Prädikat: Definition, Beispiele und Übungen
Das Prädikat drückt die Handlung eines Satzes aus. Es wird immer aus einem oder mehreren Verben gebildet.
Du kannst das Prädikat bestimmen, indem du nach ihm fragst. Die Prädikatsfrage lautet in den meisten Fällen ‚Was tut das Subjekt?‘.
Das Prädikat ist das wichtigste Satzglied im Deutschen, denn jeder vollständige Satz muss ein Prädikat enthalten.
Die Prädikatsfrage
Der einfachste Weg, das Prädikat zu bestimmen, besteht darin, mit der Prädikatsfrage ‚Was tut das Subjekt?‘ nach ihm zu fragen.
Bei Sätzen im Passiv musst du die Prädikatsfrage etwas anpassen. Das Subjekt handelt hier nämlich nicht selbst. Entsprechend lautet die Prädikatsfrage bei Passivsätzen ‚Was passiert mit dem Subjekt?‘.
Subjekt, Prädikat, Objekt
Das Prädikat nimmt unter den Satzgliedern eine besondere Stellung ein, denn jeder vollständige Satz muss im Deutschen ein Prädikat enthalten.‘
Die meisten Sätze enthalten neben dem Prädikat ein Subjekt. Subjekt und Prädikat zusammen nennt man den ‚Satzkern‘.
Darüber hinaus enthalten viele Sätze ein oder mehrere Objekte. Jedes Objekt ergänzt den Satzkern um eine weitere Information.
Wie das Prädikat kannst du auch die anderen Satzglieder mit den richtigen Fragewörtern leicht bestimmen.
Satzglied | Fragewörter |
---|---|
Subjekt | Wer oder was? |
Prädikat | Was tut das Subjekt? |
Genitivobjekt | Wessen? |
Dativobjekt | Wem? |
Akkusativobjekt | Wen oder was? |
Präpositionalobjekt | Zum Beispiel: Von wem? Auf was? Über wen? |
Beispielsatz | Fragewort | Satzglied |
---|---|---|
Die Großmutter | Wer oder was? | Subjekt |
schenkt | Was tut das Subjekt? | Prädikat |
den Kindern | Wem? | Dativobjekt |
Bonbons. | Wen oder was? | Akkusativobjekt |
Eine Tabelle mit allen Satzgliedern und ihren Fragewörtern findest du in unserem Artikel über Satzglieder.
Subjekt und Prädikat: Kongruenz
Subjekt und Prädikat müssen miteinander kongruent sein, d. h. in Person und Numerus übereinstimmen.
Passen Subjekt und Prädikat hinsichtlich Person und/oder Numerus nicht zusammen, spricht man von einem Kongruenzfehler. Solche Fehler kannst du mithilfe der Rechtschreibprüfung von QuillBot erkennen.
Prädikat und Verb: Unterscheidung
Das Prädikat eines Satzes wird immer durch ein oder mehrere Verben gebildet. Dennoch besteht zwischen den Begriffen ‚Prädikat‘ und ‚Verb‘ ein Unterschied.
Das Prädikat ist ein Satzglied. Es wird durch seine Funktion im Satz bestimmt und kann ein oder mehrere Wörter umfassen. Die wichtigsten Satzglieder im Deutschen sind
Verben sind eine Wortart. Bei der Bestimmung der Wortart wird jedes Wort einzeln betrachtet und die Funktion im Satz spielt keine Rolle. Die häufigsten Wortarten im Deutschen sind
- Substantive (Nomen),
- Verben,
- Adjektive,
- Artikel,
- Pronomen,
- Adverbien,
- Präpositionen,
- Konjunktionen und
- Interjektionen.
Beispielsatz | Wortarten | Satzglieder |
---|---|---|
Der | Artikel | Subjekt |
Bademeister | Substantiv | |
kontrolliert | Verb | Prädikat |
die | Artikel | Objekt |
Wassertemperatur. | Substantiv |
Verschiedene Arten von Prädikaten
Das Prädikat kann im Satz verschiedene Formen annehmen. Man unterscheidet zwischen
Bei allen Formen ist ein Teil des Prädikats ein konjugiertes Verb. Es steht in Aussagesätzen (Hauptsätzen) immer an zweiter Stelle.
Zur Ergänzung des konjugierten Verbs bei zwei- und mehrteiligen Prädikaten gibt es jedoch verschiedene Möglichkeiten. Diese Möglichkeiten werden in den folgenden Unterkapiteln näher erläutert.
Einfache Prädikate
Einfache Prädikate bestehen lediglich aus einem konjugierten Verb. Es steht im Satz an der zweiten Stelle.
Zweiteilige Prädikate
Bei zweiteiligen Prädikaten besteht das Prädikat aus einem konjugierten Verb sowie einer Ergänzung.
Eine mögliche Ergänzung ist das Präfix trennbarer Verben wie das ‚um‘ in ‚umsteigen‘, das bei der Konjugation als Verbpartikel ans Ende des Satzes gestellt wird.
