Aktiv und Passiv | einfach erklärt mit Übungen und Beispielen

Aktiv und Passiv sind Verbformen, mit denen du zwei Perspektiven eines Ereignisses ausdrücken kannst:

  • Das Aktiv drückt die Sicht des/der Handelnden aus.
  • Das Passiv drückt die Sicht des/der von der Handlung Betroffenen aus.
Beispiel: Aktiv und Passiv
Aktiv: sehen

Passiv: gesehen werden

Sätze im Aktiv und Passiv funktionieren also nach folgendem Schema:

  • Aktiv: A sieht B.
  • Passiv: B wird von A gesehen.

In den obigen Beispielsätzen ist ‚A‘ die handelnde Partei, die etwas sieht, während ‚B‘ die von der Handlung betroffene Partei ist, die gesehen wird.

Aktiv und Passiv bilden die grammatische Kategorie ‚Genus Verbi‘ (= Handlungsrichtung).

Was ist Aktiv und Passiv?

In der Grammatik versteht man unter Aktiv und Passiv Handlungsrichtungen des Verbs. Sie bestimmen, aus welcher Perspektive ein Ereignis wiedergegeben wird.

Das Aktiv verwendest du, wenn du die handelnde Partei (= Agens) in den Vordergrund stellen willst. Sie ist dann das Subjekt des Satzes und sie bzw. ihre aktive Handlung wird betont.

Das Passiv verwendest du, wenn du die von der Handlung betroffene Partei (= Patiens) in den Vordergrund rücken willst. Sie ist dann das Subjekt des Satzes und sie bzw. die Handlung, die dieser angetan wird, steht im Fokus.

Aktiv Passiv Beispiele
Aktiv Passiv
Fritz beobachtet die Kuh. Die Kuh wird (von Fritz) beobachtet.
Das Gewitter überraschte die Bergsteigerin. Die Bergsteigerin wurde vom Gewitter überrascht.
Maria besucht Hannah. Hannah wird (von Maria) besucht.
Krieg verursacht viel Leid. Durch Krieg wird viel Leid verursacht.
Die Polizei verhört den Hauptverdächtigen. Der Hauptverdächtige wird (von der Polizei) verhört.
Die Veranstalterin überreicht den Pokal. Der Pokal wird (von der Veranstalterin) überreicht.
Lukas nutzt oft das Fahrrad. Das Fahrrad wird oft (von Lukas) genutzt.

Wie die obigen Beispiele zeigen, kann es sich bei der handelnden Partei und der von der Handlung betroffenen Partei neben Lebewesen (z. B. ‚Kuh‘) auch um Dinge (z. B. ‚Pokal‘) oder Abstrakta (z. B. ‚Krieg‘) handeln.

Im Passiv wird die handelnde Partei häufig nicht erwähnt. Ob das möglich ist, hängt vom Kontext ab.

Aktiv Passiv: So verwendest du es richtig

Da beim Aktiv der Fokus auf der Partei liegt, die eine Handlung ausführt, wirkt es persönlicher, subjektiver und lebendiger.

Deshalb findest du es häufiger in Erzählungen, in der Umgangssprache, in Werbetexten etc.

Beispiel: Verwendung des Aktivs
Eines Tages fand Hannah einen völlig erschöpften Hund am Straßenrand. Vorsichtig nahm sie ihn auf den Arm und brachte ihn nach Hause.

Sie fütterte und wärmte ihn, bis er sich besser fühlte. Jetzt musste sie nur noch ihre Eltern überreden, das kleine Fellknäuel behalten zu dürfen.

Das Passiv wirkt unpersönlicher als das Aktiv und eignet sich deshalb besser für die Darstellung von Fakten und Ergebnissen.

Deshalb findest du es häufiger in wissenschaftlichen Arbeiten, Berichten und anderen Texten, die sachlich und objektiv formuliert werden sollen.

Beispiel: Verwendung des Passivs
Zur Beantwortung der Fragestellung wurde eine schriftliche Befragung durchgeführt. Die Ergebnisse der Befragung werden in Kapitel 3 dargestellt. In Kapitel 4 werden sie in den aktuellen Forschungsstand eingeordnet und diskutiert.

