Pronominaladverbien im Deutschen | einfach erklärt

Pronominaladverbien sind Wörter wie ‚davon‘, ‚hiermit‘ oder ‚wofür‘, die für schon erwähnte Wörter, Wortgruppen oder Sätze stehen können:

Pronominaladverbien: Beispiele
Bezug Beispiel
Wort Sophie schaut „Friends“ und spricht ständig davon.
Wortgruppe Gestern war das letzte Spiel. Hiermit endete die Saison.
Satz Er arbeitete hart, wofür er schließlich belohnt wurde.

Ein Pronominaladverb hat damit meist die gleiche Funktion wie ein Pronomen (= Fürwort) mit vorangestellter Präposition und lässt sich manchmal dadurch ersetzen:

Beispiel: Pronominaladverb vs. Pronomen
Pronominaladverb: Wofür ist das gut?

Pronomen (mit Präposition): Für was ist das gut? 

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Pronominaladverbien: Bildung und Liste

Pronominaladverbien sind aus zwei Teilen gebildet: einem der Adverbien ‚da‘, ‚hier‘ oder ‚wo‘ und einer Präposition:

Adverb Präposition Pronominaladverb
da mit damit
hier hiermit
wo womit

Man nennt sie deshalb auch ‚Präpositionaladverbien‘. Wenn die Präposition mit einem Vokal oder Umlaut beginnt, steht nach ‚da-‘ und ‚wo-‘ ein ‚-r-‘:

Adverb Präposition Pronominaladverb
da an daran
wo über worüber

Pronominaladverbien werden nur mit bestimmten Präpositionen gebildet:

Pronominaladverbien: Liste
Präposition Adverb
da hier wo
an daran hieran woran
auf darauf hierauf worauf
aus daraus hieraus woraus
bei dabei hierbei wobei
durch dadurch hierdurch wodurch
für dafür hierfür wofür
gegen dagegen hiergegen wogegen
hinter dahinter hierhinter wohinter
in darin hierin worin
mit damit hiermit womit
nach danach hiernach wonach
neben daneben hierneben woneben
über darüber hierüber worüber
um darum hierum worum
unter darunter hierunter worunter
von davon hiervon wovon
vor davor hiervor wovor
zu dazu hierzu wozu
zwischen dazwischen hierzwischen wozwischen

Hier kannst du die Liste als PDF herunterladen:

Pronominaladverbien Liste PDF

Viele Pronominaladverbien, die mit ‚hier-‘ gebildet sind, kommen nur selten vor (z. B. ‚hierzwischen‘ oder ‚hierneben‘).

Pronominaladverbien mit ‚dar-‘ werden häufig zu ‚dr-‘ verkürzt, vor allem beim Sprechen oder in festen Wendungen:

Beispiel: ‚dr-‘ statt ‚dar-‘
Der Schuss des Spielers ging drüber.

Sie ist drauf und dran, ihr Studium abzubrechen.

Wie du Pronominaladverbien verwendest

Wie Pronominaladverbien verwendet werden, hängt davon ab, mit welchem Adverb sie gebildet sind:

Pronominaladverbien mit ‚da-‘ und ‚hier-‘

Pronominaladverbien mit ‚da-‘ und ‚hier-‘ verwendet man in der Regel deiktisch (= zeigend) oder phorisch (= verweisend).

Ein deiktisch verwendetes Pronominaladverb bezieht sich auf etwas in einer wirklichen Situation, zum Beispiel auf einen konkreten Gegenstand:

Beispiel: deiktische Verwendung
Lea zeigt auf den Tisch und sagt: „Stell die Gläser bitte darauf.“

Ein phorisch verwendetes Pronominaladverb bezieht sich auf Wörter oder Sätze:

Beispiel: phorische Verwendung
Die Mannschaft hat morgen ein Spiel und bereitet sich darauf vor.

Die Spieler warten darauf, dass es endlich losgeht.

Manche Pronominaladverbien wie ‚dagegen‘ oder ‚hierzu‘ können auch anzeigen, wie sich ein Satz inhaltlich auf den vorherigen bezieht:

Beziehung Beispiel
Gegensatz (adversativ) Tom liest Novellen, Lea dagegen Gedichte.
Zweck (final) Lea will pünktlich sein. Hierzu muss sie sich beeilen.

Man nennt so verwendete Pronominaladverbien auch ‚Konjunktionaladverbien‘.

Pronominaladverbien mit ‚wo-‘

Pronominaladverbien mit ‚wo-‘ lassen sich interrogativ (= fragend) oder relativ (= bezüglich) verwenden.

Ein interrogativ verwendetes Pronominaladverb leitet einen Fragesatz ein:

Beispiel: interrogative Verwendung
Direkter Fragesatz: Wovon sprichst du?

Indirekter Fragesatz: Er fragte sie, wovon sie spricht.

Pronominaladverbien, die so gebraucht werden, heißen auch Interrogativadverbien.

Ein relativ verwendetes Pronominaladverb leitet einen sogenannten Relativsatz ein, der sich auf Wörter oder Sätze beziehen kann:

Beispiel: relative Verwendung
Das ist etwas, worauf wir stolz sein können.

Sie gewannen das Spiel, worauf sie stolz waren.

Man nennt so verwendete Pronominaladverbien auch ‚Relativadverbien‘.

Relativsätze sind Nebensätze, die durch ein Relativadverb oder ein Relativpronomen (z. B. ‚das‘) eingeleitet sind.

