Regelmäßige Verben: Liste mit Beispielen
Regelmäßige oder auch schwache Verben sind Verben, die regelmäßige Stammformen haben.
Mit den Stammformen eines Verbs kannst du alle seine weiteren Formen bilden.
Es gibt in der deutschen Sprache drei Stammformen:
- Erste Stammform: Infinitiv Präsens
- Zweite Stammform: 1./3. Person Singular Präteritum
- Dritte Stammform: Partizip II
Der Infinitiv stellt die Grundform eines Verbs dar, während das Präsens und das Präteritum Zeitformen im Deutschen sind.
Beim Partizip II (= Partizip Perfekt) handelt es sich um eine Verbform, mit der du Zeitformen wie das Perfekt oder die Modusform ‚Passiv‘ bilden kannst.
Die Stammformen von regelmäßigen Verben sind regelmäßig, weil sie jeweils den gleichen Verbstamm haben.
Der Verbstamm ist der Teil eines Verbs, der übrig bleibt, wenn du eine Stammform um die Konjugationsendungen und -vorsilben kürzt, wie die folgende Tabelle zeigt.
Erste Stammform
Infinitiv Präsens |
Zweite Stammform
1./3. Person Singular Präteritum |
Dritte Stammform
Partizip II |
|
---|---|---|---|
Stammform | machen | machte | gemacht |
Verbstamm | mach- | mach- | -mach- |
Regelmäßige Verben: Stammformen
Es gibt im Deutschen drei Stammformen:
- Erste Stammform: Infinitiv Präsens
- Zweite Stammform: 1./3. Person Singular Präteritum
- Dritte Stammform: Partizip II
Erste Stammform
Mithilfe der ersten Stammform, dem Infinitiv Präsens (= Grundform des Verbs), kannst du den Verbstamm des Präsens bestimmen.
Du kürzt dazu den Infinitiv Präsens um die Endung -(e)n.
Den Verbstamm des Präsens verwendest du, um die Präsensformen zu bilden.
Du hängst dabei an den Verbstamm des Präsens eine Personalendung an.
Außerdem bildest du mit der ersten Stammform (= Infinitiv Präsens) das Futur I (= Zukunftsform).
Du verknüpfst dafür das Hilfsverb ‚werden‘ mit dem Infinitiv Präsens.
Das Hilfsverb ‚werden‘ wird in diesem Fall konjugiert. Das bedeutet, es wird jeweils in Person und Numerus (= Anzahl) verändert, z. B. ‚du wirst‘ oder ‚ihr werdet‘.
Zweite Stammform
Mithilfe der zweiten Stammform, der 1./3. Person Singular Präteritum, bestimmst du den Verbstamm des Präteritums.
Du kürzt dazu die zweite Stammform von regelmäßigen Verben um die Endung -te.
Wie du sehen kannst, ist der Verbstamm im Präsens und Präteritum bei regelmäßigen Verben gleich, also hier jeweils ‚mach-‘.
Die Präteritumformen von regelmäßigen Verben kannst du bilden, indem du den Verbstamm des Präteritums mit -t- und einer Personalendung verknüpfst.
Dritte Stammform
Die dritte Stammform ist das Partizip II.
Das Partizip II ist eine Verbform, mit der Zeitformen wie das Perfekt und das Plusquamperfekt oder die Modusform ‚Passiv‘ gebildet werden.
Um das Partizip II von regelmäßigen Verben zu bilden, verbindest du die Vorsilbe ge- und die Endung -t mit dem Verbstamm des Präsens/Präteritums.
Das Partizip II verwendest du zusammen mit Hilfsverben wie ‚haben‘ oder ‚werden‘, um das Perfekt, das Plusquamperfekt und das Passiv zu bilden.
Regelmäßige Verben: Besonderheiten
Die Formen regelmäßiger Verben können die folgenden Besonderheiten haben:
- Partizip II ohne ‚ge-‘
- ge-Einschub beim Partizip II
- e-Einschub bei bestimmten Verbstämmen
- e-Wegfall bei bestimmten Verbstämmen
- s-Wegfall bei bestimmten Verbstämmen
1. Partizip II ohne ‚ge-‘
Beim Partizip II verbindest du die Vorsilbe ge- in zwei Fällen nicht mit dem Verbstamm.