Eine weitere Möglichkeit ist die Ergänzung eines konjugierten Modalverbs (‚wollen‘, ‚mögen‘, ‚dürfen‘, ‚können‘, ‚müssen‘, ‚sollen‘) durch ein Verb im Infinitiv.
Zur Bildung mancher Zeitformen wird ebenfalls ein zweiteiliges Prädikat benötigt.
So werden das Perfekt und das Plusquamperfekt jeweils durch die Kombination eines konjugierten Hilfsverbs (‚haben‘ oder ‚sein‘) mit dem Partizip 2 eines Verbs gebildet.
Das Futur 1 erfordert ein konjugiertes Hilfsverb (‚werden‘) in Verbindung mit einem Verb im Infinitiv.
Auch Passivsätze enthalten im Deutschen stets ein zweiteiliges Prädikat. Sie werden durch die Kombination eines konjugierten Hilfsverbs (‚werden‘) mit einem Verb im Partizip 2 gebildet.
Mehrteilige Prädikate
Manchmal setzt sich das Prädikat aus mehr als zwei Teilen zusammen. In diesem Fall spricht man von einem ‚mehrteiligen Prädikat‘.
Mehrteilige Prädikate entstehen zum Beispiel, wenn eine Passivkonstruktion mit einem Modalverb kombiniert wird.
Zudem erfordert die Zeitform Futur 2 ein mehrteiliges Prädikat. Sie wird durch ein konjugiertes Hilfsverb (‚werden‘) in Kombination mit einem Verb im Partizip 2 sowie einem weiteren Hilfsverb (‚haben‘, ‚sein‘, werden) im Infinitiv gebildet.
Die Position des Prädikats im Satz
Im Unterschied zu den anderen Satzgliedern ist das Prädikat im Satz nicht frei verschiebbar.
Die Position des Prädikats ist jedoch abhängig von der Satzart und unterscheidet sich insbesondere bei
- Hauptsätzen und
- Nebensätzen.
Das Prädikat in Hauptsätzen
Hauptsätze zeichnet aus, dass sie für sich stehen können und keiner Ergänzung bedürfen.
Das Prädikat steht in Hauptsätzen in der Regel an zweiter Stelle. Gezählt werden hierbei die Satzglieder und nicht die einzelnen Wörter.
Wenn es sich um ein zwei- oder mehrteiliges Prädikat handelt, steht das konjugierte Verb an zweiter Stelle, während der/die ergänzende/-n Teil/-e am Schluss steht/stehen.
Das Prädikat in Nebensätzen
Nebensätze ergänzen Hauptsätze um weitere Informationen. Sie können nicht für sich stehen, sondern sind immer auf einen Hauptsatz bezogen.
Das Prädikat steht in Nebensätzen immer am Schluss. Dies gilt unabhängig davon, ob es sich um ein einfaches oder ein zwei-/mehrteiliges Prädikat handelt.
Prädikat bestimmen: 3 Tipps
Beim Bestimmen des Prädikats solltest du auf folgende 3 Dinge achten.
- Achte darauf, dass du das richtige Fragewort verwendest. Die Prädikatsfrage lautet bei Aktivsätzen ‚Was tut das Subjekt?‘.
- In Passivsätzen handelt das Subjekt nicht selbst. Daher lautet die Prädikatsfrage in diesem Fall: ‚Was passiert mit dem Subjekt?‘.
- Stelle sicher, dass du bei zwei- oder mehrteiligen Prädikaten nicht nur den ersten Teil des Prädikats bestimmst, sondern auch den/die ergänzenden Teil/-e.
Prädikat bestimmen: Übungen
Häufig gestellte Fragen zum Prädikat
- Wie fragt man nach dem Prädikat?
-
Nach dem Prädikat fragt man in der Regel mit ‚Was tut das Subjekt?‘.
Bei Passivsätzen musst du die Prädikatsfrage allerdings ein wenig anpassen. Das Subjekt handelt hier nicht selbst. Daher lautet die Prädikatsfrage bei Passivsätzen ‚Was passiert mit dem Subjekt?‘.
- Wo steht das Prädikat im Satz?
-
In Hauptsätzen steht das Prädikat in der Regel an zweiter Stelle. In Nebensätzen steht es immer an letzter Stelle.
- Was ist der Unterschied zwischen Prädikat und Verb?
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Das Prädikat ist ein Satzglied. Es wird über seine Funktion im Satz bestimmt und kann ein oder mehrere Wörter umfassen. Andere wichtige Satzglieder sind Subjekt, Objekt und adverbiale Bestimmung.
Das Verb ist eine Wortart. Andere wichtige Wortarten sind zum Beispiel Substantive, Adjektive und Pronomen. Hier geht es immer um das einzelne Wort und die Funktion im Satz spielt keine Rolle.
- Was sind Beispiele für das Prädikat?
-
Einfaches Prädikat: Die Kinder spielen.
Zweiteiliges Prädikat: Die Fähre legt in zwanzig Minuten ab.
Mehrteiliges Prädikat: Bald werden die Proben abgeschlossen sein.