Beachte
Du kannst Pronominaladverbien nach ihrer Bedeutung in vier Gruppen unterteilen:

Pronominaladverb vs. Pronomen mit Präposition

Ein Pronominaladverb hat meist die gleiche Funktion wie ein Pronomen mit vorangestellter Präposition und lässt sich manchmal dadurch ersetzen:

Pro-Form Beispiel
Pronominaladverb Darüber müssen wir noch sprechen.
Pronomen (mit Präposition) Über das müssen wir noch sprechen.

Wann man welche Pro-Form verwendet, richtet sich danach, worauf sie sich bezieht:

Bezug auf Wort

Mit welcher Pro-Form man auf ein Wort Bezug nimmt, hängt davon ab, was es bezeichnet.

Wenn ein Wort Menschen oder andere Lebewesen bezeichnet, verwendet man fast immer ein Pronomen mit Präposition:

Beispiel: Pronomen bei Bezug auf Lebewesen
Da kommt ja Pia! Über sie haben wir gerade gesprochen.

Wenn ein Wort Sachen oder Abstraktes bezeichnet, verwendet man in der Regel ein Pronominaladverb:

Beispiel: Pronominaladverb bei Bezug auf Sachen oder Abstraktes
Das Fußballspiel? Darüber haben wir gerade gesprochen.

Von diesen Regeln gibt es allerdings einige Ausnahmen.

Zum Beispiel steht oft ein Pronominaladverb statt eines Pronomens mit Präposition, wenn man sich auf eine Gruppe von Lebewesen bezieht:

Beispiel: Pronominaladverb bei Bezug auf Gruppe von Lebewesen
Es kamen einige Politiker, darunter der Bürgermeister und die Landrätin.

Ein Pronomen mit Präposition steht häufig statt eines Pronominaladverbs, wenn man mit einem Relativsatz auf Sachen Bezug nimmt:

Beispiel: Pronomen bei Bezug auf Sachen mit Relativsatz
Das ist das Buch, von dem ich dir erzählt habe.

Bezug auf Satz

Wenn man sich auf einen Satz bezieht, setzt man normalerweise ein Pronominaladverb:

Beispiel: Pronominaladverb bei Bezug auf Satz
Max hat den Job bekommen. Darüber freut er sich.

Max hat den Job bekommen, worüber er sich freut.

In der Umgangssprache verwendet man allerdings oft auch ein Pronomen mit Präposition:

Beispiel: Pronomen bei Bezug auf Satz
Er hat den Job bekommen. Über das freut er sich.

Er hat den Job bekommen, über was er sich freut.

Tipp
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Pronominaladverb: Übung

Ergänze in den Sätzen die folgenden Pronominaladverbien: damit, darin, davon, hierzu, woran, worauf.

  1. Linda will in Italien leben. ___ lernt sie Italienisch.
  2. Er hat sich entschuldigt, ___ ist die Sache erledigt.
  3. ___ denkst du?
  4. Klara hat bald Urlaub, ___ sie sich schon freut.
  5. Kai machte die Truhe auf und fand ___ alte Fotos.
  6. Das Turnier? ___ spricht er schon seit Tagen!
  1. Linda will in Italien leben. Hierzu lernt sie Italienisch.
  2. Er hat sich entschuldigt, damit ist die Sache erledigt.
  3. Woran denkst du?
  4. Klara hat bald Urlaub, worauf sie sich schon freut.
  5. Kai machte die Truhe auf und fand darin alte Fotos.
  6. Das Turnier? Davon spricht er schon seit Tagen!

Hier kannst du die Übung als PDF herunterladen:

Pronominaladverbien Übung PDF

Häufig gestellte Fragen zu Pronominaladverbien

Was sind Beispiele für Pronominaladverbien?

Beispiele für Pronominaladverbien sind:

  • dabei
  • dafür
  • danach
  • daneben
  • darum
  • darunter
  • darauf
  • darüber
  • davon
  • dazu
  • hierfür
  • hiernach
  • hierzu
  • wobei
  • wodurch
  • womit
  • woran
  • worauf
  • wovon
  • wozu

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Worin unterscheiden sich Pronominaladverbien und Pronomen?

Pronominaladverbien sind unveränderliche Wörter wie ‚darauf‘ oder ‚worüber‘.

Pronomen sind Wörter wie ‚er‘ oder ‚was‘, deren Form verändert werden kann (z. B. zu ‚ihm‘ oder ‚wessen‘).

Sowohl Pronominaladverbien als auch Pronomen können sich auf bereits erwähnte Wörter beziehen und sie ersetzen:

Max hat morgen ein Fußballspiel. Darauf (= auf das Fußballspiel) freut er (= Max) sich schon.

Manchmal kann entweder ein Pronominaladverb stehen oder ein Pronomen mit vorangestellter Präposition:

  • Worüber willst du sprechen?
  • Über was willst du sprechen?

Tendenziell verwendet man Pronominaladverbien, wenn man sich auf Sachen bezieht, und Pronomen mit Präposition, wenn man sich auf Lebewesen bezieht:

  • Das Spiel? Darüber haben wir gerade gesprochen.
  • Lea? Über sie haben wir gerade gesprochen.

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Franz Strohmeier, M.Sc.

Franz hat einen Master in BWL und begeistert sich für die deutsche Sprache. Er lektoriert seit mehreren Jahren Sachtexte und schreibt über Grammatik, Logik und Stil.

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