Der erste Fall betrifft Verben auf ‚-ieren‘.
Der zweite Fall betrifft Verben mit einem untrennbaren Präfix (= Vorsilbe).
Ein untrennbares Präfix ist ein Teil des Verbs, der im Satz immer mit dem Verbstamm verbunden bleibt.
Die nachstehenden Präfixe sind untrennbar:
- be-
- ent-
- er-
- ge-
- miss-
- ver-
- zer-
2. ge-Einschub beim Partizip II
Beim Partizip II von Verben mit trennbarem Präfix (= Vorsilbe) wird -ge- zwischen das Präfix und den Verbstamm eingeschoben.
Ein trennbares Präfix ist ein Teil des Verbs, der im Satz vom Verbstamm getrennt werden kann.
Die nachstehenden Präfixe sind trennbar:
- ab-
- an-
- auf-
- aus-
- bei-
- ein-
- her-
- hin-
- mit-
- nach-
- vor-
- zu-
Die nachstehenden Präfixe können trennbar und untrennbar sein:
- durch-
- hinter-
- über-
- um-
- unter-
- wider-
3. e-Einschub bei bestimmten Verbstämmen
Bei regelmäßigen Verben wird in einigen Fällen zwischen den Verbstamm und die Endung ein -e- eingeschoben.
Das ist der Fall, wenn der Verbstamm auf ‚d‘, ‚t‘, ‚m‘ oder ‚n‘ aufhört und die Endung der Verbform ein ‚t‘ enthält.
4. e-Wegfall bei bestimmten Verbstämmen
Bei Verben, deren Verbstamm auf ‚-el‘ oder ‚-er‘ endet, kann in der 1. Person Singular des Präsens das ‚-e-‘ am Ende des Verbstamms wegfallen.
Infinitiv Präsens | Verbstamm | 1. Person Singular Präsens | |
---|---|---|---|
Verbstamm auf ‚-el‘ | sammeln | sammel- | ich sammle (neben: ich sammele) |
Verbstamm auf ‚-er‘ | bedauern | bedauer- | ich bedaure
(neben: ich bedauere) |
5. s-Wegfall bei bestimmten Verbstämmen
In der 2. Person Singular des Präsens haben Verben die Endung ‚-st‘.
Das ‚s‘ dieser Endung fällt jedoch weg, wenn der Verbstamm auf ‚-chs‘, ‚-s‘, ‚-ss‘, ‚-ß‘, ‚-x‘, oder ‚-z‘ aufhört.
Infinitiv Präsens | Verbstamm | 2. Person Singular Präsens | |
---|---|---|---|
Verbstamm auf ‚-chs‘ | wachsen
(in der Bedeutung ‚Wachs auftragen‘) |
wachs- | du wachst |
Verbstamm auf ‚-s‘ | rasen | ras- | du rast |
Verbstamm auf ‚-ss‘ | küssen | küss- | du küsst |
Verbstamm auf ‚-ß‘ | schweißen | schweiß- | du schweißt |
Verbstamm auf ‚-x‘ | faxen | fax- | du faxt |
Verbstamm auf ‚-z‘ | flitzen | flitz- | du flitzt |
Regelmäßige Verben: Liste
Die meisten Verben im Deutschen gehören zur regelmäßigen Konjugation.
Das heißt, ihr Verbstamm ist in allen Stammformen gleich.
Im Deutschen gibt es drei Stammformen:
- Erste Stammform: Infinitiv Präsens
- Zweite Stammform: 1./3. Person Singular Präteritum
- Dritte Stammform: Partizip II
Die Stammformen zeigen den Verbstamm an, mit dem du alle Formen eines Verbs bilden kannst.
In der folgenden Tabelle findest du die Stammformen der 20 häufigsten regelmäßigen Verben.
