Tautologie | Beispiele und Bedeutung
Die Tautologie ist ein Stilmittel, bei dem mehrere Wörter verwendet werden, die das Gleiche bedeuten. Dadurch wird eine Aussage verstärkt oder hervorgehoben.
Die Wörter ,still‘ und ,leise‘ haben die gleiche Bedeutung. Durch die doppelte Beschreibung wird das ruhige Verhalten der Person hervorgehoben. So wirkt die Aussage ,Er sitzt still und leise in der Ecke.‘ stärker als ,Er sitzt still in der Ecke.‘.
Tautologien bestehen immer aus mehreren Wörtern derselben Wortart, z. B. aus jeweils zwei Adverbien (,voll und ganz‘).
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Was ist eine Tautologie?
Die Tautologie ist ein Stilmittel, bei dem sinngleiche Wörter derselben Wortart zusammen verwendet werden, um eine Äußerung zu betonen.
Je nach Aufbau unterscheidet man zwei Arten der Tautologie:
Tautologie als Zwillingsformel
Am häufigsten ist die Tautologie, die aus zwei gleichbedeutenden Wörtern besteht.
- für immer und ewig
Die Wörter ,immer‘ und ,ewig‘ bedeuten das Gleiche. Zusammen heben sie die Unendlichkeit einer Sache hervor.
- aus und vorbei
Die Wörter ‚aus‘ und ,vorbei‘ sind gleichbedeutend. In Kombination betonen sie das Ende einer Sache.
Die Zwillingsformel besteht immer aus zwei Wörtern derselben Wortart, z. B. aus zwei Adjektiven, Adverbien, Verben oder Substantiven.
In dieser Nacht waren die Sterne hell und leuchtend.
Adverb + Adverb:
Ich würde nie und nimmer einen Marathon laufen.
Verb + Verb
Er hat seinen Garten immer liebevoll gehegt und gepflegt.
Substantiv + Substantiv:
Die Nachricht versetzte alle in Angst und Schrecken.
Tautologie mit wörtlicher Wiederholung
Es gibt auch Tautologien, bei denen ein Wort oder mehrere Wörter wiederholt werden, um etwas hervorzuheben.
Tautologie durch | Beispiel | Bedeutung |
---|---|---|
Wiederholung eines Wortes | ,Kinder sind eben Kinder.‘ | Es ist selbstverständlich, dass sich Kinder von Natur aus auf eine bestimmte Weise verhalten. |
Wiederholung mehrerer Wörter | ,Es ist, wie es ist.‘ | Man muss etwas akzeptieren, weil man es nicht ändern kann. Man verzichtet auf eine Bewertung. |
Tautologie: Verwendung und Wirkung
Die Tautologie wird unter anderem im Alltag, in der Literatur (z. B. in Gedichten) und in politischen Reden verwendet.
Tautologie im Alltag
Im Alltag werden Tautologien benutzt, um eine Aussage zu verstärken, die eigene Haltung zu verdeutlichen oder um eine Erzählung lebendiger und bildhafter zu gestalten.
Keine Tautologie: Ich habe mich klar ausgedrückt.
Wie du siehst, wirkt die erste Aussage durch die Doppelung ,klar und deutlich‘ stärker als die zweite Aussage mit nur einem Wort. Mit der Tautologie betont die Person ihre Überzeugung, verständlich kommuniziert zu haben.
Alltägliche Tautologien bestehen meist aus festen Ausdrücken, also aus Wörtern, die oft zusammen benutzt werden und daher als gängige Kombination gelten.
- Ich verstehe dich voll und ganz.
- Der Film hat die Zuschauer in Angst und Schrecken versetzt.
- Ich würde nie und nimmer Fallschirm springen.
- Nach der Nachricht war es aus und vorbei.
- Ich war immer offen und ehrlich zu dir.
- Es geht mir einzig und allein um deine Sicherheit.
- Die beiden wollten für immer und ewig zusammenbleiben.
- Der Professor erklärte die Theorie auf eine hervorragende Art und Weise.
Beispiel: ,Wie bereits schon telefonisch besprochen, sende ich Ihnen meine Dokumente.
In diesem Beispiel sind die Bestandteile der Tautologie kein fester Ausdruck, sondern zwei willkürlich kombinierte Wörter (,bereits‘ und ,schon‘). Dadurch entsteht keine Verstärkung, sondern die Wiederholung wirkt unbeabsichtigt.
In der Lyrik hingegen werden manchmal auch Wörter zusammen verwendet, die keine gängige Kombination sind, sondern nur thematisch gut zusammenpassen.
z. B. „Bei dir gilt nichts denn Gnad’ und Gunst.“
(Martin Luther, „Aus tiefer Not schrei’ ich zu dir”, 1523/24)
Es können auch mehrere Tautologien gemeinsam vorkommen, wie in diesem berühmten Sprichwort:
In diesem Beispiel gibt es zwei Tautologien mit wörtlicher Wiederholung:
- Dienst ist Dienst
- Schnaps ist Schnaps
Dadurch wird hervorgehoben, dass Arbeit und Freizeit strikt zu trennen sind.
Tautologie in politischen Reden
Tautologien werden in politischen Reden verwendet, um Inhalte zu betonen, Haltungen hervorzuheben und der Aussage Nachdruck zu verleihen.
(Olaf Scholz, Rede beim Jahresempfang für das Diplomatische Corps, 2024)
Tautologien erzeugen in Reden oft eine stärkere emotionale Wirkung beim Publikum (z. B. das Gefühl von Gemeinschaft oder Anerkennung).