Aktiv bilden

Das Aktiv bildest du, indem du ein Vollverb an die Person des Subjekts anpasst, d. h. konjugierst.

Vollverben sind alle Verben, die im Satz allein (ohne andere Verben) stehen können, z. B. ‚sehen‘, ‚lesen‘, ‚kaufen‘ etc.

Das Subjekt ist der Satzgegenstand, also die Person oder Sache, die im Mittelpunkt des Satzes steht. Du kannst es mit ‚Wer oder was?‘ erfragen.

Das Subjekt kann aus folgenden Wortarten bzw. Wortgruppen bestehen:

  • einem Substantiv (z. B. Corinna, Katzen, München, Frieden, Kinder)
  • einer Nominalphrase (z. B. die Leute, Frau Müller, das große Haus)
  • einem Pronomen (z. B. ich, du, er/sie/es, wir, ihr, sie)
Vollverb konjugieren
Person Singular Plural
1. Person (ich) sehe (wir) sehen
2. Person (du) siehst (ihr) seht
3. Person (er/sie/es) sieht (sie) sehen

Um einen Aktivsatz zu bilden, benötigst du also zumindest ein Subjekt und ein Vollverb.

Beispiel: Aktiv bilden
Der Künstler malt.

Da das Subjekt (‚der Künstler‘) in der 3. Person Singular steht, muss auch das Verb (‚malen‘) an die 3. Person Singular angepasst werden.

Das obige Beispiel kann um weitere Satzglieder ergänzt werden. Der folgende Satz besteht z. B. aus: Subjekt + konjugiertes Vollverb Akkusativobjekt (= Objekt im 4. Fall).

Beispiel: Satz im Aktiv
Der Künstler malt ein Bild.
Tipp
Wenn du sichergehen willst, dass du Verben richtig konjugiert hast, kannst du QuillBots kostenlose Rechtschreibprüfung nutzen.

Passiv bilden

Das Passiv besteht immer aus zwei Verben: einem Hilfsverb (entweder ‚werden‘ oder ‚sein‘) und einem Vollverb.

Du bildest das Passiv, indem du das Hilfsverb konjugierst. Das Vollverb steht im Partizip 2.

Hilfsverb konjugieren
Person Singular Plural
1. Person (ich) werde gesehen (wir) werden gesehen
2. Person (du) wirst gesehen (ihr) werdet gesehen
3. Person (er/sie/es) wird gesehen (sie) werden gesehen

Ein Passivsatz wird also nach folgendem Schema gebildet: Subjekt + konjugiertes Hilfsverb + Vollverb im Partizip 2.

Beispiel: Passiv bilden
Ein Bild wird gemalt.

Im obigen Beispielsatz ist ‚ein Bild‘ das Subjekt. Es steht in der 3. Person Singular. Das Hilfsverb ‚werden‘ muss also daran angepasst werden. Das Vollverb ‚malen‘ steht im Partizip 2.

Das Besondere am Passiv ist, dass du die handelnde Partei (= Agens) weglassen kannst. Willst du sie dennoch erwähnen, kannst du sie mit einer Präposition (‚von‘ oder ‚durch‘) als adverbiale Ergänzung hinzufügen.

Beispiel: Satz im Passiv mit Agens
Ein Bild wird vom Künstler gemalt.

Nicht passivfähige Verben

Mit einigen Verben kannst du kein Passiv bilden. Die folgende Tabelle bietet einen Überblick.

Nicht passivfähige Verben
Art Beispiele Beispielsatz Passiv
reflexive Verben (= Verben mit ‚sich‘)
  • sich interessieren
  • sich waschen
  • sich ärgern
  • Für Politik wird sich interessiert.
Verben, die das Perfekt mit ‚sein‘ bilden
  • gehen
  • aufwachen
  • kommen
  • Nach Hause wird gegangen.
Verben, die Wissen betreffen
  • wissen
  • kennen
  • erfahren
  • Alles zu diesem Thema wird von ihr gewusst.
Verben, die Besitz anzeigen
  • erhalten
  • haben
  • besitzen
  • Ein Blumenstrauß wird erhalten.

