Zirkelschluss | Definition, Bedeutung und Beispiele
Ein Zirkelschluss ist ein nicht formaler Fehlschluss, bei dem eine Konklusion als wahr angenommen wird, ohne eigene Belege vorzuweisen oder korrekt zu argumentieren.
Zirkuläre Aussagen im alltäglichen Sprachgebrauch sind nicht grundsätzlich irreführend. Sie werden häufig verwendet, um Ideen zu betonen oder kulturelle Normen zu vermitteln (z. B. „Gerechtigkeit ist wichtig, weil wir alle gleiche Rechte verdienen.“).
Zirkuläre Aussagen können zudem verwendet werden, um Konzepte zu definieren oder zu verdeutlichen (z. B. „Diese Form ist rechteckig, weil sie vier 90-Grad-Winkel hat.“).
Zirkelschlüsse sind besonders dann irreführend, wenn sie bei einer Argumentation eingesetzt werden. Sie folgen oft entweder aus einer kognitiven Verzerrung oder werden als rhetorische Taktik verwendet, um einen Mangel an Belegen zu verschleiern.
Was ist ein Zirkelschluss?
Ein Zirkelschluss ist durch redundante Logik gekennzeichnet, bei der ein Argument zu seinem Ausgangspunkt zurückkehrt und keine neuen Informationen geliefert werden. Dabei wird kein eigener Beleg angeführt, sondern auf bereits gemachte Behauptungen Bezug genommen.
Ein Zirkelschluss kann auf den ersten Blick logisch erscheinen. Wenn man ihn jedoch näher betrachtet, wird deutlich, dass ihm die Substanz fehlt.
Ein Zirkelschluss ist ein nicht formaler Fehlschluss, der dadurch gekennzeichnet ist, dass es dem Argument an Inhalt mangelt. Ein Argument mit zirkulärer Logik ist nicht korrekt, weil seine Konklusion nicht begründet wird.
Bei einem Zirkelschluss wird ein Gedanke wiederholt behauptet, was den Anschein von Zusammenhang erwecken und ihn überzeugend wirken lassen kann, auch wenn er logisch fehlerhaft ist.
Wiederholungen können uns deshalb überzeugen, weil wir dazu neigen, Beständigkeit als überzeugend wahrzunehmen.
Was ist ein zirkuläres Argument?
Ein Argument besteht aus einer oder mehreren Prämissen, die Gründe oder Belege darstellen, und einer Konklusion, die logisch aus den Prämissen folgt. In einem korrekten Argument stützen die Prämissen die Schlussfolgerung.
Zirkuläre Argumente verstoßen gegen die Grundsätze der induktiven Argumentation, da Prämissen angeführt werden, die nicht sinnvoll zur Konklusion beitragen.
Der Begriff ‚Zirkelschluss‘ wird oft synonym für Zirkelbeweis (= Petitio principii) verwendet, es besteht jedoch ein feiner Unterschied. Ein Zirkelbeweis kann als eine Variante des Zirkelschlusses angesehen werden: Die Prämissen stimmen dabei nicht ganz mit der Konklusion überein, sondern unterstellen, dass diese wahr sei.
Eine weitere Variante des Zirkelschlusses ist die Tautologie. Bei tautologischen Argumenten werden Zirkelschlüsse verwendet, um Aussagen zu formulieren, die logisch gültig, aber belanglos oder offensichtlich sind. Eine Tautologie ist z. B. die folgende Aussage: „Morgen wird die Sonne entweder aufgehen oder nicht.“
Wie funktioniert ein Zirkelschluss?
Bei einem zirkulären Argument basiert die Konklusion entweder direkt oder indirekt auf denselben Behauptungen wie die Prämissen. So entsteht eine logische Schleife ohne eigene Belege oder Unterstützung.
Im Argument „Es gibt unwiderlegbare Belege für Entführungen durch Außerirdische, also müssen Menschen mit Außerirdischen in Kontakt getreten sein” enthalten die Prämisse und die Konklusion dieselbe Annahme. Das Argument ist zirkulär, weil es umstrittene Behauptungen als offensichtlich darstellt, ohne Informationen anzubieten, die die Annahme unterstützen.
Zirkelschluss: Beispiele
Wenn in einem zirkulären Argument unzureichende Gründe oder Belege angeführt werden, heißt das nicht, dass das Argument falsch ist. Es kann auf richtigen Informationen basieren, die einfach weggelassen werden.
Zwar kann es in manchen Fällen überzeugend sein, eine Behauptung zu wiederholen, aber in anderen Situationen ist der Fehler offensichtlicher.
Bei einem Zirkelschluss werden keine aussagekräftigen Informationen hinzugefügt. Er beruht oft darauf, dass nicht gestützte Behauptungen mit anderen Worten wiederholt werden.
Häufig gestellte Fragen zu Zirkelschluss
- Wie unterscheiden sich Zirkelschluss und Zirkelbeweis?
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‚Zirkelschluss‘ und ‚Zirkelbeweis‘ werden zwar häufig synonym verwendet, es gibt aber einen feinen Unterschied zwischen den beiden Fehlschlüssen:
- Ein Zirkelschluss liegt vor, wenn die Belege, die eine Behauptung stützen sollen, die Behauptung nur wiederholen. Ein Beispiel ist das folgende Argument: „Menschen haben einen freien Willen, weil sie wählen können, was sie tun.“
- Ein Zirkelbeweis liegt hingegen vor, wenn du von der Wahrheit eines Arguments ausgehst, um eine Konklusion zu rechtfertigen. Bei einem Zirkelbeweis stellst du eigentlich die Frage: Ist die Prämisse des Arguments tatsächlich wahr? Betrachte z. B. das folgende Argument: „Schlangen sind tolle Haustiere, also sollten wir uns eine Schlange anschaffen.“ Hier ist die Frage: Sind Schlangen wirklich tolle Haustiere?
Anders ausgedrückt: Du kannst den Zirkelbeweis als eine Variante des Zirkelschlusses betrachten.
- Was ist eine Petitio principii?
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Ein Petitio principii ist ein Fehlschluss, bei dem die Prämisse nahelegt, dass die Konklusion wahr ist.
Ein Beispiel für eine Petitio principii ist das folgende Argument:
„Wahlprognosen sind unzuverlässig (Prämisse), also ist die Prognose für die nächste Wahl unzuverlässig (Konklusion).“