Assonanz | Stilmittel einfach erklärt mit Beispielen

Die Assonanz ist ein Stilmittel, bei dem die Vokale benachbarter Wörter gleich oder ähnlich klingen.

Beispiele für Assonanzen sind:

  • Tag und Nacht
  • mein Verein
  • echte Nähe

Sätze mit einer Assonanz wirken oft harmonisch und prägen sich gut ein.

Beispiel: Assonanz im Satz
„Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen, der Name des Herrn sei gelobt!“

Hiob 1, 21 (übersetzt von Martin Luther)

In Gedichten bedeutet Assonanz, dass Vokale ab der betonten Endsilbe gleich oder ähnlich klingen, Konsonanten aber nicht übereinstimmen. Man spricht hier von einem ‚Halbreim‘.

Beispiel: Assonanz im Gedicht
„Kling hinaus, bis an das Haus,
Wo die Blumen sprießen.
Wenn du eine Rose schaust,
Sag, ich laß sie grüßen.“

Heinrich Heine, „Leise zieht durch mein Gemüt“, 1830

Assonanz: Beispiele aus verschiedenen Bereichen

Die Assonanz kommt unter anderem in folgenden Bereichen vor:

Alltag

Im Alltag findest du die Assonanz zum Beispiel in Wortpaaren, Redewendungen oder Sprichwörtern.

Assonanz im Alltag
Verwendung Beispiel
Wortpaare
  • angst und bange
  • Brief und Siegel
  • einzig und allein
  • gesund und munter
  • nie und nimmer
Redewendungen
  • etwas aus dem Effeff beherrschen
  • im siebten Himmel sein
  • nahe am Wasser gebaut sein
  • Schnee von gestern sein
  • steinreich sein
Sprichwörter

Literatur

In der Literatur findest du die Assonanz benachbarter Wörter zum Beispiel in Gedichten, Novellen oder philosophischen Werken.

Beispiel: Assonanz in der Literatur
  • „Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
    Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;“

Johann Wolfgang von Goethe, „Erlkönig“, 1782

  • „[…] einer der rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit.“

Heinrich von Kleist, „Michael Kohlhaas“, 1810

  • Also begann Zarahthustras Untergang.“

Friedrich Nietzsche, „Also sprach Zarathustra“, 1888

Die Assonanz am Ende eines Verses (= Halbreim) wird in Gedichten manchmal anstelle des Reims verwendet, etwa in Joseph von Eichendorffs Gedicht „Mondnacht” (1837):

„Es war als hättder Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blüten-Schimmer
Von ihm nun träumen müßt’. 

Mehr über Reime erfährst du in unseren Artikeln zur Gedichtanalyse.

Tipp
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Songs

Da die Assonanz eingängig ist, wird sie oft in Songs verwendet.

Beispiel: Assonanz in Songs
  • „Das is’ purer Speed,

eine Turbine, die dich so in sich zieht.“

Prinz Pi, „Super Seiajin“, 2008

  • „Ey, hundert Kilo Schweinefleisch, keine Palme weit und breit […]“

Finch, „Vamos“, 2023

  • „Vierundzwanzigsieben, acht bis acht,

was geht ab, machste schlapp, what the fuck?“

Deichkind, „Bück dich hoch“, 2012

Weitere sprachliche Mittel, die in Songs eingesetzt werden, sind etwa die Anapher, die Epipher oder der Parallelismus.

Werbung

Da Assonanzen einprägsam sind, werden sie häufig in Werbe-Slogans genutzt.

Beispiel: Assonanz in der Werbung
  • „Da weiß man, was man hat.“

ehemaliger Slogan für das Waschmittel ‚Persil‘, 1975

  • „Da bin ich mir sicher.“

ehemaliger Slogan des Versicherers ‚HUK Coburg‘, 1998

  • „Lässt dich nicht im Stich.“

ehemaliger Slogan der Deo-Marke ‚Rexona‘, 2004

Weitere rhetorische Mittel, die in der Werbung genutzt werden, sind zum Beispiel:

Tipp
Wenn du dir nicht sicher bist, wie man ein Wort schreibt, kannst du die kostenlose Rechtschreibprüfung von QuillBot nutzen.

Häufig gestellte Fragen zur Assonanz

Woher kommt das Wort Assonanz?

Das Wort ‚Assonanz‘ kommt vom lateinischen ‚assonare‘, was ‚anklingen‘ oder ‚übereinstimmen‘ bedeutet.

‚Assonare‘ setzt sich aus zwei Wörtern zusammen: ‚ad‘ (= an) und ‚sonare‘ (= klingen).

Mehr über die Bedeutung und Herkunft von Wörtern und Sätzen erfährst du in unseren Artikeln zu Sprichwörtern, zu Redewendungen und zur Umgangssprache.

Um sicherzustellen, dass deine Sätze grammatisch richtig sind, kannst du die kostenlose Rechtschreibprüfung von QuillBot nutzen.

Was ist ein Beispiel für eine Assonanz?

Ein Beispiel für eine Assonanz ist der folgende Satz:

‚Was Max sagt, ist wahr.‘

Bei der Assonanz klingen die Vokale benachbarter Wörter gleich oder ähnlich.

Wenn du dir nicht sicher bist, wie ein Wort geschrieben wird, kannst du die kostenlose Rechtschreibprüfung von QuillBot nutzen.

Was sind Assonanz und Alliteration?

Die Assonanz und die Alliteration sind Stilmittel, bei denen die Laute benachbarter Wörter gleich oder ähnlich klingen.

Die Stilmittel unterscheiden sich darin, um welche Laute es sich handelt und wo sie stehen.

Bei der Assonanz stehen gleich oder ähnlich klingende Vokale meist im Inneren der Wörter, mitunter aber auch am Anfang oder am Ende.

Beispiele: 

  • das Land
  • ein Stein
  • der leere Teller

Bei der Alliteration stehen gleich klingende Vokale oder Konsonanten am Anfang der Wörter.

Beispiele: 

  • einfach erklärt
  • leise lachen
  • weiße Vase

Wenn du einen Text schreibst und gute Formulierungen suchst, kannst du den kostenlosen QuillBot-Dienst ‚Text umschreiben‘ nutzen.

Worin unterscheiden sich Assonanz und Reim im Gedicht?

Die Assonanz (= Halbreim) und der Reim unterscheiden sich im Gedicht darin, welche Buchstaben ab der betonten Endsilbe gleich oder ähnlich klingen.

Bei der Assonanz klingen nur die Vokale gleich oder ähnlich.

Beispiel: geben – lesen

Beim Reim klingen die Vokale und die Konsonanten gleich oder ähnlich.

Beispiel: geben – heben

Mehr über Reime erfährst du in unseren Artikeln zur Gedichtanalyse.

Wenn du dir unsicher bist, wie man ein Wort schreibt, kannst du die kostenlose Rechtschreibprüfung von QuillBot nutzen.

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Franz Strohmeier, M.Sc.

Franz hat einen Masterabschluss in Betriebswirtschaftslehre und eine Leidenschaft für die deutsche Sprache. Er verfügt über mehrjährige Erfahrung im Lektorat von Sachtexten.