Verbalstil | einfach erklärt mit Beispielen
Von Verbalstil spricht man, wenn in einem Text viele Verben benutzt werden.
Verben sind Wörter, die Handlungen, Vorgänge oder Zustände ausdrücken.
Du erkennst sie unter anderem daran, dass sie konjugiert werden, d. h. an die handelnde Person und die Zeitform angepasst werden.
Texte im Verbalstil wirken lebendig und ansprechend. Häufig sind sie auch einfach zu verstehen. Deshalb findest du den Verbalstil vor allem in der Alltagssprache und in Erzählungen.
Verbalstil: Wirkung und Verwendung
Der Verbalstil wirkt lebendig und ist meist gut lesbar. Er kann jedoch auch zu langen Sätzen führen und eignet sich nicht immer zur präzisen Wiedergabe von Informationen.
Wann du den Verbalstil verwenden solltest, hängt davon ab, welche Wirkung du mit deinem Text erzielen willst.
Wann du den Verbalstil verwenden solltest
Nutze den Verbalstil, wenn dein Text folgende Eigenschaften haben soll:
- lebendig
- leicht verständlich
- flüssig
- persönlich
Die Verwendung vieler Verben lässt deinen Text lebendiger wirken, da der Fokus dadurch auf den Handlungen liegt.
Texte im Verbalstil beinhalten meist wenig komplexe Nominalphrasen. Zudem sind sie häufig im Aktiv formuliert. Beides führt dazu, dass der Verbalstil in der Regel einfacher zu verstehen bzw. angenehmer zu lesen ist und flüssiger wirkt.
Da bei Verben im Aktiv immer auch die handelnde Person (= Agens) genannt wird, ist klar, wer an der Handlung beteiligt ist. Dadurch wirken Texte im Verbalstil persönlicher.
Aufgrund dieser Vorteile findest du den Verbalstil vor allem in folgenden Bereichen:
- Alltagssprache
- Epik (z. B. Erzählungen, Novellen, Kurzgeschichten etc.)
- Rhetorik (= Reden)
- Werbung
- informelle Texte (z. B. persönliche E-Mails oder Briefe, Rezepte etc.)
Denn viele Verben führen oft zu langen Sätzen mit vielen Nebensätzen. Die Folge können schwer lesbare Schachtelsätze sein.
Um das zu vermeiden, kannst du:
- lange Sätze in mehrere, kürzere Sätze unterteilen
- einige der Verben nominalisieren (z. B. durchführen → die Durchführung)
Lange Schachtelsätze haben auch den Nachteil, dass sich schnell Grammatik- und Kommafehler einschleichen.
Um das zu vermeiden, kannst du QuillBots kostenlose Rechtschreibprüfung nutzen.
Wenn es dir schwerfällt, lange Sätze aufzuteilen, kannst du den kostenlosen Textumschreiber von QuillBot ausprobieren.
Wann du den Verbalstil vermeiden solltest
Ein stark ausgeprägter Verbalstil kann folgende Nachteile haben:
- Langatmigkeit
- fehlende Präzision
- geringe informative Dichte
- informeller bzw. umgangssprachlicher Ton
Die Verwendung vieler Verben führt oft zu langen Sätzen mit vielen Nebensätzen. Der Verbalstil kann deshalb etwas langatmig und wenig prägnant wirken.
Deshalb eignet er sich auch weniger gut, um komplexe Sachverhalte präzise darzustellen oder viele Informationen mit wenigen Worten zu übermitteln.
Ein stark ausgeprägter Verbalstil kann wegen seiner erzählenden Wirkung zudem informell oder sogar umgangssprachlich wirken.
Aufgrund dieser Nachteile solltest du den Verbalstil in folgenden Texten vermeiden:
- Fachtexte
- wissenschaftliche Arbeiten
- amtliche Texte
- rechtliche Texte
Verbalstil und Nominalstil im Vergleich
Im Deutschen wird zwischen Verbalstil und Nominalstil unterschieden.
Während der Verbalstil von Verben geprägt ist, spricht man vom Nominalstil, wenn in einem Text viele Nomen verwendet werden.
Nomen (= Substantive) sind Wörter, die Lebewesen, Dinge oder Abstrakta bezeichnen. Du erkennst sie unter anderem daran, dass sie großgeschrieben und meistens zusammen mit einem Artikel gebraucht werden.
Verbalstil | Nominalstil |
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Im Gegensatz zum Verbalstil ist der Nominalstil meist kürzer sowie präziser und wirkt formeller. Er kann allerdings auch schwer lesbar sein sowie starr und unpersönlich wirken.
Verwendet wird er in Textsorten, in denen es um die präzise Wiedergabe von Informationen geht, z. B. in Fachtexten und in amtlichen Texten.
Häufig gestellte Fragen zum Verbalstil
- Was ist der Unterschied zwischen Verbalstil und Nominalstil?
-
Während der Verbalstil von Verben geprägt ist, spricht man vom Nominalstil, wenn in einem Text viele Nomen verwendet werden.
Beispiel:
- Verbalstil: Wir empfehlen, dass Sie alle Angaben gründlich überprüfen.
- Nominalstil: Unsere Empfehlung ist eine gründliche Überprüfung aller Angaben.
Der Verbalstil wirkt lebendig sowie persönlich und ist meist einfach zu verstehen. Er kann jedoch auch zu Schachtelsätzen führen und eignet sich nicht zur präzisen Wiedergabe von Informationen.
Der Nominalstil ist präzise und wirkt formell. Er kann allerdings auch schwer lesbar sein sowie starr und unpersönlich wirken.
Tipp:
Wenn du die Rechtschreibung oder Grammatik eines Textes überprüfen willst, kannst du QuillBots kostenlose Rechtschreibprüfung nutzen.
- Wie kann ich den Verbalstil in den Nominalstil umwandeln?
-
Um einen Text im Verbalstil in den Nominalstil umzuwandeln, musst du Verben in Nomen umwandeln. Das nennt man auch Nominalisierung.
Beispiel:
- Verbalstil: Um das Problem zu lösen, müssen zunächst die Ursachen erforscht werden.
- Nominalstil: Zur Lösung des Problems ist zunächst die Erforschung der Ursachen nötig.
Wie du im obigen Beispiel siehst, kannst du die Verben ‚lösen‘ und ‚erforschen‘ in die Nomen ‚(die) Lösung‘ und ‚(die) Erforschung‘ umwandeln.
Tipp:
Wenn du beim Schreiben nach einer guten Formulierung suchst, kann dir dabei der kostenlose Textumschreiber von QuillBot helfen.