Verben | Konjugation und Arten einfach erklärt

Verben sind Wörter, mit denen du Zustände, Vorgänge oder Tätigkeiten ausdrücken kannst.

Bedeutung von Verben
Bedeutung Beispiel
Zustand stehen, liegen, schlafen
Vorgang fallen, steigen, wachsen
Tätigkeit gehen, suchen, finden

Verben werden konjugiert (= in ihrer Form verändert), zum Beispiel nach Person und Numerus (= Zahl).

Konjugation eines Verbs nach Person und Numerus
Numerus
Person Singular (= Einzahl) Plural (= Mehrzahl)
1. Person ich finde wir finden
2. Person du findest ihr findet
3. Person er/sie/es findet sie finden

Im Satz bilden Verben das Prädikat.

Das Prädikat ist ein Satzglied, mit dem du die Handlung eines Satzes ausdrückst. Es kann aus einem oder mehreren Verben bestehen.

Beispiel: Verb(en) als Prädikat
Der Archäologe findet einen Goldschatz.

Der Archäologe hat einen Goldschatz gefunden.

Was sind Verben?

Verben sind Wörter, die konjugiert werden können.

Wenn du ein Verb konjugierst, veränderst du seine Form nach den folgenden fünf Kategorien.

Kategorien der Konjugation
Kategorie Beispiel
Person
  • ich finde (1. Person)
  • du findest (2. Person)
  • er/sie/es findet (3. Person)
Numerus (= Zahl)
  • ich finde (Singular)
  • wir finden (Plural)
Tempus (= Zeitform)
Modus (= Aussageweise)
Genus Verbi (= Handlungsart)
  • ich finde (Aktiv)
  • ich werde gefunden (Passiv)

Mithilfe der Kategorien kannst du verschiedene Facetten eines Geschehens ausdrücken.

Das Tempus gibt zum Beispiel an, wann etwas geschieht, und der Modus, wie andere eine Aussage auffassen sollen (z. B. als zutreffend oder nicht).

Wie du Verben konjugierst

Du konjugierst Verben, indem du

  • an den Verbstamm eine Endung anhängst und/oder
  • im Verbstamm den Vokal abwandelst.

Der Verbstamm ist das, was übrig bleibt, wenn du bei der Grundform eines Verbs (= Infinitiv) die Endung ‚-en‘ weglässt (finden → find-).

Beispiel: Konjugation
Endung anhängen: find- → ich finde

Vokal abwandeln: find- → ich fand

Bei den meisten Verben bleibt der Verbstamm in allen Formen gleich, bei einigen kann er verändert werden.

Nach diesem Unterschied bei der Konjugation teilt man Verben in zwei Klassen ein:

  • Regelmäßige Verben
  • Unregelmäßige Verben

Regelmäßige Verben

Regelmäßige Verben haben in allen Formen den gleichen Verbstamm.

Du erkennst das an den drei Stammformen, aus denen sich alle weiteren Formen eines Verbs ableiten lassen.

Die drei Stammformen sind

  • der Infinitiv (= Grundform)
  • das Präteritum (= erste Vergangenheit) und
  • das Partizip 2 (= Verbform zur Bildung des Perfekts).
Stammformen von regelmäßigen Verben
Infinitiv Präteritum Partizip 2
suchen (ich) suchte gesucht
sagen (ich) sagte gesagt
fragen (ich) fragte gefragt

Um die Formen des Präteritums zu bilden, verknüpfst du den Verbstamm mit folgenden Endungen:

  • -te
  • -test
  • -ten
  • -tet
Präteritum bei regelmäßigen Verben
Person Beispiel
ich suchte
du suchtest
er/sie/es suchte
wir suchten
ihr suchtet
sie/Sie suchten

Das Partizip 2 bildest du in der Regel, indem du den Verbstamm mit der Vorsilbe ‚ge-‘ und der Endung ‚-t‘ kombinierst.

Beispiel: Partizip 2 bei regelmäßigen Verben
gesucht

Du verknüpfst das Partizip 2 (= Partizip Perfekt) mit Hilfsverben wie ‚haben‘ oder ‚werden‘, um etwa das Perfekt oder das Passiv zu bilden.