Erste Stammform
Infinitiv Präsens |
Zweite Stammform
1./3. Person Singular Präteritum |
Dritte Stammform
Partizip II |
---|---|---|
sagen | sagte | gesagt |
machen | machte | gemacht |
erklären | erklärte | erklärt |
hören | hörte | gehört |
zeigen | zeigte | gezeigt |
stellen | stellte | gestellt |
erwarten | erwartete | erwartet |
führen | führte | geführt |
meinen | meinte | gemeint |
erreichen | erreichte | erreicht |
spielen | spielte | gespielt |
gehören | gehörte | gehört |
setzen | setzte | gesetzt |
leben | lebte | gelebt |
versuchen | versuchte | versucht |
arbeiten | arbeitete | gearbeitet |
berichten | berichtete | berichtet |
teilen | teilte | geteilt |
schaffen
(in der Bedeutung ‚zustande bringen‘) |
schaffte | geschafft |
handeln | handelte | gehandelt |
PDF-Liste: Stammformen der häufigsten regelmäßigen Verben
Regelmäßige und unregelmäßige Verben: Unterschied
Im Gegensatz zu regelmäßigen Verben verändert sich bei unregelmäßigen Verben der Verbstamm zwischen den Stammformen.
Es gibt vier Arten von unregelmäßigen Verben:
1. Starke Verben
Starke Verben sind Verben, bei denen sich zwischen den Stammformen der Vokal im Verbstamm verändert. Diese Veränderung wird ‚Ablaut‘ genannt.
Erste Stammform
Infinitiv Präsens |
Zweite Stammform
1./3. Person Singular Präteritum |
Dritte Stammform
Partizip II |
|
---|---|---|---|
Stammform | sprechen | sprach | gesprochen |
Verbstamm | sprech- | sprach | -sproch- |
Die zweite Stammform entspricht dem dazugehörigen Verbstamm, denn starke Verben haben in der 1. und 3. Person Singular des Präteritums keine Personalendung.
Beim Partizip II starker Verben verbindest du den Verbstamm mit der Vorsilbe ge- und der Endung -en, wie du in der obigen Tabelle sehen kannst.
Wenn du Schwierigkeiten mit der Bildung von starken Verben hast, kann dir die Rechtschreibprüfung von QuillBot weiterhelfen.
2. Gemischte Verben
Gemischte Verben werden teilweise wie regelmäßige oder auch schwache Verben und teilweise wie starke Verben konjugiert (= in ihrer Form verändert).
Wie bei starken Verben verändert sich bei ihnen der Vokal des Verbstamms im Präteritum und im Partizip II.
Allerdings haben gemischte Verben die Endungen der regelmäßigen Verben.
Das bedeutet, du bildest das Präteritum von gemischten Verben mit ‚-t-‘ und einer Personalendung. Das Partizip II bildest du mit der Endung ‚-t‘.
Erste Stammform
Infinitiv Präsens |
Zweite Stammform
1./3. Person Singular Präteritum |
Dritte Stammform Partizip II |
|
---|---|---|---|
Stammform | nennen | nannte | genannt |
Verbstamm | nenn- | nann- | nann- |
3. Hilfsverben
Die Hilfsverben im Deutschen sind ‚haben‘, ‚sein‘ und ‚werden‘.
Du verwendest Hilfsverben zusammen mit einem Vollverb, um Formen wie das Perfekt oder das Passiv zu bilden.
Vollverben sind Verben wie ‚reisen‘ und ‚lesen‘, die in einem Satz sinnvoll alleine stehen können.
Die folgende Tabelle zeigt die Stammformen der Hilfsverben.
Erste Stammform
Infinitiv Präsens |
Zweite Stammform
1./3. Person Singular Präteritum |
Dritte Stammform
Partizip II |
|
---|---|---|---|
Stammform | haben | hatte | gehabt |
sein | war | gewesen | |
werden | wurde | worden | |
Verbstamm | hab- | hat- | -hab- |
sei- | war | -wes- | |
werd- | wurd- | word- |
Auch innerhalb der Präsensformen der Hilfsverben kann sich der Verbstamm verändern, wie du in der folgenden Tabelle sehen kannst.
haben | sein | werden | |
---|---|---|---|
ich | habe | bin | werde |
du | hast | bist | wirst |
er/sie/es | hat | ist | wird |
wir | haben | sind | werden |
ihr | habt | seid | werdet |
sie | haben | sind | werden |
4. Modalverben
Die Modalverben im Deutschen sind ‚müssen‘, ‚sollen‘, ‚wollen‘, ‚können‘, ‚dürfen‘ und ‚mögen‘.