Agens und Patiens

Bei Aktiv und Passiv wird zwischen Agens und Patiens unterschieden.

Mit dem Agens wird eine aktive Rolle beschrieben, also jene Partei eines Satzes, die die Handlung ausführt oder kontrolliert.

Mit dem Patiens wird eine passive Rolle beschrieben, also jene Partei eines Satzes, die von der Handlung betroffen oder das Ziel der Handlung ist.

Beispiel: Agens und Patiens
Aktiv: Der Lehrer bestraft den Schüler.

Passiv: Der Schüler wird (vom Lehrer) bestraft.

Beim Aktiv liegt der Fokus auf dem Agens. Beim Passiv liegt der Fokus auf dem Patiens bzw. der Handlung selbst. Hier wird die Betrachtungsweise also umgedreht.

In Passivsätzen wird das Agens deshalb häufig weggelassen, insbesondere wenn es:

  • aus dem Kontext hervorgeht,
  • bekannt ist, weil nur ein Agens infrage kommt,
  • nicht bekannt ist oder
  • unwichtig ist (z. B. bei allgemeinen Aussagen).
Beispiel: Sätze ohne Agens
Agens geht aus dem Kontext hervor:

  • Martin hat Angst vor Hunden. Als Kind wurde er mehrmals gebissen.

Nur ein Agens kommt infrage:

  • Der Täter wurde verhaftet.

Agens ist nicht bekannt:

  • Mein Auto wurde gestohlen.

Agens ist unwichtig:

  • Vor der Inbetriebnahme muss der Akku aufgeladen werden.
Beachte
Agens und Patiens sind nicht dasselbe wie Subjekt und Objekt.

Bei Agens und Patiens handelt es sich um semantische Rollen, d. h., es geht um deren Bedeutung im Satz.

Subjekt und Objekt dagegen sind Satzglieder, d. h., es geht um deren grammatische Funktion im Satz.

Agens und Patiens bleiben gleich, egal ob der Satz im Aktiv oder im Passiv steht. Denn deren semantische Rolle bleibt dieselbe.

Das Objekt des Aktivsatzes wird jedoch zum Subjekt des Passivsatzes. Das Subjekt des Passivsatzes wird entweder weggelassen oder als adverbiale Ergänzung hinzugefügt.

Beispiel:

  • Aktiv: Hannes umarmt Max.
  • Passiv: Max wird (von Hannes) umarmt.

Diese Passivformen gibt es im Deutschen

Im Deutschen gibt es folgende Passivformen:

Vorgangspassiv und Zustandspassiv

Das Vorgangspassiv wird mit dem Hilfsverb ‚werden‘ gebildet. Du verwendest es, um eine Handlung bzw. einen Vorgang zu beschreiben.

Das Zustandspassiv wird mit dem Hilfsverb ‚sein‘ gebildet. Du verwendest es, um einen Zustand (= das Resultat einer Handlung) zu beschreiben.

Das Vollverb steht bei beiden Passivformen im Partizip 2.

Vorgangspassiv und Zustandspassiv Beispiele
Vorgangspassiv Zustandspassiv
Das Fenster wird geöffnet. Das Fenster ist geöffnet.
Die Verhandlungen werden abgeschlossen. Die Verhandlungen sind abgeschlossen.
Die Küche wird aufgebaut. Die Küche ist aufgebaut.
Die Zimmer werden geputzt. Die Zimmer sind geputzt.
Der Kuchen wird gebacken. Der Kuchen ist gebacken.
Eine Lösung wird gefunden. Eine Lösung ist gefunden.
Beachte
Das Zustandspassiv kannst du nur bei Verben bilden, die zu einem neuen Zustand führen, also ein Endresultat zur Folge haben.

  • Die Tür ist geschlossen. (Das Verb ‚schließen‘ hat ein Endresultat.)
  • Die Katze ist angebellt. (Das Verb ‚bellen‘ hat kein Endresultat.)