Beispiel: Partizip 2 für Perfekt und Passiv
Perfekt: ich habe gesucht

Passiv: ich werde gesucht

Unregelmäßige Verben

Bei unregelmäßigen Verben unterscheidet sich der Verbstamm zwischen den Stammformen.

Stammformen von unregelmäßigen Verben
Infinitiv Präteritum Partizip 2
finden (ich) fand gefunden
graben (ich) grub gegraben
fliegen (ich) flog geflogen

Um die Formen des Präteritums zu bilden, kombinierst du den veränderten Verbstamm mit folgenden Endungen:

  • -(e)st
  • -en
  • -(e)t

Die Formen für ‚ich‘ und ‚er/sie/es‘ haben keine Endung.

Präteritum bei unregelmäßigen Verben
Person Beispiel
ich fand
du fandest
er/sie/es fand
wir fanden
ihr fandet
sie/Sie fanden

Das Partizip 2 bildest du in der Regel, indem du den (veränderten) Verbstamm mit der Vorsilbe ‚ge-‘ und der Endung ‚-en‘ verknüpfst.

Beispiel: Partizip 2 bei unregelmäßigen Verben
gefunden

Um die Formen unregelmäßiger Verben richtig zu verwenden, kannst du die kostenlose Rechtschreibprüfung von QuillBot nutzen.

Beachte
Unregelmäßige Verben lassen sich in verschiedene Gruppen unterteilen.

Die obigen Erklärungen beziehen sich auf starke Verben, die größte Gruppe der unregelmäßigen Verben.

Die weiteren Gruppen, zum Beispiel gemischte Verben, werden anders konjugiert.

Welche Arten von Verben es gibt

Du kannst Verben danach untergliedern, wie sie im Satz verwendet werden:

  • Vollverben
  • Hilfsverben
  • Modalverben
  • Kopulaverben

Vollverben können weiter untergliedert werden in:

  • ​​Trennbare Verben
  • Transitive Verben
  • Intransitive Verben
  • Reflexive Verben
  • Verben mit Präpositionen

Vollverben

Vollverben sind Verben wie ‚schauen‘, die ohne andere Verben im Satz stehen können.

Sie unterscheiden sich von Hilfsverben wie ‚haben‘ und Modalverben wie ‚wollen‘, die normalerweise zusammen mit einem Vollverb stehen.

Beispiel: Vollverb, Hilfsverb, Modalverb
Vollverb: Ich schaue den Film.

Hilfsverb und Vollverb: Ich habe den Film geschaut.

Modalverb und Vollverb: Ich will den Film schauen.

Hilfsverben

Die Hilfsverben im Deutschen sind:

Du kombinierst Hilfsverben mit dem Partizip 2 oder dem Infinitiv eines Vollverbs, um Zeitformen wie das Perfekt oder das Futur 1 zu bilden.

Hilfsverben für Zeitformen
Zeitform Hilfsverb Beispiel
Perfekt haben ich habe gekauft
sein ich bin gelaufen
Futur 1 werden ich werde kaufen

Die Hilfsverben ‚werden‘ und ‚sein‘ kannst du zudem mit dem Partizip 2 eines Vollverbs verknüpfen, um das Passiv zu bilden.

Das Passiv ist eine Verbform, bei der ein Vorgang oder das Ergebnis eines Vorgangs betont wird.

Beispiel: Hilfsverben für das Passiv
Passiv mit ‚werden‘: Das Sofa wird gekauft.

Passiv mit ‚sein‘: Das Sofa ist gekauft.

Modalverben

Die Modalverben im Deutschen sind:

  • dürfen
  • können
  • mögen
  • müssen
  • sollen
  • wollen

Modalverben drücken aus, dass etwas erlaubt, möglich, gewünscht oder notwendig ist.

Im Satz verknüpfst du Modalverben meist mit einem Vollverb im Infinitiv.

