Komma vor ‚um‘: einfach erklärt
Wenn ‚um‘ im Satz als Konjunktion (Bindewort) verwendet wird, um einen Nebensatz einzuleiten, wird vor dem Wort ‚um‘ ein Komma gesetzt.
Es gibt zwei Ausnahmen, in denen vor dem Wort ‚um‘ kein Komma stehen darf. In diesen Fällen ist ‚um‘ aber keine Konjunktion, sondern eine Präposition oder ein Adverb.
Mit der Präposition ‚um‘ können Orts- und Zeitangaben ausgedrückt werden. Als Adverb bedeutet ‚um‘ so viel wie ‚ungefähr‘ oder ‚etwa‘.
Komma vor ‚um‘
Meistens wird ‚um‘ als unterordnende Konjunktion verwendet. Unterordnende Konjunktionen leiten Nebensätze ein, die von einem Hauptsatz abhängen. Da Nebensätze vom Hauptsatz mit einem Komma abgetrennt werden, wird vor ‚um‘ in diesem Fall ein Komma gesetzt.
Komma vor ‚um zu‘
Nebensätze, die mit ‚um‘ eingeleitet werden, enthalten immer eine Infinitivgruppe.
Eine Infinitivgruppe besteht aus einem Infinitiv (‚spielen‘) und dem Wort ‚zu‘ (‚zu spielen‘). Die Konstruktion kann ggf. mit weiteren Wörtern erweitert werden (‚Gitarre zu spielen‘).
Im Nebensatz können die Wörter ‚um‘ und ‚zu‘ entweder direkt aufeinanderfolgen. Dann steht das Komma vor ‚um zu‘. Oder es stehen Wörter dazwischen. Das Komma steht aber immer direkt vor dem Wort ‚um‘.
Das Subjekt bei Sätzen mit ‚um‘
Zudem enthalten Nebensätze mit ‚um zu‘ kein eigenes Subjekt. Das Subjekt des Hauptsatzes (im folgenden Beispiel: ‚Lisa‘) bezieht sich auch auf den Nebensatz.
Manchmal kommt es auch vor, dass der Nebensatz mit ‚um‘ dem Hauptsatz vorangestellt ist. Auch in diesem Fall muss zwischen Nebensatz und Hauptsatz ein Komma gesetzt werden. Das Subjekt ‚Lisa‘ befindet sich dann erst im hinteren Teil des Satzes.
Kein Komma vor ‚um‘
Es wird kein Komma vor ‚um‘ gesetzt, wenn das Wort ‚um‘ im Satz keine Konjunktion ist. Denn ‚um‘ kann nicht nur als Konjunktion im Satz verwendet werden. Es kann auch noch folgende zwei Funktionen im Satz erfüllen:
‚um‘ als Adverb im Satz
Wird ‚um‘ als Adverb verwendet, bedeutet es ‚ungefähr‘ oder ‚etwa‘. Weil Adverbien keinen Nebensatz einleiten, wird in diesem Fall kein Komma vor ‚um‘ gesetzt.
Ein Adverb, auch Umstandswort genannt, beschreibt, unter welchen Umständen etwas geschieht. Es bezieht sich auf Adjektive, Verben oder andere Adverbien im Satz.
Während sich Adjektive wie Substantive an Genus, Numerus und Kasus anpassen, sind Adverbien unveränderlich.
‚um‘ als Präposition im Satz
Das Wort ‚um‘ kann auch als Präposition im Satz verwendet werden. Auch dann wird kein Komma vor ‚um‘ gesetzt.
Präpositionen sind Verhältniswörter. Sie setzen Wörter im Satz zueinander in Beziehung. Das Wort ‚um‘ kann sowohl als temporale als auch als lokale Präposition im Satz verwendet werden.
Lokale (örtliche) Präpositionen, beantworten die Fragen ‚wo‘ , woher‘ oder ‚wohin‘ (z.B.: bei, hinter, in, neben, unter, aus, auf, über).
Temporale (zeitliche) Präpositionen bestimmen einen Zeitpunkt (z. B.: seit, vor, während).
Häufig gestellte Fragen zum Komma vor ‚um‘
- Welche Wortart ist ‚um‘?
-
Je nach Bedeutung kann das Wort ‚um‘ als Konjunktion, Adverb oder Präposition verwendet werden.
Wenn ‚um‘ als Konjunktion verwendet wird, muss ein Komma vor ‚um‘ gesetzt werden. Wird ‚um‘ als Adverb oder Präposition eingesetzt, muss kein Komma vor ‚um‘ gesetzt werden.
Beispiel:
‚um‘ als Konjunktion: Sie drehte die Heizung auf, um nicht zu frieren.
‚um‘ als Adverb: Patrizia hatte um die hundert Paar Schuhe.
‚um‘ als Präposition: Geisterstunde ist um Mitternacht.