Tempus im Deutschen | einfach erklärt

Das Tempus ist die Zeitform, in der ein Verb steht.

Im Deutschen gibt es sechs Tempora (= Zeitformen).

Tempora im Deutschen
Tempus Beispiel
Präsens ich male
Präteritum ich malte
Perfekt ich habe gemalt
Plusquamperfekt ich hatte gemalt
Futur 1 ich werde malen
Futur 2 ich werde gemalt haben

Das Tempus zeigt an, ob etwas

  • jetzt geschieht (Präsens),
  • schon geschehen ist (Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt) oder
  • noch geschehen wird (Futur 1, Futur 2).
Tipp
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Tempus der Gegenwart: Präsens

Mit dem Präsens schilderst du ein Geschehen, das gerade stattfindet.

Beispiel: Präsens
Der Künstler malt ein Bild.

Du kannst damit zudem ein vergangenes oder zukünftiges Geschehen ausdrücken oder eine allgemeingültige Aussage treffen.

Beispiel: weitere Verwendungsarten des Präsens
Vergangenes Geschehen: Zwischen 1503 und 1506 malt da Vinci die Mona Lisa.

  • Das Präsens wird hier verwendet, um das vergangene Geschehen lebendiger darzustellen.

Zukünftiges Geschehen: Der Künstler malt morgen in seinem Atelier.

  • Hier wird das Präsens verwendet, weil durch die Zeitangabe ‚morgen‘ klar ist, dass ein zukünftiges Geschehen ausgedrückt wird.

Allgemeingültige Aussage: Die drei Grundfarben sind Rot, Blau und Gelb.

Du bildest das Präsens eines Verbs wie ‚malen‘, indem du den Verbstamm mit den Endungen ‚-e‘, ‚-st‘, ‚-t‘ und ‚-en‘ verbindest.

Der Verbstamm ist das, was übrig bleibt, wenn du den Infinitiv (= Grundform) um die Endung ‚-en‘ kürzt (z. B. ‚mal-‘).

Bildung des Präsens
Person Beispiel
ich male
du malst
er/sie/es malt
wir malen
ihr malt
sie/Sie malen

Tempora der Vergangenheit: Präteritum, Perfekt und Plusquamperfekt

Ein vergangenes Geschehen wird in der Regel mit den folgenden Tempora ausgedrückt:

Präteritum

Mit dem Präteritum beschreibst du ein abgeschlossenes Geschehen.

Beispiel: Präteritum
Der Künstler malte ein Bild.

Du bildest das Präteritum von schwachen Verben wie ‚malen‘, indem du den Verbstamm mit folgenden Endungen kombinierst:

  • -te
  • -test
  • -ten
  • -tet
Bildung des Präteritums bei schwachen Verben
Person Beispiel
ich malte
du maltest
er/sie/es malte
wir malten
ihr maltet
sie/Sie malten

Bei starken Verben wie ‚laufen‘ unterscheidet sich der Verbstamm im Präteritum (‚lief-‘) von dem im Präsens (‚lauf-‘).

Der veränderte Verbstamm bleibt im Präteritum entweder ohne Endung oder erhält die Endungen ‚-st‘, ‚-en‘ und ‚-t‘.

Bildung des Präteritums bei starken Verben
Person Beispiel
ich lief
du liefst
er/sie/es lief
wir liefen
ihr lieft
sie/Sie liefen

Perfekt

Mit dem Perfekt stellst du ein Geschehen dar, das abgeschlossen ist, sich aber noch auf die Gegenwart auswirkt.

Beispiel: Perfekt
Der Künstler hat ein Bild gemalt.

  • Auswirkung: Das Bild ist jetzt fertig.

Zudem kannst du damit ein Geschehen ausdrücken, das in der Zukunft abgeschlossen sein wird.

Beispiel: Perfekt für Geschehen, das in der Zukunft abgeschlossen sein wird
Bis nächsten Freitag hat der Künstler das Bild gemalt.

Du bildest das Perfekt, indem du Folgendes kombinierst:

Das Partizip 2 (= Partizip Perfekt) ist eine Verbform wie ‚gemalt‘ oder ‚gelaufen‘.

Bildung des Perfekts
Person Beispiel mit ‚haben‘ Beispiel mit ‚sein‘
ich habe gemalt bin gelaufen
du hast gemalt bist gelaufen
er/sie/es hat gemalt ist gelaufen
wir haben gemalt sind gelaufen
ihr habt gemalt seid gelaufen
sie/Sie haben gemalt sind gelaufen

Bei den meisten Verben verwendest du ‚haben‘. ‚Sein‘ benutzt du hauptsächlich bei Verben der Fortbewegung (z. B. ‚laufen‘) oder der Zustandsveränderung (z. B. ‚schmelzen‘).

Plusquamperfekt

Mit dem Plusquamperfekt schilderst du ein Geschehen, das vor einem anderen vergangenen Geschehen stattgefunden hat.

Es tritt fast immer zusammen mit dem Präteritum auf.

Beispiel: Plusquamperfekt
Der Künstler hatte ein Bild gemalt und räumte dann sein Atelier auf.