Verwendung von Modalverben
Bedeutung Beispiel
Erlaubnis ich darf teilnehmen
Möglichkeit ich kann teilnehmen
Wunsch ich mag/will teilnehmen
Notwendigkeit ich muss/soll teilnehmen

Kopualverben

Die Kopulaverben im Deutschen sind:

  • sein
  • werden
  • bleiben

Du verwendest Kopulaverben häufig zusammen mit einem Substantiv oder einem Adjektiv.

Beispiel: Verwendung von Kopulaverben
Mit Substantiv: Nils ist/wird/bleibt Schauspieler.

Mit Adjektiv: Der Film ist/wird/bleibt unterhaltsam.

Wenn du ein Kopulaverb mit einem Substantiv kombinierst, ordnest du das Subjekt einer Klasse zu (hier: ‚Schauspieler‘). Das Subjekt ist die Person oder Sache, über die im Satz etwas ausgesagt wird.

Wenn du ein Kopulaverb mit einem Adjektiv verknüpfst, schreibst du dem Subjekt eine Eigenschaft zu (hier: ‚unterhaltsam‘).

Trennbare Verben

Trennbare Verben sind Verben, die aus einer Vorsilbe und einem Basisverb bestehen. Im Satz kann die Vorsilbe vom Basisverb getrennt werden.

Vorsilbe, Basisverb und trennbares Verb
Vorsilbe Basisverb Trennbares Verb
nach fragen nachfragen

Du trennst die Vorsilbe vom Basisverb, wenn das trennbare Verb in einem Hauptsatz im Präsens oder Präteritum verwendet wird.

Ein Hauptsatz ist ein Satz, der ohne andere Sätze auftreten kann.

Trennung von Vorsilbe und Basisverb
Verwendung Beispiel
Hauptsatz mit Verb im Präsens Die Studentin fragt nach.
Hauptsatz mit Verb im Präteritum Die Studentin fragte nach.

Transitive Verben

Transitive Verben sind Verben, die mit einem Akkusativobjekt auftreten.

Beispiel: transitives Verb
Der Klempner repariert den Wasserhahn.

Das Akkusativobjekt ist ein Wort oder eine Wortgruppe im Akkusativ.

Du gibst mit dem Akkusativobjekt an, worauf sich die Handlung bezieht, die mit einem transitiven Verb ausgedrückt wird.

Intransitive Verben

Intransitive Verben sind Verben, die nicht mit einem Akkusativobjekt verwendet werden können.

Sie stehen entweder ohne Objekt oder mit einem Genitiv-, Dativ- oder Präpositionalobjekt.

Varianten von intransitiven Verben
Intransitives Verb Objekt Beispiel
regnen ohne Objekt Es regnet.
entbehren Genitivobjekt Das Argument entbehrt jeder Logik.
gehören Dativobjekt Der Laptop gehört meinem Bruder.
warten (auf) Präpositionalobjekt Nina wartet auf den Zug.

Reflexive Verben

Reflexive Verben sind Verben, die mit einem Reflexivpronomen wie ‚sich‘ verwendet werden.

Beispiel: reflexives Verb
Tim bedankt sich.

Die Handlung, die mit einem reflexiven Verb ausgedrückt wird, bezieht sich meist auf das Subjekt im Satz zurück. Das Subjekt ist die Person oder Sache, die handelt (hier: ‚Tim‘).

Verben mit Präpositionen

Verben mit Präpositionen sind Verben, die mit einer bestimmten Präposition verwendet werden.

Verb mit Präposition
Verb Präposition Verb mit Präposition
arbeiten an arbeiten an

Die Präposition hat in der Regel keine eigene Bedeutung, sondern verbindet nur das Verb mit einem Wort oder einer Wortgruppe im Satz.

Sie legt zudem den Fall fest, in dem das Wort oder die Wortgruppe steht (Dativ oder Akkusativ).

Beispiel: Verben mit Präpositionen im Satz
Verb mit Präposition (+ Dativ): Marie arbeitet an einem Projekt.

Verb mit Präposition (+ Akkusativ): Sie achtet auf Details.

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