Mit Modalverben kannst du ausdrücken, dass etwas notwendig, möglich oder gewünscht ist.
Dazu verknüpfst du ein Modalverb mit einem Vollverb im Infinitiv Präsens (= Grundform).
Vollverben sind Verben wie ‚anfangen‘, die in einem Satz sinnvoll alleine stehen können.
Die folgende Tabelle zeigt die Stammformen und Verbstämme der Modalverben.
Bei allen Modalverben außer ‚sollen‘ und ‚wollen‘ unterscheidet sich der Verbstamm zwischen der ersten Stammform und den beiden anderen Stammformen.
Erste Stammform Infinitiv Präsens |
Zweite Stammform 1./3. Person Singular Präteritum |
Dritte Stammform
Partizip II |
|
---|---|---|---|
Stammform | müssen | musste | gemusst |
sollen | sollte | gesollt | |
wollen | wollte | gewollt | |
können | konnte | gekonnt | |
dürfen | durfte | gedurft | |
mögen | mochte | gemocht | |
Verbstamm | müss- | muss- | -muss- |
soll- | soll- | -soll- | |
woll- | woll- | -woll- | |
könn- | konn- | -konn- | |
dürf- | durf- | -durf- | |
mög- | moch- | -moch- |
Alle Modalverben außer ‚sollen‘ haben bei den Präsensformen für ‚ich‘, ‚du‘ und ‚er/sie/es‘ einen anderen Verbstamm als im Infinitiv Präsens (= Grundform).
Zudem haben die Formen für ‚ich‘ und ‚er/sie/es‘ keine Endung, wie du in der folgenden Tabelle sehen kannst.
müssen | sollen | wollen | können | dürfen | mögen | |
---|---|---|---|---|---|---|
ich | muss | soll | will | kann | darf | mag |
du | musst | sollst | willst | kannst | darfst | magst |
er/sie/es | muss | soll | will | kann | darf | mag |
wir | müssen | sollen | wollen | können | dürfen | mögen |
ihr | müsst | sollt | wollt | könnt | dürft | mögt |
sie | müssen | sollen | wollen | können | dürfen | mögen |
Häufig gestellte Fragen zu regelmäßigen Verben
- Was sind regelmäßige Verben?
-
Regelmäßige Verben sind Verben, die in ihren Stammformen den gleichen Verbstamm haben.
Beispiel:
Infinitiv Präsens: machen
1./3. Person Singular Präteritum: machte
Partizip II: gemachtDas Präteritum regelmäßiger Verben wird gebildet, indem -t- und eine Personalendung an den Verbstamm angehängt werden.
Beispiel:
du mach-t-est
Beim Partizip II regelmäßiger Verben wird der Verbstamm mit der Vorsilbe ge- und der Endung -t verknüpft.
Beispiel:
ge-mach-t
- Wie unterscheide ich regelmäßige und unregelmäßige Verben?
-
Im Gegensatz zu regelmäßigen Verben haben unregelmäßige Verben in ihren Stammformen unterschiedliche Verbstämme.
Du unterscheidest vier Arten von unregelmäßigen Verben:
- starke Verben
- gemischte Verben
- Hilfsverben
- Modalverben
- Welche Besonderheiten können regelmäßige Verben haben?
-
Regelmäßige Verben können die folgenden Besonderheiten haben:
- Partizip II ohne ‚ge-‘
- ge-Einschub beim Partizip II
- s-Wegfall bei bestimmten Verbstämmen
- e-Einschub bei bestimmten Verbstämmen
- e-Wegfall bei bestimmten Verbstämmen