Was ist Ironie? | Definition, Beispiele und Wirkung
Ironie ist ein rhetorisches Mittel, bei dem die scheinbare Bedeutung einer Situation oder Aussage nicht mit der eigentlichen Bedeutung übereinstimmt.
Ironie beinhaltet eine Gegensätzlichkeit zwischen Schein oder Erwartung und Wirklichkeit.
Ironie wird häufig in der Literatur verwendet. Sie kann aber auch in alltäglichen Gesprächen, Filmen oder Liedtexten vorkommen.
Was ist Ironie?
Ironie ist ein rhetorisches und literarisches Mittel, bei dem eine Situation oder Aussage unseren Erwartungen widerspricht.
Sie wird in der Literatur verwendet, um einen Unterschied zwischen dem, was man erwartet, und dem, was tatsächlich passiert, zu erzeugen.
Ironie kann z. B. auftreten,
- wenn eine Figur das Gegenteil von dem sagt, was sie meint,
- wenn ein Ereignis oder eine Handlung das Gegenteil von dem ist, was wir erwartet haben.
Schriftsteller/-innen verwenden sie, um die Erwartungen der Leser/-innen zu untergraben und humorvolle, fesselnde und zum Nachdenken anregende Geschichten zu schreiben.
Arten von Ironie
Ironie gibt es in verschiedenen Ausprägungen. Die drei häufigsten Arten der Ironie sind:
Verbale Ironie
Verbale Ironie liegt vor, wenn eine Person das Gegenteil von dem sagt, was sie meint. Dies geschieht absichtlich, um sarkastisch oder humorvoll zu sein.
Situative Ironie (= Situationskomik)
Bei der situativen Ironie gibt es eine Unstimmigkeit zwischen dem, was in oder von einer Situation erwartet wird, und dem, was tatsächlich passiert. Das Ergebnis kann tragisch oder humorvoll sein, aber es ist immer unerwartet.
Beispiele für Situationskomik finden sich im Alltag, z. B. wenn jemand in den sozialen Medien postet, dass die sozialen Medien Zeitverschwendung sind.
In der Literatur und im Film ermöglicht die situative Ironie plötzliche Wendungen in der Handlung. Ihr Zweck ist es, den Lesenden oder den Zuschauenden zu überraschen und die Unvorhersehbarkeit der Zukunft zu betonen.
Beispiele für situative Ironie
Die Situationskomik spielt oft eine entscheidende Rolle beim Aufbau von Spannung innerhalb einer Erzählung.
Dramatische Ironie
Dramatische Ironie ist ein Mittel, das in der Literatur ebenfalls für Spannung oder Humor sorgt.
Sie tritt normalerweise auf, wenn das Publikum etwas weiß, was eine oder mehrere Figuren nicht wissen. Infolgedessen treffen die Figuren schlechte Entscheidungen und müssen die Konsequenzen tragen.
In der Komödie führt die dramatische Ironie zu Missverständnissen und erzeugt einen komödiantischen Effekt.
Was ist der Unterschied zwischen Ironie und Sarkasmus?
Die Begriffe ‚Ironie‘ und ‚Sarkasmus‘ werden oft synonym verwendet, da beide das Gegenteil von dem ausdrücken, was gemeint ist. Es gibt jedoch einen Unterschied zwischen ihnen.
Sarkasmus kann nur verbal ausgedrückt werden und ist eine Form der verbalen Ironie. Man kann eine sarkastische Bemerkung machen, ein Ereignis kann aber nicht sarkastisch sein. Sarkasmus ist absichtlich beleidigend und kann auch Frustration oder Wut ausdrücken.
Im Gegensatz dazu ist Ironie nicht auf verbale Äußerungen beschränkt. Sie kann in Situationen oder Handlungen vorkommen. Außerdem zielt sie nicht immer darauf ab, jemanden oder etwas lächerlich zu machen. Nicht jede Ironie muss sarkastisch sein.
Häufig gestellte Fragen zu Ironie
- Wie unterscheiden sich Ironie und Satire?
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Ironie und Satire sind sich insofern ähnlich, als sie beide oft eine humorvolle Wirkung haben. Sie dienen jedoch unterschiedlichen Zwecken und haben unterschiedliche Merkmale.
Ironie ist ein literarisches und rhetorisches Mittel, das einen Kontrast zwischen dem, was erwartet oder beabsichtigt wird, und dem, was tatsächlich geschieht, herstellt.
Ironie ist eine indirekte Art, Bedeutung zu vermitteln, z. B. indem man etwas sagt, aber eigentlich das Gegenteil meint. Sie kann zur Erzeugung von Humor oder Spannung oder zum Einführen einer unerwarteten Wendung in eine Geschichte verwendet werden.
Im Gegensatz dazu ist die Satire ein humoristisches Genre und ein literarisches Mittel, bei dem oft Ironie oder Übertreibung verwendet wird, um eine Aussage zu treffen.
In der Regel geht es darum, sich über jemanden lustig zu machen und gesellschaftliche Probleme zu kritisieren, oft mit dem Ziel, Veränderungen herbeizuführen.
Satire wird häufig in politischen Kommentaren verwendet.
- Was ist der Unterschied zwischen Parodie und Satire?
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‚Parodie‘ und ‚Satire‘ sind beides literarische Techniken, die dazu dienen, verschiedene Themen zu kommentieren und zu kritisieren, aber sie haben einige Unterschiede:
Eine Parodie ist eine Nachahmung eines bestimmten Autors, Werks oder Genres mit komödiantischem Effekt. Sie übertreibt oder hebt die Merkmale des Originals hervor, um sich darüber lustig zu machen, ohne dabei den heiteren Ton zu verlieren. So ist beispielsweise der Roman ‚Stolz und Vorurteil und Zombies‘ eine Parodie auf Jane Austens Werk.
Eine Satire hingegen nimmt Verhaltensweisen, Institutionen oder Überzeugungen aufs Korn. Sie kritisiert diese auf humorvolle Weise, um Schwachstellen in der Gesellschaft aufzuzeigen und Veränderungen anzuregen. Satiriker können Parodie, Ironie oder Übertreibung verwenden, um ihren Standpunkt deutlich zu machen. Obwohl Satire witzig sein kann, ist ihr Ton manchmal düster und traurig.
Kurz gesagt: Die Parodie ist eine Form der Satire, die ein bestimmtes Werk imitiert, während die Satire eine breitere literarische Technik ist, die Humor und Ironie verwendet, um die Gesellschaft, ihre Institutionen und ihre Schwächen zu kritisieren.