Du bildest das Plusquamperfekt, indem du folgende Elemente verbindest:

  • ‚haben‘ oder ‚sein‘ im Präteritum
  • Partizip 2 des Hauptverbs
Bildung des Plusquamperfekts
Person Beispiel mit ‚haben‘ Beispiel mit ‚sein‘
ich hatte gemalt war gelaufen
du hattest gemalt warst gelaufen
er/sie/es hatte gemalt war gelaufen
wir hatten gemalt waren gelaufen
ihr hattet gemalt wart gelaufen
sie/Sie hatten gemalt waren gelaufen

In der Regel bildest du das Plusquamperfekt mit ‚haben‘. ‚Sein‘ verwendest du bei Verben, die eine Fortbewegung (z. B. ‚laufen‘) oder eine Zustandsveränderung (z. B. ‚schmelzen‘) ausdrücken.

Tempora der Zukunft: Futur 1 und Futur 2

Ein zukünftiges Geschehen kann mit den folgenden Tempora ausgedrückt werden:

Futur 1

Mit dem Futur 1 stellst du ein Geschehen dar, das noch stattfinden wird.

Beispiel: Futur 1
Der Künstler wird ein Bild malen.

Du kannst damit zudem eine Vermutung über etwas äußern, das gerade geschieht, oder jemanden zu etwas auffordern.

Beispiel: Futur 1 für Vermutung und Aufforderung
Vermutung: Er wird wohl gerade das Bild malen.

Aufforderung: Du wirst jetzt das Bild malen!

Um das Futur 1 zu bilden, kombinierst du folgende Bestandteile:

Bildung des Futurs 1
Person Beispiel
ich werde malen
du wirst malen
er/sie/es wird malen
wir werden malen
ihr werdet malen
sie/Sie werden malen

Futur 2

Mit dem Futur 2 beschreibst du ein Geschehen, das zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft abgeschlossen sein wird.

Beispiel: Futur 2
Bis nächsten Freitag wird der Künstler ein Bild gemalt haben.

Außerdem verwendest du es, um eine Vermutung über ein vergangenes Geschehen auszudrücken.

Beispiel: Futur 2 für Vermutung
Er wird das Bild wohl schon gemalt haben.

Du bildest das Futur 2, indem du folgende Bestandteile verknüpfst:

  • ‚werden‘ im Präsens
  • Partizip 2 des Hauptverbs
  • ‚haben‘ oder ‚sein‘
Bildung des Futurs 2
Person Beispiel mit ‚haben‘ Beispiel mit ‚sein‘
ich werde gemalt haben werde gelaufen sein
du wirst gemalt haben wirst gelaufen sein
er/sie/es wird gemalt haben wird gelaufen sein
wir werden gemalt haben werden gelaufen sein
ihr werdet gemalt haben werdet gelaufen sein
sie/Sie werden gemalt haben werden gelaufen sein

Bei den meisten Verben wird ‚haben‘ verwendet. Wenn mit einem Verb eine Fortbewegung (z. B. ‚laufen‘) oder eine Zustandsveränderung (z. B. ‚schmelzen‘) ausgedrückt wird, verwendest du dagegen ‚sein‘.

Häufig gestellte Fragen zum Tempus

Was ist das Tempus in der Grammatik?

Das Tempus ist in der Grammatik eine Kategorie, nach der ein Verb verändert werden kann.

Es gibt sechs Tempora (= Zeitformen) im Deutschen:

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Was ist ein einfaches Tempus?

Ein einfaches Tempus ist ein Tempus (= Zeitform), das aus einem einzelnen Wort besteht. 

 

Einfache Tempora sind im Deutschen das Präsens und das Präteritum

 

Beispiel: 

 

Präsens: Es hagelt.

 

Präteritum: Es hagelte

Um Verben im Präsens und Präteritum richtig zu verwenden, kannst du die kostenlose Rechtschreibprüfung von QuillBot nutzen.

Was ist ein zusammengesetztes Tempus?

Ein zusammengesetztes Tempus ist ein Tempus (= Zeitform), das aus mehreren Wörtern besteht.

Die folgenden Tempora des Deutschen sind zusammengesetzt:

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Welches Tempus verwende ich beim Erzählen?

Welches Tempus (= Zeitform) du beim Erzählen verwendest, hängt vom Kontext ab.

In der Schriftsprache wird eher das Präteritum eingesetzt.

Beispiel: Müller schoss das entscheidende Tor.

Beim Sprechen verwendest du hauptsächlich das Perfekt.

Beispiel: Müller hat das entscheidende Tor geschossen.

Wenn du lebendiger erzählen willst, kannst du das Präsens benutzen.

Beispiel: Müller schießt das entscheidende Tor.

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Was ist der Plural von ‚Tempus‘?

Der Plural von ‚Tempus‘ ist ‚Tempora‘.

Um sicherzugehen, dass du Wörter in der richtigen Plural-Form verwendest, kannst du die kostenlose Rechtschreibprüfung von QuillBot nutzen.

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Franz Strohmeier, M.Sc.

Franz hat einen Masterabschluss in Betriebswirtschaftslehre und eine Leidenschaft für die deutsche Sprache. Er verfügt über mehrjährige Erfahrung im Lektorat von Sachtexten.