Unpersönliches Passiv

An manchen Verben ist nur eine Person beteiligt. Es gibt deshalb kein Patiens, auf das die Handlung abzielt. Diese Verben nennt man intransitive Verben.

In diesen Fällen kannst du das unpersönliche Passiv bilden.

Da es dabei kein Patiens gibt, gibt es auch kein Subjekt. An dessen Stelle tritt das Personalpronomen ‚es‘. Deshalb steht das unpersönliche Passiv auch immer in der 3. Person Singular.

Abgesehen davon wird es gleich gebildet wie das persönliche Passiv: konjugiertes Hilfsverb + Vollverb im Partizip 2.

Unpersönliches Passiv Beispiel
Es wird gearbeitet.

Es‘ steht dabei immer am Satzanfang. Wenn du ein anderes Wort (z. B. ein Adverb) an den Satzanfang stellst, musst du ‚es‘ weglassen.

Beispiele: unpersönliches Passiv
  • Es wird getanzt. → Heute wird getanzt.
  • Es wird nicht gespielt. → Hier wird nicht gespielt.
  • Es wird gefeiert. → Ausgelassen wird gefeiert.

Das Agens wird beim unpersönlichen Passiv fast nie erwähnt.

Passiv mit Modalverben

Du kannst das Passiv auch mit Modalverben bilden. Diese sind:

  • müssen
  • sollen
  • dürfen
  • können
  • wollen
  • mögen

In diesem Fall wird nicht das Hilfsverb (‚werden‘ oder ‚sein‘), sondern nur das Modalverb konjugiert. Das Hilfsverb steht ungebeugt am Satzende.

Ein Passivsatz mit Modalverben wird also nach folgendem Schema gebildet: Subjekt + konjugiertes Modalverb + Vollverb im Partizip 2 + Hilfsverb.

Beispiel: Passiv mit Modalverben
  • Das Fahrrad soll repariert werden.
  • Das Fenster muss geöffnet sein.
  • Das Problem darf nicht ignoriert werden.
  • Hunde wollen gestreichelt werden.

Aktiv in Passiv umwandeln: 3 Schritte

Um einen Aktivsatz in einen Passivsatz umzuwandeln, kannst du folgende 3 Schritte durchführen:

  1. Akkusativobjekt in Subjekt umwandeln

Das Akkusativobjekt im Aktivsatz wird zum Subjekt im Passivsatz. Dafür musst du es in den Nominativ (= ‚Wer oder was?‘) setzen. Meist wird es dabei vom Ende an den Anfang des Satzes verschoben.

Beispiel: Akkusativobjekt in Subjekt umwandeln
Aktivsatz: Die Technikerin repariert den Computer.

Passivsatz: Der Computer wird repariert.

  1. Verb ins Passiv setzen

Nun musst du das Verb ins Passiv setzen.

Für das Vorgangspassiv fügst du das Hilfsverb ‚werden‘ und für das Zustandspassiv das Hilfsverb ‚sein‘ hinzu und passt es an die Person des Subjekts an. Das Vollverb setzt du ins Partizip 2.

Beispiel: Verb ins Passiv setzen
Aktivsatz: Die Technikerin repariert den Computer.

Passivsatz: Der Computer wird repariert.

  1. Agens streichen oder mit Präposition hinzufügen

Das Agens (= Subjekt aus dem Aktivsatz) kannst du entweder streichen oder es mit einer Präposition (‚von‘ oder ‚durch‘) als adverbiale Ergänzung hinzufügen.

Beispiel: Agens streichen oder mit Präposition hinzufügen
Aktivsatz: Die Technikerin repariert den Computer.

Passivsatz: Der Computer wird (von der Technikerin) repariert.

Diese Form der Umwandlung funktioniert allerdings nur, wenn im Aktiv ein Akkusativobjekt vorhanden ist. Denn nur dann gibt es ein Patiens, das zum Subjekt des Passivsatzes gemacht werden kann.

Tipp
Ob ein Akkusativobjekt vorhanden ist, kannst du ganz einfach bestimmen, indem du mit ‚Wen oder was?‘ danach fragst.

