Prämisse | Definition und Bedeutung in Argumenten

Prämissen sind Aussagen, die in einem Argument eine andere Aussage (die Konklusion) begründen.

Beispiel: Prämissen in einem Argument
Prämisse 1: Alle Säugetiere haben eine Lunge.
Prämisse 2: Löwen sind Säugetiere.
Konklusion: Also haben Löwen eine Lunge.

Außerhalb von Argumenten versteht man unter ‚Prämisse‘ das, worauf ein Vorhaben gedanklich basiert.

Statt ‚Prämisse‘ kannst du dann meist auch ‚Bedingung‘ oder ‚Voraussetzung‘ sagen.

Beispiel: Prämisse Synonyme
Der CEO billigt das Projekt unter der Prämisse, dass das Budget eingehalten wird.

Der CEO billigt das Projekt unter der Bedingung, dass das Budget eingehalten wird.

Der CEO billigt das Projekt unter der Voraussetzung, dass das Budget eingehalten wird.

Das Wort ‚Prämisse‘ kommt vom lateinischen ‚praemittere‘, was ‚vorausschicken‘ bedeutet.

Tipp
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Was ist eine Prämisse? Bedeutung in Argumenten

In einem Argument ist eine Prämisse eine Aussage, die eine andere Aussage begründet. Die begründete Aussage heißt ‚Konklusion‘.

Beispiel: Prämisse und Konklusion
Prämisse: Alle bisherigen Alben der Band waren gut.
Konklusion: Das neue Album der Band wird gut sein.

Argumente können eine oder mehrere Prämissen haben, aber nur eine Konklusion.

Eine Aussage ist deshalb eine Prämisse oder Konklusion, weil sie in einem Argument auf eine bestimmte Weise verwendet wird.

Je nach Argument kann die gleiche Aussage also Prämisse oder Konklusion sein:

Prämisse 1: Das erste Album der Band war gut.
Prämisse 2: Das zweite Album der Band war gut.
Konklusion: Alle bisherigen Alben der Band waren gut. 

Die Konklusion dieses Arguments entspricht der Prämisse des vorherigen.

Bei Prämissen und Konklusionen handelt es sich um Sätze, die entweder wahr oder falsch sind.

Keine Prämissen oder Konklusionen sind deshalb

  • Fragen (‚Wird das neue Album gut sein?‘),
  • Ausrufe (‚Wäre das neue Album doch schon da!‘) oder
  • Befehle (‚Hör dir das neue Album an!‘).

Nach der Art, wie Prämissen und Konklusion zusammenhängen, unterscheidet man zwei Varianten von Argumenten:

  • Deduktive Argumente
  • Nicht-deduktive Argumente

Deduktive Argumente

Bei einem (richtig gebildeten) deduktiven Argument ist die Konklusion immer wahr, wenn die Prämissen wahr sind. Man nennt ein solches Argument auch ‚gültig‘.

Beispiel: deduktives Argument
  • Prämisse 1: Alle Säugetiere haben eine Lunge.
  • Prämisse 2: Löwen sind Säugetiere.
  • Konklusion: Also haben Löwen eine Lunge.

Ob ein Argument gültig ist, hängt nur von seiner Form ab, nicht aber vom Inhalt.

Argumente können deshalb auch gültig sein, obwohl eine oder mehrere Prämissen falsch sind. Die Konklusion kann dann falsch oder wahr sein.

Gültige Argumente mit falscher Prämisse
Argument Konklusion
  • Prämisse 1: Alle Säugetiere haben zwei Beine.
  • Prämisse 2: Löwen sind Säugetiere.
  • Konklusion: Also haben Löwen zwei Beine.
  • falsch
  • Prämisse 1: Alle Säugetiere haben zwei Beine.
  • Prämisse 2: Affen sind Säugetiere.
  • Konklusion: Also haben Affen zwei Beine.
  • wahr

Wenn ein Argument gültig ist und nur wahre Prämissen enthält, nennt man es ‚stichhaltig‘ oder ‚schlüssig‘ (wie das erste Beispiel-Argument in diesem Kapitel).

