Nominalphrase | einfach erklärt mit Beispielen
Eine Nominalphrase (auch Nominalgruppe) ist eine Wortgruppe, deren Hauptbestandteil ein Nomen ist. Eine Wortgruppe ist eine Gruppe von Wörtern, die zusammengehören.
- die Katze
- das Konzert gestern
- der alte Baum
Alle anderen Wörter der Phrase beziehen sich auf dieses Nomen.
Üblicherweise bestehen Nominalphrasen aus mehreren Wörtern. In Ausnahmefällen kann es sich aber auch um ein einzelnes Wort handeln.
Die Syntax ist ein Teilgebiet der Grammatik. Sie beschäftigt sich mit dem Aufbau von Sätzen. Eine syntaktische Einheit ist also ein zusammengehöriger Teil eines Satzes.
Nomen: der wichtigste Bestandteil einer Nominalphrase
Der wichtigste Bestandteil einer Nominalphrase ist das Nomen. Es wird auch als Kopf oder Kern der Phrase bezeichnet.
Nomen sind deklinierbare Wörter, die sich auf Lebewesen, Dinge oder abstrakte Begriffe beziehen. Meist handelt es sich dabei um Substantive (= Hauptwörter), es kommen aber auch Substantivierungen und Pronomen infrage.
- Hund (Lebewesen)
- Tisch (Ding)
- Freiheit (abstrakter Begriff)
Substantivierungen:
- das Schreiben (Substantivierung des Verbs ‚schreiben‘)
- etwas Kleines (Substantivierung des Adjektivs ‚klein‘)
Pronomen:
- ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie
Sonderfall: Nominalphrase mit nur einem Wort
In manchen Fällen besteht die Nominalphrase nur aus einem Nomen, also nur aus einem Wort.
Das ist aber nur möglich, wenn dieses Wort ohne Artikel verwendet werden kann.
Im Deutschen trifft das zum Beispiel auf folgende Wörter zu:
- Eigennamen von Personen, Ländern und Städten
- Unzählbare Materialien und Stoffe
- Abstrakte Begriffe und Ideen
- Berufsbezeichnungen
- unbestimmte Substantive im Plural
- Pronomen
- Anna geht spazieren. (Eigenname)
- Beton ist ein Baustoff. (Material)
- Höflichkeit ist wichtig. (abstrakter Begriff)
- Ich möchte Anwalt werden. (Berufsbezeichnung)
- Kinder spielen gerne. (unbestimmter Substantive im Plural)
- Sie spielt Klavier. (Pronomen)
In den obigen Beispielen handelt es sich um Nomen, die gleichzeitig eine Nominalphrase im Satz darstellen. In diesem Sonderfall besteht also kein Unterschied zwischen ‚Nomen‘ und ‚Nominalphrase‘.
Artikel: häufigste Erweiterung einer Nominalphrase
In den meisten Fällen bestehen Nominalphrasen zusätzlich aus einem Artikel.
Denn viele Nomen im Deutschen können nicht ohne Artikel verwendet werden.
Zu den Artikelwörtern zählen Artikel, aber auch Pronomen, wenn sie anstelle eines Artikels verwendet werden.
Einige der wichtigsten Artikelwörter siehst du im folgenden Beispiel.
- die Blume (bestimmter Artikel)
- eine Blume (unbestimmter Artikel)
- unsere Blume (Possessivpronomen)
- diese Blume (Demonstrativpronomen)
- jede Blume (Indefinitpronomen)
Attribute: optionale Erweiterung einer Nominalphrase
Du kannst eine Nominalphrase durch zusätzliche Begriffe erweitern.
Diese Erweiterungen werden als Attribute bezeichnet. Sie können entweder vor oder nach dem Nomen stehen.
Nominalphrasen sind beliebig erweiterbar. Das bedeutet, du kannst das Nomen um mehrere verschiedene Attribute ergänzen.
Im obigen Beispiel bildet ‚Der große schwarze Hund unserer Nachbarn, der immer am Gartenzaun steht‘ eine Nominalphrase.
Achte darauf, dass alle Erweiterungen der Nominalphrase an den Kasus (Fall), Numerus (Zahl) und Genus (Geschlecht) des Nomens angepasst werden müssen.
Wenn du überprüfen willst, ob du ein Wort grammatikalisch richtig angepasst hast, kannst du das mit QuillBots kostenloser Rechtschreibprüfung ganz einfach überprüfen.
Beispiele für erweiterte Nominalphrasen
Du kannst Nominalphrasen durch viele verschiedene Informationen erweitern.
Solche Zusatzinformationen nennt man auch Attribute. Allgemein werden im Deutschen sieben Formen von Attributen unterschieden.
- Adjektivisches Attribut
Mit einem adjektivischen Attribut kannst du nähere Angaben über die Eigenschaften, die Beschaffenheit oder den Zustand eines Nomens machen.
