Komma vor ‚aber‘: Regeln und Ausnahmen
Es muss ein Komma vor ‚aber‘ gesetzt werden, wenn ‚aber‘ als Konjunktion (Bindewort) benutzt wird, um einen Hauptsatz einzuleiten oder einen Gegensatz zu verdeutlichen.
Auch wenn ‚aber‘ zur Einleitung von Nebensätzen verwendet wird, muss ein Komma gesetzt werden.
‚aber‘ bei Gegensätzen: Sie war zwar sehr schlau, aber nicht sonderlich gesprächig.
‚aber‘ zur Einleitung von Nebensätzen: Ich strenge mich an, aber ob ich es schaffe, weiß ich nicht.
Wenn ‚aber‘ innerhalb eines Satzes zur Betonung einer Aussage eingesetzt wird, steht kein Komma vor ‚aber‘.
Komma vor ‚aber‘
Meistens steht ein Komma vor ‚aber‘. Das gilt für folgende drei Fälle:
‚aber‘ als Konjunktion
Wenn ‚aber‘ als Konjunktion (Bindewort) eingesetzt wird, um zwei Hauptsätze miteinander zu verbinden, musst du ein Komma vor das Wort ‚aber‘ setzen.
Das Komma steht dann nach dem ersten Hauptsatz und vor dem zweiten Hauptsatz, der mit ‚aber‘ eingeleitet wird.
Einen Hauptsatz erkennst du daran, dass er aus einem Subjekt und einem gebeugten Verb (= Prädikat) besteht. Das Subjekt ist das handelnde Element (z. B. ein Lebewesen oder eine Sache) im Satz, auf das sich das Prädikat bezieht.
Normalerweise steht das gebeugte Verb in einem Hauptsatz an zweiter Stelle.
Trotzdem müssen die zwei Hauptsätze durch ein Komma voneinander abgetrennt werden.
Beispiel:
Peter war gut vorbereitet, er zitterte aber trotzdem vor Aufregung.
‚aber‘ bei Gegensätzen
Wenn ‚aber‘ eingesetzt wird, um einen Gegensatz auszudrücken, steht ein Komma vor ‚aber‘. Dabei werden zwei Aussagen einander direkt gegenübergestellt.
In diesem Beispiel werden die Wörter ‚langsam‘ und ‚gewissenhaft‘ einander gegenübergestellt. Der Gegensatz wird mit einem Komma vom Hauptsatz abgetrennt.
Genauso muss ein Komma vor ‚aber auch‘ gesetzt werden.
‚aber‘ als Teil der Einleitung eines Nebensatzes
Wenn ‚aber‘ ein Teil der Einleitung eines Nebensatzes ist, steht ein Komma vor ‚aber‘.
Nebensätze werden mit bestimmten Konjunktionen wie ‚weil‘, ‚dass‘ oder ‚ob‘ eingeleitet.
Die Einleitung des Nebensatzes kann aber auch mit weiteren Wörtern erweitert werden: z. B. ‚gerade weil‘, ‚sondern dass‘ oder ‚aber ob‘.
Diese Wortgruppen stehen normalerweise gemeinsam zwischen Hauptsatz und Nebensatz. Das Komma steht vor dem ersten Wort der Wortgruppe.
Ausnahme: kein Komma vor ‚aber‘ bei Hervorhebungen
Wenn ‚aber‘ in einem Satz eingesetzt wird, um einer Aussage Nachdruck zu verleihen, wird kein Komma vor ‚aber‘ gesetzt.
In diesem Fall ist das Wort ‚aber‘ keine Konjunktion, denn es werden weder zwei Hauptsätze verbunden, noch wird ein Nebensatz eingeleitet.
Stattdessen ist ‚aber‘ hier eine sogenannte Partikel. Partikeln sind Funktionswörter, die nicht verändert werden können und weder zu den Präpositionen, den Konjunktionen noch zu den Adverbien gehören. Sie werden vor allem in der gesprochenen Sprache verwendet, um Aussagen zu bewerten oder Empfindungen auszudrücken.
Das Partikelwort ‚aber‘ erfüllt im obigen Beispiel die Funktion, die Aussage zu betonen, dass der Kuchen gut geworden ist.
Häufig gestellte Fragen zum Komma vor ‚aber‘
- Muss das Komma vor oder nach ‚aber‘ gesetzt werden?
-
Es wird immer ein Komma vor ‚aber‘ gesetzt, wenn das Wort ‚aber‘ dazu dient, einen zweiten Hauptsatz einzuleiten oder einen Gegensatz auszudrücken.
Das Komma steht also nicht nach ‚aber‘.
- Welche Wortart ist ‚aber‘?
-
Das Wort ‚aber‘ kann entweder als Konjunktion, Partikelwort oder Adverb im Satz eingesetzt werden.
Wenn ‚aber‘ als Konjunktion im Satz verwendet wird, steht ein Komma vor ‚aber‘.
Ist ‚aber‘ ein Partikel oder ein Adverb, wird kein Komma vor ‚aber‘ gesetzt.
Übersicht: Wortarten von ‚aber‘ ‚aber‘ als Konjunktion Ich müsste jetzt aufstehen, aber ich bin zu müde. ‚aber‘ als Partikel Das ist aber auch ein Pech! ‚aber‘ als Adverb (veraltet) Er versuchte es aber und abermals (immer wieder).