Beispiel:

Die Technikerin repariert den Computer.

→ Wen oder was repariert die Technikerin? → Den Computer.

Gibt es kein Akkusativobjekt, kann nur das unpersönliche Passiv gebildet werden.

Aktiv in unpersönliches Passiv umwandeln

In manchen Fällen gibt es im Aktivsatz kein Akkusativobjekt. Das bedeutet, dass es auch kein Patiens gibt, d. h. keine von der Handlung betroffene Partei.

Solche Sätze kannst du nur ins unpersönliche Passiv umwandeln. An die Stelle des Subjekts tritt dann ‚es‘ oder ein anderes Wort.

Die Umformung des Verbs funktioniert gleich wie beim persönlichen Passiv.

Beispiel: Aktiv in unpersönliches Passiv umwandeln
Aktivsatz: Das Kind spielt.

Passivsatz: Es wird (vom Kind) gespielt.

Dabei ist egal, ob es im Aktivsatz gar kein Objekt oder eines der folgenden Objekte gibt:

Wie du in der folgenden Tabelle siehst, verändern sich die angeführten Satzglieder nicht.

Sätze ohne Objekt bleiben im Passiv weiterhin ohne Objekt. Auch Dativ-, Genitiv- und Präpositionalobjekte bleiben im Passiv gleich. Sie stehen dann üblicherweise statt ‚es‘ am Satzanfang.

Unpersönliches Passiv: Objektarten
Aktiv Passiv
kein Objekt Die Klasse lernt. Es wird gelernt.
Genitivobjekt Alle gedenken der Opfer. Der Opfer wird gedacht.
Dativobjekt Sie hilft den Kindern. Den Kindern wird geholfen.
Präpositionalobjekt  Die Schüler warten auf den Bus. Auf den Bus wird gewartet.

Zeitformen Aktiv und Passiv – Tabellen

Die Zeitformen des Aktivs bildest du, indem du das Vollverb konjugierst.

Die Zeitformen des Passivs bildest du, indem du das Hilfsverb (‚werden‘ oder ‚sein‘) konjugierst. Am Partizip 2 des Vollverbs ändert sich nichts.

Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die Zeitformen des Vorgangspassivs in der 3. Person Singular.

Zeitformen Vorgangspassiv (3. Person Singular)
Zeit Aktiv Passiv
Präsens Tom schreibt einen Text. Ein Text wird geschrieben.
Präteritum Tom schrieb einen Text. Ein Text wurde geschrieben.
Perfekt Tom hat einen Text geschrieben. Ein Text ist geschrieben worden.
Plusquamperfekt Tom hatte einen Text geschrieben. Ein Text war geschrieben worden.
Futur 1 Tom wird einen Text schreiben. Ein Text wird geschrieben werden.
Futur 2 Tom wird einen Text geschrieben haben. Ein Text wird geschrieben worden sein.
Beachte
Beim Passiv mit Modalverben wird nicht das Hilfsverb, sondern das Modalverb an die Zeitform angepasst.

Beispiel: Ein Text musste geschrieben werden.

Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die Zeitformen des Zustandspassivs in der 3. Person Singular.

Zeitformen Zustandspassiv (3. Person Singular)
Zeit Aktiv Passiv
Präsens Lena löst das Rätsel. Das Rätsel ist gelöst.
Präteritum Lena löste das Rätsel. Das Rätsel war gelöst.
Perfekt Lena hat das Rätsel gelöst. Das Rätsel ist gelöst gewesen.
Plusquamperfekt Lena hatte das Rätsel gelöst. Das Rätsel war gelöst gewesen.
Futur 1 Lena wird das Rätsel lösen. Das Rätsel wird gelöst sein.
Futur 2 Lena wird das Rätsel gelöst haben. Das Rätsel wird gelöst gewesen sein.

Zwar kannst du theoretisch auch im Zustandspassiv alle Zeitformen bilden, aber nur das Präsens, Präteritum und Futur 1 findest du häufig.

Im Perfekt, Plusquamperfekt sowie Futur 2 wird es nur sehr selten verwendet.

