Veröffentlicht am
6. Mai 2024
von
Magedah Shabo
Überarbeitet am
4. Dezember 2025
Ein Zirkelschluss ist ein nicht formaler Fehlschluss, bei dem eine Konklusion als wahr angenommen wird, ohne eigene Belege vorzuweisen oder korrekt zu argumentieren.
Zirkelschluss: BeispielPolitiker: Alle in unserer Partei sollten für den amtierenden Kandidaten stimmen, denn er ist der Einzige, der eine Chance auf den Sieg hat.
Journalistin: Warum sollten ihn Wählerinnen und Wähler unterstützen, die seine Außenpolitik ablehnen?
Politiker: Wählerinnen und Wähler müssen den Kandidaten der Partei aufgrund seiner Siegchancen unterstützen.
Zirkuläre Aussagen im alltäglichen Sprachgebrauch sind nicht grundsätzlich irreführend. Sie werden häufig verwendet, um Ideen zu betonen oder kulturelle Normen zu vermitteln (z. B. „Gerechtigkeit ist wichtig, weil wir alle gleiche Rechte verdienen.“).
Zirkuläre Aussagen können zudem verwendet werden, um Konzepte zu definieren oder zu verdeutlichen (z. B. „Diese Form ist rechteckig, weil sie vier 90-Grad-Winkel hat.“).
Zirkelschlüsse sind besonders dann irreführend, wenn sie bei einer Argumentation eingesetzt werden. Sie folgen oft entweder aus einer kognitiven Verzerrung oder werden als rhetorische Taktik verwendet, um einen Mangel an Belegen zu verschleiern.
Veröffentlicht am
6. Mai 2024
von
Magedah Shabo
Überarbeitet am
4. Dezember 2025
Ein Tu-quoque-Argument (lat. ‚du auch‘) liegt vor, wenn jemand auf Kritik reagiert, indem er sein Gegenüber als inkonsequent oder heuchlerisch bezeichnet.
Diese Taktik lenkt die Aufmerksamkeit vom eigentlichen Thema auf das angebliche Versagen des Gegenübers, seinen eigenen Grundsätzen zu folgen.
Das Tu-quoque-Argument ist eine Variante des Ad-hominem-Arguments. Das bedeutet, es lenkt die Aufmerksamkeit weg vom Argument und hin zur Person, die es vorbringt.
Beispiel: Tu-quoque-ArgumentEine Lehrerin rät einem Schüler, mehr zu lernen und weniger die sozialen Medien zu nutzen, um seine Noten zu verbessern. Darauf antwortet der Schüler: „Aber Sie posten doch während des Unterrichts in den sozialen Medien!“
Die Antwort des Schülers verschiebt den Fokus von der Frage, wie sich seine Nutzung der sozialen Medien auf seine Noten auswirken könnte, auf das irrelevante Thema, wie die Lehrerin die sozialen Medien nutzt.
Veröffentlicht am
17. April 2024
von
Magedah Shabo
Überarbeitet am
4. Dezember 2025
Schwarz-Weiß-Denken ist die Tendenz, Menschen, Situationen und Ideen in extreme, absolute Kategorien wie ‚gut‘ oder ‚böse‘ einzuteilen. Das lässt keinen Raum für Zwischenstufen oder Neutralität.
Schwarz-Weiß-Denken: Beispiele„Wenn du nicht alles unterstützt, was unsere Partei tut, arbeitest du praktisch für die Opposition.“
„Wenn du die Redefreiheit in irgendeiner Hinsicht einschränken willst, bist du gegen die Redefreiheit.“
„Dieses Buch ist schrecklich, denn der Autor stellt den Schurken als sympathisch dar.“
„Wenn ein Gemälde nicht gleichzeitig realistisch und ästhetisch ist, ist es keine Kunst.“
Durch Schwarz-Weiß-Denken werden Menschen beim Argumentieren anfällig für bestimmte Fehlschlüsse.
Beim kreativen Schreiben und anderen Kunstformen kann Schwarz-Weiß-Denken die Kreativität und den Tiefgang einschränken. Dadurch werden Charaktere, Handlungen und Themen oft weniger komplex.
Veröffentlicht am
9. April 2024
von
Magedah Shabo
Überarbeitet am
4. Dezember 2025
Bei einem analogisierenden Argument geht es darum, Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Situationen oder Konzepten zu erkennen. So können Schlussfolgerungen gezogen oder Probleme gelöst werden.
Mithilfe von analogisierenden Argumenten kannst du Lösungen oder Erkenntnisse von einem Kontext auf einen anderen übertragen. Du nutzt vorhandenes Wissen und bekannte Muster, um neue oder unbekannte Situationen zu verstehen.
Analogisierendes Argument: BeispielIn Diskussionen über mögliche Einschränkungen der Meinungsfreiheit wird Hassrede oft damit verglichen, ‚Feuer‘ in einem vollen Kino zu rufen.
Der unzutreffende Ausruf ‚Feuer‘ kann eine gefährliche Situation schaffen, indem er Panik auslöst und zu konkreten Schäden führt. Genauso kann Hassrede im Internet ernste Folgen haben, indem Gewalt und Diskriminierung befeuert wird.
Dies ist ein Beispiel für ein analogisierendes Argument.
Zum einen wird eine Gemeinsamkeit zwischen zwei verschiedenen Szenarien aufgegriffen: Zwei unterschiedliche Sprachformen können beide zu Personenschäden führen.
Zum anderen wird für eine weitere Gemeinsamkeit argumentiert: Beide Formen sollten verboten werden.
Mit Analogien zu argumentieren ist wichtig, um Probleme zu lösen, Entscheidungen zu treffen und kreativ zu denken.