Veröffentlicht am
26. April 2024
von
Lisa Glöckler, M.A.
Überarbeitet am
11. Februar 2025
Ein Oxymoron ist ein Widerspruch innerhalb eines zusammengesetzten Wortes oder aufeinanderfolgender Wörter.
Oxymora werden häufig als rhetorische Stilmittel verwendet.
Beispiel: Oxymoron
Wahlpflichtmodul
Das Oxymoron ist ein zusammengesetztes Wort. Ein Modul kann nicht gleichzeitig ein Pflicht- und ein Wahlmodul sein.
Still schreien
Das Oxymoron besteht aus aufeinanderfolgenden Wörtern. Ein Schrei kann nicht still sein, da er dann kein Schrei wäre.
Der Begriff ‚Oxymoron‘ setzt sich aus den altgriechischen Wörtern ‚oxýs‘ für ‚scharf(sinnig)‘ und ‚moros‘ für ‚dumm/töricht‘ zusammen. Damit ist der Begriff selbst ein Widerspruch.
Wenn das rhetorische Stilmittel aus einem Adjektiv und einem Substantiv besteht, wird diese Sonderform ‚Contradictio in Adjecto‘ genannt.
Beispiel: Sonderform des Oxymorons ‚Contradictio in Adjecto‘
Offenes Geheimnis
Vergangene Zukunft
Eingesetzt werden Oxymora unter anderem im Alltag (z. B. bittersüß), in der Werbung (z. B. „Die runde Nussecke“ – Giotto) und in der Literatur (z. B. „schwarze Milch“ – Celan, 1948).
Veröffentlicht am
25. April 2024
von
Lisa Glöckler, M.A.
Überarbeitet am
11. März 2025
Der Begriff ‚Erzählung‘ hat vier Bedeutungen:
Als literarische Textsorte gehört die Erzählung zur Gattung Epik, den erzählenden Texten. Sie ist in der Regel fiktional und länger als eine Kurzgeschichte, aber kürzer als ein Roman.
Als Textsorte in der Schule ist mit ‚Erzählung‘ oft eine Geschichte gemeint, die bestimmte Merkmale wie Einleitung, Hauptteil und Schluss sowie einen Spannungsbogen hat.
Als Oberbegriff für epische Texte sind mit ‚Erzählung‘ alle epischen Texte gemeint, z. B. der Roman, die Novelle, das Märchen, die Sage und die Erzählung als eigene Textsorte.
Als Begriff für den Inhalt und Vorgang des Erzählens bedeutet ‚Erzählung‘, dass eine Person einer anderen etwas erzählt. Die Erzählung ist das Erzählte und die Art, wie erzählt wird.
Beispiel: vier Bedeutungen von Erzählung
Bedeutung
Beispiel
literarische Textsorte
„Das Brot der frühen Jahre“ von Heinrich Böll.
Textsorte in der Schule
Eine Geschichte über einen Hund, der adoptiert wird.
Oberbegriff für epische Texte
Der Roman „Lärm und Wälder“ von Juan S. Guse.
Begriff für den Inhalt und Vorgang des Erzählens
Ein Kind erzählt von einem Ausflug ins Schwimmbad.
Veröffentlicht am
22. April 2024
von
Lisa Glöckler, M.A.
Überarbeitet am
11. März 2025
Die Kurzgeschichte (englisch ‚short story‘) ist eine Textsorte der Gattung ‚Epik‘, also der erzählenden Literatur.
Merkmale der klassischen Kurzgeschichte sind unter anderem
die Kürze des Textes,
ein unmittelbarer Anfang,
alltägliche Figuren,
alltägliche Situationen,
alltägliche Sprache und
ein offenes Ende (oft mit einer Pointe).
Heute wird die Textsorte ‚Kurzgeschichte‘ häufig offener betrachtet. Die Texte sind teilweise länger und enthalten Merkmale anderer Textsorten (z. B. Märchen). Auch Genre-Elemente, etwa aus den Bereichen Fantasy oder Science Fiction spielen eine immer größere Rolle.
Veröffentlicht am
19. April 2024
von
Lisa Glöckler, M.A.
Überarbeitet am
11. Februar 2025
Ein Asyndeton ist eine Aufzählung, bei der gleichwertige Wörter, Satzteile oder Sätze ohne Bindewörter, z. B. ‚sowie‘ oder ‚und‘, aneinandergereiht werden.
Gleichwertig bedeutet, dass alle Teile der Aufzählung gleich wichtig sind und es keine Steigerung innerhalb der Aufzählung gibt.
Statt Bindewörtern werden bei einem Asyndeton Kommas oder Punkte verwendet.
Asyndeton: Beispiel
Für die Prüfung brauchst du einen Zirkel, ein Geodreieck, einen Stift.
Ich spüle das Geschirr, putze das Bad, gehe einkaufen.
Für die Prüfung brauchst du einen Zirkel, ein Geodreieck sowie einen Stift.
Ich spüle das Geschirr, putze das Bad und gehe einkaufen.
Das Stilmittel wird häufig im Alltag, in der Werbung und in der Literatur verwendet. Es kommt sowohl schriftlich als sprachliches Mittel in Texten als auch mündlich als rhetorisches Mittel, z. B. in Reden, vor.
Oft wirkt ein Asyndeton beschleunigend. Das Sprech- oder Lesetempo wird erhöht. Es kann außerdem zur Verstärkung von Aussagen eingesetzt werden oder einen Text fragmentarisch wirken lassen.
Veröffentlicht am
8. April 2024
von
Lisa Glöckler, M.A.
Überarbeitet am
11. Februar 2025
Die Personifikation ist ein Stilmittel, das zu den bildhaften Figuren (= Tropen) gehört.
Bildhafte Figuren sind sprachlich anschauliche Darstellungen, durch die eine Vorstellung im Kopf erzeugt wird.
Eine Personifikation erkennst du daran, dass menschliche Eigenschaften z. B. auf Tiere, Objekte, abstrakte Begriffe oder Naturerscheinungen übertragen werden.
Personifikation Beispiele
Mein Hund schwärmt von den Leckerlis. (Tier)
Der Kaffee weckt meine Sinne. (Objekt)
Der Vergleich hinkt aber. (abstrakter Begriff)
Die Sonne lacht. (Naturerscheinung)
Eine Personifikation kann aus verschiedenen Wortarten bestehen, z. B. aus einem Verb und einem Substantiv oder aus einem Adjektiv und einem Substantiv.
Ein zusammengesetztes Substantiv kann aber auch eine Personifikation sein.
Personifikation Beispiele aus verschiedenen Wortarten
Der Computer will nicht. (Substantiv und Verb)
himmelschreiende Ungerechtigkeit (Adjektiv und Substantiv)
Schlaufuchs (zusammengesetztes Substantiv)
Personifikationen werden unter anderem im Alltag, in der Werbung, in der Politik, in der Literatur und in der Religion verwendet.