Nicht-deduktive Argumente

Bei einem nicht-deduktiven Argument ist die Konklusion nicht immer wahr, wenn die Prämissen wahr sind; die Prämissen können die Konklusion nur wahrscheinlich machen.

Beispiel: nicht-deduktives Argument
Prämisse: Alle bisherigen Alben der Band waren gut.
Konklusion: Das neue Album der Band wird gut sein.

Je nachdem, wie gut die Prämissen die Konklusion begründen, kann die Konklusion mehr oder weniger wahrscheinlich und das Argument damit mehr oder weniger stark sein.

Indem man weitere Prämissen hinzufügt, kann man das Argument stärken oder schwächen.

Starkes und schwaches Argument
Güte Argument
stark Prämisse 1: Alle bisherigen Alben der Band waren gut.
Prämisse 2: Die Band hat bisher zehn Alben gemacht.
Prämisse 3: Die Band hat das neue Album in alter Besetzung produziert.
Prämisse 4: Die Band hatte viel Zeit für das neue Album.
Konklusion: Das neue Album der Band wird gut sein.
schwach Prämisse 1: Alle bisherigen Alben der Band waren gut.
Prämisse 2: Die Band hat bisher drei Alben gemacht.
Prämisse 3: Die Band hat für das neue Album den Sänger ausgetauscht.
Prämisse 4: Die Band hatte kaum Zeit für das neue Album.
Konklusion: Das neue Album der Band wird gut sein.

Argumente, die wegen ihrer Form ungültig oder wegen ihres Inhalts schwach sind, werden ‚Fehlschlüsse‘ oder ‚Fallacys‘ genannt. Beispiele sind:

Häufig gestellte Fragen zu Prämissen

Was bedeutet der Ausdruck unter der Prämisse?

Der Ausdruck ‚unter der Prämisse‘ kann etwa Folgendes bedeuten:

  • falls
  • sofern
  • unter der Bedingung
  • unter der Voraussetzung
  • vorausgesetzt

Beispiel: 

  • Ich verkaufe unter der Prämisse, dass du sofort bezahlst.
  • Ich verkaufe, falls du sofort bezahlst.
  • Ich verkaufe, sofern du sofort bezahlst.
  • Ich verkaufe unter der Bedingung, dass du sofort bezahlst.
  • Ich verkaufe unter der Voraussetzung, dass du sofort bezahlst.
  • Ich verkaufe, vorausgesetzt, dass du sofort bezahlst.

Tipp:

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Was ist die Going-Concern-Prämisse?

Die Going-Concern-Prämisse ist ein Grundsatz in der Buchhaltung.

Gemäß der Prämisse bewertet man Positionen in der Bilanz eines Unternehmens so, als ob es fortgeführt wird, außer es sprechen Gründe dagegen.

Die Going-Concern-Prämisse ist im Handelsgesetzbuch geregelt. Man nennt sie auch ‚Going-Concern-Prinzip‘ oder ‚Fortführungsprinzip‘.

Tipp:

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Was sind Synonyme für Prämisse?

Was Synonyme für ‚Prämisse‘ sind, hängt davon ab, ob das Wort im Alltag oder in der Logik verwendet wird.

Im Alltag sind die Wörter ‚Bedingung‘ oder ‚Voraussetzung‘ meist passende Synonyme.

Beispiel: 

  • Harte Arbeit ist die Prämisse für Erfolg.
  • Harte Arbeit ist die Bedingung für Erfolg.
  • Harte Arbeit ist die Voraussetzung für Erfolg.

In der Logik ist ‚Prämisse‘ ein Fachbegriff, für den es kein (eindeutiges) Synonym gibt.

Manchmal wird ‚Vordersatz‘ synonym verwendet, das Wort kann in der Logik aber auch etwas anderes bedeuten.

Tipp:

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Franz Strohmeier, M.Sc.

Franz hat einen Masterabschluss in Betriebswirtschaftslehre und eine Leidenschaft für die deutsche Sprache. Er verfügt über mehrjährige Erfahrung im Lektorat von Sachtexten.