‚Wenn möglich‘ | Komma ist freiwillig

Wenn eine Wortkombination wie ‚wenn möglich‘ in einen Satz eingeschoben wird, kann dieser Einschub freiwillig mit Kommas umrahmt werden.

Beispiel: Freiwilliges Komma vor ‚wenn möglich‘ 
Mach bitte(,) wenn möglich(,) nicht alles schmutzig.

Das Komma vor ‚wenn‘ ist freiwillig. Wenn du vor ‚wenn‘ ein Komma setzt, musst du jedoch auch hinter den Einschub ein Komma setzen.

Tipp
Informationen über einen weiteren schwierigen Fall in der Kommasetzung mit dem Wort ‚wenn‘ findest du in unserem Artikel über ‚ob und wenn ja‘.

Freiwilliges Komma vor Einschüben wie ‚wenn möglich‘

Einschübe wie ‚wenn möglich‘ können mit Kommas umrahmt werden oder ohne Kommas in den Hauptsatz eingefügt werden.

Beispiel: freiwilliges Komma vor Einschüben
Ich besorge(,) wenn möglich(,) gleich Tickets für uns alle.

Falls du dich dazu entscheidest, Kommas zu setzen, solltest du daran denken, jeweils vor und nach ‚wenn möglich‘ ein Komma zu setzen.

Das gilt natürlich nur dann, wenn der Einschub mitten im Satz ist. Steht ‚wenn möglich‘ am Satzanfang oder am Satzende, wird nur ein Komma danach bzw. davor gesetzt. Auch hier ist die Kommasetzung freiwillig.

Beispiel: ‚wenn möglich‘ am Satzanfang oder -ende
Einschub am Satzanfang: Wenn möglich(,) besorge ich gleich Tickets für uns alle.

Einschub am Satzende: Ich besorge gleich Tickets für uns alle(,) wenn möglich.

Tipp
Diese Regeln gelten auch für andere Einschübe mit ‚wenn‘. Gängige Wortkombinationen sind:

  • ‚wenn erforderlich‘
  • ‚wenn nötig‘
  • ‚wenn gewollt‘
  • ‚wenn gewünscht‘

Wenn du dir unsicher bist, kannst du deine Kommasetzung auch mit unserer kostenlosen Rechtschreibprüfung prüfen.

Komma vor ‚wenn‘ bei ausformulierten Nebensätzen

Floskeln wie ‚wenn möglich‘ sind eigentlich verkürzte Nebensätze. Da sie so kurz sind, sind die Kommas freiwillig.

Wird jedoch ein vollständiger Nebensatz in den Hauptsatz eingeschoben, müssen Kommas vor und hinter den Nebensatz gesetzt werden.

Beispiel: verkürzter Nebensatz mit ‚wenn‘
Verkürzter Nebensatz: Ich würde dich(,) wenn möglich(,) heute Abend zurückrufen.

Ganzer Nebensatz: Ich würde dich, wenn es möglich ist, heute Abend zurückrufen.

Wird wie im obigen Beispiel ein ganzer Nebensatz eingeschoben, sind die Kommas zwingend zu setzen. Nur in der verkürzten Form können sie weggelassen werden.

Einen vollständigen Nebensatz erkennst du daran, dass er ein eigenes Subjekt (hier: ‚es‘) und ein gebeugtes Verb (= Prädikat; hier: ‚ist‘) enthält.

Der Nebensatz kann auch vor oder hinter dem Hauptsatz stehen. Dann ist jeweils nur ein Komma nötig.

Beispiel: vollständiger Nebensatz am Satzanfang oder am Satzende
Satzanfang: Wenn es möglich ist, würde ich dich heute Abend zurückrufen.

Satzende: Ich würde dich heute Abend zurückrufen, wenn es möglich ist. 

Weitere Artikel über die Kommasetzung vor ‚wenn‘ findest du hier:

Häufig gestellte Fragen zum Komma bei ‚wenn möglich‘

Ist ‚wenn möglich’ ein vollständiger Nebensatz?

Nein, ‚wenn möglich‘ ist kein vollständiger Nebensatz.

Stattdessen handelt es sich bei ‚wenn möglich‘ um einen verkürzten Nebensatz ohne Subjekt und Prädikat.

Einen vollständigen Nebensatz erkennst du daran, dass er ein Subjekt und ein Prädikat enthält.

Anders als bei einem verkürzten Nebensatz, bei dem die Kommasetzung freiwillig ist, müssen bei einem vollständigen Nebensatz Kommas zwischen Hauptsatz und Nebensatz gesetzt werden.

Beispiel: 

Verkürzter Nebensatz: Wir sollten(,) wenn möglich(,) heute Abend noch abreisen.

Vollständiger Nebensatz: Wir sollten, wenn es möglich ist, heute Abend noch abreisen.

Müssen bei Einschüben wie ‚wenn nötig‘ Kommas gesetzt werden?

Nein, bei Einschüben wie ‚wenn nötig‘ müssen keine Kommas gesetzt werden.

Der Einschub kann aber freiwillig mit Kommas umrahmt werden.

Die gleichen Regeln gelten für Einschübe wie:

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Yvonne Durmann, M.A.

Yvonne hat einen Master in Germanistik und arbeitet seit 2015 als Korrektorin und Lektorin. Ihre Spezialgebiete sind die deutsche Sprachwissenschaft und die Neuere deutsche Literatur.