- die schönen Blumen
- der hölzerne Tisch
- die offene Tür
- Adverbiales Attribut
Mit einem adverbialen Attribut kannst du den Ort oder die Zeit des Nomens genauer bestimmen.
- der Tisch hier
- die Party gestern
- Genitivattribut
Beim Genitivattribut handelt es sich um ein Nomen im Genitiv (2. Fall: ‚Wessen?‘), das ein anderes Nomen (den Kopf der Phrase) näher beschreibt.
Hier wird also die Nominalphrase durch eine weitere Nominalphrase ergänzt.
- der Hund meines Bruders
- Annas Freundin
- das Haus meiner Eltern
Im ersten Beispiel wird die übergeordnete Nominalphrase (‚der Hund‘) durch eine weitere Nominalphrase (‚meines Bruders‘) näher bestimmt.
- Apposition
Appositionen sind kurze Einschübe in Form einer Nominalphrase.
Auch hier wird also das Nomen (der Kopf der Phrase) durch eine weitere Nominalphrase ergänzt.
- Johanna Schmidt, die Abteilungsleiterin
- unsere Ferienunterkunft, ein kleines Apartment
- mein Freund, der Lehrer
- Präpositionales Attribut
Wird ein Nomen durch eine Wortgruppe, die mit einer Präposition (hier: ‚in‘, ‚von‘, und ‚aus‘) eingeleitet wird, ergänzt, spricht man von einem präpositionalen Attribut.
- die Blumen in meinem Garten
- der Hund von nebenan
- der Tisch aus Holz
- Erweiterter Infinitiv
Wird ein Nomen durch einen Infinitiv mit ‚zu‘ näher beschrieben, handelt es sich um einen erweiterten Infinitiv als Attribut.
- der Wunsch, nach Paris zu fahren
- das Ziel, sich zu verbessern
- die Fähigkeit, Menschen zu begeistern
- Attributsatz
Attributsätze sind Nebensätze, die das Nomen näher beschreiben. Dabei bezieht sich der gesamte Teilsatz auf das Nomen.
- der Hund, der immer am Gartenzaun steht
- der Urlaub, auf den sich die Kinder freuen
- die Befürchtung, dass es gleich zu regnen beginnt
Nominalphrase – Verbalphrase – Präpositionalphrase
Im Deutschen gibt es mehrere Arten von Phrasen.
Um einen vollständigen Satz zu bilden, benötigst du neben einer Nominalphrase zumindest noch eine Verbalphrase.
Das obige Beispiel besteht aus einer Nominalphrase (‚der Hund‘) und einer Verbalphrase (‚schläft‘).
In vielen Sätzen findest du zudem eine Präpositionalphrase.
Die Präpositionalphrase besteht aus einer Präposition (‚unter‘) und einer Nominalphrase (‚dem Tisch‘).
Die Präpositionalphrase ist gleichzeitig Teil der Verbalphrase, da sich ‚unter dem Tisch‘ auf das Verb ‚schläft‘ bezieht.
Häufig gestellte Fragen zur Nominalphrase
- Ist eine Nominalphrase ein Satzglied?
-
Eine Nominalphrase kann ein eigenes Satzglied bilden, sie kann aber auch nur Teil eines Satzglieds sein.
Das hängt von ihrer jeweiligen Funktion im Satz ab.
Beispiel: Mögliche Funktionen einer Nominalphrase Nominalphrase als eigenes Satzglied:Subjekt: Die Blumen sind schön.
Objekt: Ich pflücke die Blumen.Nominalphrase ist Teil eines Satzglieds:
Teil des Subjekts: Der Duft der Blumen macht gute Laune.
Teil des Objekts: Ich freue mich über die Blumen.
Teil des Adverbials: Wegen der duftenden Blumen hat er gute Laune. - Woran erkenne ich eine Nominalphrase?
-
Du erkennst eine Nominalphrase daran, dass ihr Hauptbestandteil ein Nomen (= Hauptwort) ist und sich alle Wörter der Phrase darauf beziehen.
Beispiele für Nominalphrasen sind:
- der Hamster meines Bruders
- die deutsche Grammatik
- das Schöne daran
- Was ist eine definite Nominalphrase?
-
Eine definite Nominalphrase bezieht sich auf ein bestimmtes oder bereits bekanntes Nomen. Dann wird der definite bzw. der bestimmte Artikel verwendet.
- Beispiele: die Blume, der Hund, das Haus
Das Gegenstück dazu ist die indefinite Nominalphrase. Sie bezieht sich auf ein unbestimmtes oder nicht bekanntes Nomen. Dann wird der indefinite bzw. der unbestimmte Artikel verwendet.
- Beispiele: eine Blume, ein Hund, ein Haus