Was ist ein Klischee? | Definition & Beispiele
Ein Klischee ist ein übermäßig verwendeter und unorigineller Ausdruck. Wenn man etwa zwischen zwei Meinungen steht und sich nicht entscheiden kann, ist es üblich ‚zwischen zwei Stühlen sitzen‘ zu sagen.
Das Wort ‚Klischee‘ ist ein Substantiv (z. B.: Ich habe alle Klischees aus meinen Texten entfernt.). Es kann aber auch als Adjektiv verwendet werden (z. B.: Der Film hatte eine klischeehafte Handlung.).
Besser spät als nie.
Blut ist dicker als Wasser.
Was bedeutet ‚Klischee‘?
Ein Klischee ist eine Redewendung, die so oft wiederholt wurde, dass sie ihre Aussagekraft verloren hat.
Viele Klischees waren ursprünglich innovativ und gehaltvoll, sind aber durch ihre übermäßige Verwendung abgestumpft.
Das Wort ‚Klischee‘ geht auf das französische Wort ‚cliché‘ zurück. Es stammt aus dem Druckwesen und bedeutet übersetzt ‚Abklatsch‘.
Das Wort ‚cliché‘ bezog sich auf ein Stereotyp, d. h. auf einen Blockdruck oder eine Schablone, mit der sich Sätze, Layouts oder Bilder leicht reproduzieren ließen.
Da die Klischees verwendet wurden, um immer wieder das Gleiche zu drucken, wurde das Wort mit allem assoziiert, was sich wiederholt oder übermäßig gebraucht wird.
Beispiele für klischeehafte Ausdrücke
In der folgenden Tabelle findest du einige Beispiele für gängige Klischees und alternative Möglichkeiten, ihre Bedeutung auszudrücken.
| Ausdruck | Bedeutung | Alternative |
|---|---|---|
| Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. | Es gibt unendliche Möglichkeiten im Leben. | Mach dir keine Sorgen. Es werden sich andere Dinge ergeben. |
| Das ist erst die Spitze des Eisbergs. | Das Problem fängt gerade erst an. | Wahrscheinlich folgen weitere Schwierigkeiten. |
| Andere Mütter haben auch schöne Söhne/Töchter. | Es gibt noch andere potenzielle Partner/-innen als den Ex-Freund/die Ex-Freundin. | Sei nicht traurig, du kannst jemand anderen finden. |
Ein Klischee unterscheidet sich allerdings vom Stereotyp dadurch, dass es sich nicht ausschließlich auf Personen(gruppen) bezieht.
Klischees als Totschlagargument
Klischees, die einen Gedanken ‚auf einen Schlag‘ beenden (= Totschlagargumente), sind in der Regel kurz, leicht verständlich und schwer oder nicht zu widerlegen.
In manchen Fällen können sie nützlich sein, um eine aussichtslose Diskussion friedlich zu beenden. In anderen Fällen verhindern sie aber einen konstruktiven Dialog.
- Wenn du dich mit jemandem stundenlang gestritten hast, ohne dass ein Ende in Sicht ist, kann es sinnvoll sein, ein gedankenabschließendes Klischee zu verwenden.
- Wenn du jedoch versuchst, die Sichtweise einer anderen Person zu erfahren oder zu verstehen, dann solltest du Totschlagargumente vermeiden.
Das ist nun mal so.
Solange du deine Füße unter meinem Tisch hast, gelten meine Regeln.
Du hast ja keine Ahnung.
Warum du die Verwendung von Klischees vermeiden solltest
Im Allgemeinen sind Klischees eher negativ behaftet. Klischees sind Ausdrücke, die es schon so lange gibt, dass sie ihre Wirkung und Aussagekraft verloren haben.
Auch Schriftsteller/-innen sollten die Verwendung von Klischees vermeiden, da Klischees einen Mangel an Originalität und Kreativität aufweisen.
Wenn du über eine alltägliche Erfahrung schreibst, solltest du am besten originelle und anschauliche Formulierungen verwenden, die bei den Lesenden gut ankommen.
Du kannst dich stattdessen auf körperliche Reaktionen der Angespanntheit fokussieren und versuchen, diese sprachlich angemessen zu verpacken.
Mithilfe unseres Tools zum Text umschreiben kannst du Ideen für neue Formulierungen bekommen.
Die Verwendung von Klischees ist akzeptabel, wenn du versuchst, etwas zu vereinfachen, und Originalität nicht unbedingt erforderlich ist.
Häufig gestellte Fragen zu Klischees
- Gibt es Synonyme für ‚Klischee‘?
-
Synonyme für ‚Klischee‘ sind t. B. ‚Plattitüde‘ und ‚Binsenweisheit‘.
- Sind Klischees immer negativ?
-
Klischees müssen nicht immer negativ sein. Sie beeinflussen aber oft unbewusst unser Verhalten und unsere Erwartungen gegenüber anderen Menschen, was nachteilig sein kann.
