Indikativ | Bedeutung einfach erklärt mit Beispielen

Der Indikativ (= Wirklichkeitsform) ist eine Verbform, mit der du ausdrückst, dass etwas tatsächlich der Fall ist.

Beispiel: Indikativ
Es regnet.

  • Hier wird ausgedrückt, dass es tatsächlich regnet (und nicht nur regnen könnte).

Du verwendest den Indikativ auch für erfundene Sachverhalte, etwa in Erzählungen.

Beispiel: Indikativ in Erzählung
„Den 20. Jänner ging Lenz durchs Gebirg.“ („Lenz“ von Georg Büchner)

  • Hier steht das Verb im Indikativ, weil der Erzähler das Geschehen beschreibt, als hätte es tatsächlich stattgefunden.

Der Indikativ ist die Normalform von Verben und unterscheidet sich vom Konjunktiv (= Möglichkeitsform) und vom Imperativ (= Befehlsform).

Normalform bedeutet, dass Verben immer im Indikativ stehen, außer wenn durch die beiden anderen Verbformen ein besonderer Standpunkt ausgedrückt wird:

  • Mit dem Konjunktiv drückst du zum Beispiel aus, dass etwas nicht der Fall ist.
  • Den Imperativ verwendest du, um jemanden zu etwas aufzufordern.
Indikativ, Konjunktiv und Imperativ
Verbform Verwendung Beispiel
Indikativ Wirklichkeit Tom geht ins Kino.
Konjunktiv Unwirklichkeit Tom ginge ins Kino, wenn er Zeit hätte.
Imperativ Aufforderung Geh ins Kino, Tom!

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Wie du den Indikativ Präsens bildest

Du bildest den Indikativ Präsens eines Verbs wie ‚sagen‘, indem du die Endungen ‚-e‘, ‚-st‘, ‚-t‘ und ‚-en‘ an den Verbstamm anhängst.

Der Verbstamm ist das, was übrig bleibt, wenn du den Infinitiv (= Grundform) eines Verbs um die Endung ‚-en‘ kürzt (z. B. ‚sag-‘).

Indikativ Präsens von ‚sagen‘
Person Indikativ Präsens
ich sage
du sagst
er/sie/es sagt
wir sagen
ihr sagt
sie/Sie sagen

Einige starke Verben wie ‚geben‘ haben im Indikativ Präsens unregelmäßige Formen (z. B. ‚du gibst‘ statt ‚du gebst‘).

Wie du den Indikativ Präteritum bildest

Bei regelmäßigen Verben wie ‚sagen‘ bildest du den Indikativ Präteritum, indem du den Verbstamm mit den Endungen ‚-te‘, ‚-test‘, ‚-ten‘ und ‚-tet‘ kombinierst.

Indikativ Präteritum von ‚sagen‘
Person Indikativ Präteritum
ich sagte
du sagtest
er/sie/es sagte
wir sagten
ihr sagtet
sie/Sie sagten

Bei starken Verben wie ‚geben‘ unterscheidet sich der Verbstamm im Präteritum (‚gab-‘) von dem im Präsens (‚geb-‘).

Der veränderte Verbstamm dieser Verben erhält im Indikativ Präteritum entweder keine Endung oder die Endungen ‚-st‘, ‚-en‘ und ‚-t‘.

Indikativ Präteritum von ‚geben‘
Person Indikativ Präteritum
ich gab
du gabst
er/sie/es gab
wir gaben
ihr gabt
sie/Sie gaben

Worin sich Indikativ, Konjunktiv und Imperativ unterscheiden

Indikativ, Konjunktiv und Imperativ sind die drei Modi (= Aussageweisen) von Verben im Deutschen.

Du zeigst mit dem Modus an, wie andere deine Aussage auffassen sollen.

Mit dem Indikativ machst du deutlich, dass das Gesagte zutrifft.

Beispiel: Indikativ
Jana liest Goethe.

  • Hier stellt die sprechende Person den Sachverhalt als zutreffend dar (Jana liest tatsächlich Goethe).

Mit dem Konjunktiv zeigst du an, dass du die Aussage einer anderen Person wiedergibst (= Konjunktiv 1) oder dass das Gesagte nicht zutrifft (= Konjunktiv 2).

Beispiel: Konjunktiv
Konjunktiv 1: Max sagt, Jana lese Goethe.

  • Hier verdeutlicht die sprechende Person, dass sie nur eine Aussage von Max über Jana wiedergibt. Es bleibt offen, ob der Sachverhalt tatsächlich zutrifft (also ob Jana wirklich Goethe liest).

Konjunktiv 2: Jana läse Goethe, wenn sie mehr Zeit hätte.

  • Hier macht die sprechende Person deutlich, dass der Sachverhalt nicht zutrifft (Jana liest Goethe nicht).

Mit dem Imperativ forderst du jemanden zu etwas auf.

Beispiel: Imperativ
Lies Goethe, Jana!

  • Hier fordert die sprechende Person Jana auf, Goethe zu lesen.

Häufig gestellte Fragen zum Indikativ

Wie wird der Indikativ noch genannt?

Der Indikativ wird auch ‚Wirklichkeitsform‘ genannt.

Mit dem Indikativ drückst du nämlich aus, dass etwas wirklich der Fall ist.

Beispiel: Die Sonne scheint.

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In welchen Zeitformen kommt der Indikativ vor?

Der Indikativ kommt in allen Zeitformen des Deutschen vor:

Um den Indikativ in allen Zeitformen richtig zu verwenden, kannst du die kostenlose Rechtschreibprüfung von QuillBot nutzen.

Kann ich den Indikativ in der indirekten Rede verwenden?

Ja, du kannst den Indikativ in der indirekten Rede verwenden.

Beispiel: Max sagt, dass er später kommt.

Der Indikativ wird in der indirekten Rede vor allem beim Sprechen gebraucht.

In der Schriftsprache wird hauptsächlich der Konjunktiv 1 verwendet.

Beispiel: Max sagt, dass er später komme.

Um Verben im Indikativ und Konjunktiv 1 richtig zu verwenden, kannst du die kostenlose Rechtschreibprüfung von QuillBot nutzen.

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Franz Strohmeier, M.Sc.

Franz hat einen Masterabschluss in Betriebswirtschaftslehre und eine Leidenschaft für die deutsche Sprache. Er verfügt über mehrjährige Erfahrung im Lektorat von Sachtexten.