(Horst Köhler, Rede zum 20. Jahrestag des Mauerfalls in Berlin, 2009)
Tautologie in der Literatur
In der Literatur gilt die Tautologie als ein beliebtes Stilmittel, um Rhythmus und Klang zu erzeugen. Besonders häufig findet man sie in der Lyrik, z. B. in Liedern oder Gedichten.
ist all mein Leben eitel Lug und Trug.
(Friedrich Theodor von Vischer, „Scheinleben”, 1882)
Die Tautologie sorgt hier für einen besseren Rhythmus, indem in beiden Zeilen jeweils Wortpaare verwendet werden. Gleichzeitig wird durch den Reim ,Lug und Trug‘ der Klang verbessert.
Manchmal kommen zur Tautologie auch noch andere Stilmittel hinzu, z. B. eine Alliteration (,Gnad’ und Gunst‘).
Wer kann, Herr, vor dir bleiben?”
[…]
Bei dir gilt nichts denn Gnad’ und Gunst,
Die Sünde zu vergeben;
[…]
(Martin Luther, „Aus tiefer Not schrei’ ich zu dir, 1523/24)
Tautologien werden auch verwendet, um den Leser oder die Leserin zum Nachdenken anzuregen.
Es ist Unglück,
sagt die Berechnung.
Es ist nichts als Schmerz,
sagt die Angst.
Es ist aussichtslos,
sagt die Einsicht.
Es ist, was es ist,
sagt die Liebe.
(Erich Fried, „Was es ist”, 1983)
In diesem Gedicht geht es um die Frage ,Was ist Liebe?‘. Durch die Tautologie am Ende ,Es ist, was es ist.‘ bleibt die Frage offen und der Leser bzw. die Leserin wird zum Nachdenken angeregt. Die Tautologie schafft so Raum für Interpretation und verzichtet auf eine Bewertung.
Worin sich Tautologie und Pleonasmus unterscheiden
Die Tautologie und der Pleonasmus werden oft gleichgesetzt, weil bei beiden Stilmitteln der Inhalt wiederholt wird. Es gibt aber zwei wichtige Unterschiede:
Unterschied 1: Wortarten
Die Tautologie besteht aus Wörtern derselben Wortart, der Pleonasmus hingegen besteht aus Wörtern unterschiedlicher Wortarten.
Stilmittel | Beispiel | Wortarten |
---|---|---|
Tautologie | Angst und Schrecken | Substantiv + Substantiv |
Pleonasmus | schwarzer Rabe | Adjektiv + Substantiv |
Unterschied 2: Bedeutung
Tautologie: Die beiden Wörter haben die gleiche oder eine ähnliche Bedeutung. Sie sind somit gleichwertig.
Pleonasmus: Die Wörter haben unterschiedliche Bedeutungen. Ein Wort beschreibt das andere Wort näher. Die Beschreibung ist jedoch überflüssig, da sie bereits im anderen Wort enthalten ist.
Die Wörter ,immer‘ und ,ewig‘ haben die gleiche Bedeutung und sind im Satz austauschbar.
- Ich bin dir für immer dankbar.
- Ich bin dir ewig dankbar.
Pleonasmus: alter Greis
Die Wörter ,alt‘ und ,Greis‘ haben nicht die gleiche Bedeutung und sind im Satz nicht austauschbar.
- Dieser Schrank ist alt.
- Dieser Schrank ist ein Greis.
Das Wort ,alt‘ beschreibt eine Eigenschaft, die im Ausdruck ,Greis‘ bereits enthalten ist. (Jeder Greis ist alt.)
Häufig gestellte Fragen zur Tautologie
- Was ist ein Beispiel für eine Tautologie?
-
Beispiele für eine Tautologie sind ‚voll und ganz‘ oder ‚Angst und Schrecken‘.
Die Wiederholung eines gleichbedeutenden Wortes verstärkt die Aussage.
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- Was heißt Tautologie auf Deutsch?
-
‚Tautologie‘ heißt übersetzt ‚dasselbe sagen‘.
Der Begriff kommt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Wörtern ‚to autó‘ (= dasselbe) und ‚lógos‘ (= Sprache/Rede) zusammen.
Mehr über die Bedeutung und Herkunft von Wörtern und Sätzen erfährst du in unseren Artikeln zu Sprichwörtern, zu Redewendungen und zur Umgangssprache.
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- Was ist der Unterschied zwischen einer Tautologie und einem Pleonasmus?
-
Die Tautologie besteht typischerweise aus Wörtern derselben Wortart, z. B. aus zwei Adverbien.
Beispiel: immer und ewig
Ein Pleonasmus besteht aus unterschiedlichen Wortarten, z. B. aus einem Adjektiv und einem Substantiv.
Ein Wort beschreibt das andere Wort näher. Die Beschreibung ist jedoch überflüssig, da sie bereits im anderen Wort enthalten ist.
Beispiel: großer Riese
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- Was ist das Gegenteil der Tautologie?
-
Das Gegenteil der Tautologie ist das Oxymoron. Dabei werden zwei widersprüchliche Begriffe zusammen verwendet, z. B. ‚Hassliebe‘.
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- Was bedeutet Tautologie in der Logik?
-
In der Logik ist eine Tautologie eine Aussage, die immer wahr ist.
Ein Beispiel für eine Tautologie in der Logik ist folgender Satz:
Entweder ändert sich das Wetter oder es bleibt, wie es ist.
Die Aussage ist immer wahr, unabhängig von den Umständen, weil es keine andere Möglichkeit gibt.
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