So bildest du den Konjunktiv im Aktiv und Passiv

Um den Konjunktiv von Passivsätzen zu bilden, musst du das Hilfsverb (‚werden‘ oder ‚sein‘) anstelle des Vollverbs in den Konjunktiv setzen. Am Partizip 2 des Vollverbs ändert sich nichts.

Konjunktiv Passiv
Zeit Aktiv Passiv
Konjunktiv 1 Tom schreibe einen Brief. Ein Brief werde geschrieben.
Konjunktiv 2 Tom schriebe einen Brief. Ein Brief würde geschrieben.

Aktiv Passiv: Übungen mit Lösungen

    Diese Übungen (mit Lösungen) kannst du dir auch als PDF herunterladen.

    Aktiv Passiv Übungen PDF

    Häufig gestellte Fragen zu Aktiv und Passiv

    Wie bildet man das Passiv Perfekt?

    Um das Passiv im Perfekt zu bilden, musst du das Hilfsverb konjugieren, d. h. an die Zeitform und die Person anpassen.

    Beim Vorgangspassiv konjugierst du das Hilfsverb ‚werden‘ und beim Zustandspassiv das Hilfsverb ‚sein‘. Das Vollverb steht immer im Partizip 2.

    Das Vorgangspassiv Perfekt des Verbs ‚verarzten‘ hat z. B. folgende Formen:

    • ich bin verarztet worden
    • du bist verarztet worden
    • er/sie/es ist verarztet worden
    • wir sind verarztet worden
    • ihr seid verarztet worden
    • sie sind verarztet worden

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    Mit QuillBots kostenloser Rechtschreibprüfung kannst du ganz einfach kontrollieren, ob du Verben richtig konjugiert hast.

    Wie bildet man das Passiv Präsens?

    Um das Passiv im Präsens zu bilden, musst du das Hilfsverb konjugieren, d. h. an die Zeitform und die Person anpassen.

    Beim Vorgangspassiv konjugierst du das Hilfsverb ‚werden‘ und beim Zustandspassiv das Hilfsverb ‚sein‘. Das Vollverb steht immer im Partizip 2.

    Das Vorgangspassiv Präsens des Verbs ‚verarzten‘ hat z. B. folgende Formen:

    • ich werde verarztet
    • du wirst verarztet
    • er/sie/es wird verarztet
    • wir werden verarztet
    • ihr werdet verarztet
    • sie werden verarztet

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    Was ist Genus Verbi?

    Das Genus Verbi ist eine grammatische Kategorie. Sie bezeichnet die Handlungsrichtungen von Verben und besteht aus Aktiv und Passiv:

    • Aktiv: rufen
    • Passiv: gerufen werden

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    Welche Passivformen gibt es?

    Im Deutschen wird zwischen folgenden Passivformen unterschieden:

    • Vorgangspassiv (Beispiel: Das Haus wird renoviert.)
    • Zustandspassiv (Beispiel: Die Kartoffeln sind geerntet.)
    • Unpersönliches Passiv (Beispiel: Es wird nicht diskutiert.)
    • Passiv mit Modalverben (Beispiel: Die Aufgabe muss erledigt werden.)

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    Wie bildet man das Aktiv und Passiv im Englischen?

    Auch im Englischen gibt es Aktiv und Passiv (= ‚active voice‘ und ‚passive voice‘). Sie funktionieren ähnlich wie im Deutschen.

    Die ‚active voice‘ bildest du, indem du das jeweilige Vollverb (= ‚main verb‘) konjugierst.

    • Tom writes a letter.

    Die ‚passive voice‘ bildest du, indem du das Hilfsverb ‚be‘ (= ‚auxiliary verb‘) konjugierst und das ‚past participle‘ des Vollverbs bildest.

    • A letter is written by Tom.

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    Lisa Einkemmer

    Lisa hat einen Masterabschluss in Translationswissenschaft für Deutsch, Englisch und Spanisch. Sie hat eine Leidenschaft für Sprachen und ist seit fast 10 Jahren als Lektorin, Content-Writerin und Übersetzerin tätig.