motiv des Textes.

In der Ballade  „Der Zauberlehrling“ von Johann Wolfgang von Goethe geht es z. B. darum, wie ein Zauberlehrling einen Besen verzaubert, damit er für ihn Wasser vom Fluss holt.

Der Zauber gelingt zunächst, und das Hin-und-her-Laufen des Besens wird auf der klanglichen Ebene durch das Hin und Her des Kreuzreims (a-b-a-b) gespiegelt.

Beispiel 1: Reimschema – Wirkung und Interpretation
Seht, er läuft zum Ufer nieder;   (a)
Wahrlich! ist schon an dem Flusse,   (b)
und mit Blitzesschnelle wieder   (a)
ist er hier mit raschem Gusse.   (b)
Schon zum zweiten Male!   (c)
Wie das Becken schwillt!   (d)
Wie sich jede Schale   (c)
voll mit Wasser füllt!   (d)

(Johann Wolfgang von Goethe, „Der Zauberlehrling“, 1798, Strophe 3)

Verstärkt wirkt diese Wirkung noch dadurch, dass Goethe in den Refrains, die die Strophen voneinander trennen, ein anderes, komplexeres Reimschema verwendet.

Die Reime folgen hier dem ungewöhnlichen Muster a-b-b-c-a-c, das in allen Refrain-Strophen exakt befolgt wird.

Das ist kein Zufall, sondern hängt damit zusammen, dass es sich bei den Refrains am Anfang und am Ende des Gedichts um Zaubersprüche handelt.

Das ungewöhnliche Reimschema unterstreicht hier den ungewöhnlichen, magischen Charakter der Zaubersprüche.

Beispiel 2: Reimschema – Wirkung und Interpretation
Walle! Walle!   (a)
Manche Strecke,   (b)
dass, zum Zwecke,   (b)
Wasser fliesse   (c)
und mit reichem, vollem Schwalle   (a)
zu dem Bade sich ergiesse.   (c)

(Johann Wolfgang von Goethe, „Der Zauberlehrling“, 1798, Refrain 1)

Tipp
Wenn du sichergehen willst, dass deine Gedichtanalyse keine Rechtschreibfehler enthält, kannst du ganz einfach unsere kostenlose Rechtschreibprüfung verwenden.

Übungen: Reimschema bestimmen (PDF)

Hier findest du zwei Übungen zur Bestimmung des Reimschemas als PDF zum Download. Die Lösungen stehen auf der zweiten Seite.

Reimschema Übungen (PDF)

Häufig gestellte Fragen zum Reimschema

Wie kann man das Reimschema bestimmen?

Das Reimschema kann man bestimmen, indem man die Reime am Versende (= Ausgangsreime) jeweils mit einem Kleinbuchstaben versieht, z. B.:

Denk ich an Deutschland in der Nacht,  (a)
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,  (a)
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,  (b)
Und meine heißen Tränen fließen.  (b)

 
Die Reime in diesem Beispiel („Nachtgedanken“ von Heinrich Heine, Strophe 1) folgen dem Muster a-a-b-b. Es handelt sich also um einen Paarreim.

Einen Überblick aller Reimschemas sowie ihrer Reimfolgen mit Buchstabenkürzel findest du in unserem Artikel über das Reimschema.

Welche Arten von Reimschemas gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Reimschemas. Die wichtigsten sind:

  1. Paarreim: a-a-b-b
  2. Kreuzreim: a-b-a-b
  3. umarmender Reim: a-b-b-a
  4. Schweifreim: a-a-b-c-c-b
  5. verschränkter Reim: a-b-c-a-b-c
  6. Haufenreim: a-a-a- …
  7. Kettenreim: a-b-a-b-c-b oder a-b-a-c-b-c

Weitere Informationen über die verschiedenen Reimschemas und ihre Wirkung findest du in unserem Artikel über das Reimschema.

Wie viele Reimschemas gibt es?

Es gibt sieben wichtige Reimschemas, die du kennen solltest:

    1. Paarreim: a-a-b-b
    2. Kreuzreim: a-b-a-b
    3. umarmender Reim: a-b-b-a
    4. Schweifreim: a-a-b-c-c-b
    5. verschränkter Reim: a-b-c-a-b-c
    6. Haufenreim: a-a-a- …
    7. Kettenreim: a-b-a-b-c-b oder a-b-a-c-b-c

    Weitere Informationen über die verschiedenen Reimschemas und ihre Wirkung findest du in unserem Artikel über das Reimschema.

    Wie nennt man das Reimschema ‚aaa‘?

    Das Reimschema ‚aaa‘ nennt man ‚Haufenreim‘.

    Ein Beispiel für den Haufenreim sind die ersten Verse des Gedichts „Die Einzige“ von Karoline von Günderode:

    Wie ist ganz mein Sinn befangen,  (a)
    Einer, Einer anzuhangen;  (a)
    Diese Eine zu umfangen  (a)
    Treibt mich einzig nur Verlangen;  (a)
    Freude kann mir nur gewähren,  (b)
    Heimlich diesen Wunsch zu nähren,  (b)
    Mich in Träumen zu betören,  (c)
    Mich in Sehnen zu verzehren,  (d)
    Was mich tötet zu gebähren.  (b)
    Was ist der Plural von ‚Reimschema‘?

    Der Plural von ‚Reimschema‘ lautet ‚Reimschemas‘ oder ‚Reimschemata‘. Beide Formen sind korrekt.

    • Bei ‚Reimschemas‘ handelt es sich um die deutsche Pluralbildung mit dem Suffix ‚-s‘.
    • Bei ‚Reimschemata‘ handelt es sich um die altgriechische Pluralbildung mit dem Suffix ‚-ta‘.

    Das Wort ‚Schema‘ stammt aus dem Altgriechischen, ist inzwischen jedoch auch Bestandteil der deutschen Sprache. Daher sind beide Pluralformen richtig.

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    Alexander Schnorbusch, M.A.

    Alexander hat Philosophie und Literarisches Schreiben studiert und promoviert aktuell an der Hochschule für Philosophie München. Er schreibt über Grammatik, Stil und effektiven Sprachgebrauch.