Krisenmodus ist Wort des Jahres 2023

Krisenmodus‘ ist das Wort des Jahres 2023.

Es steht für das Gefühl eines andauernden Ausnahmezustands aufgrund der zahlreichen Krisen, die Deutschland und die Welt im Jahr 2023 beschäftigt haben.

Beispiel: Krisenmodus
Deutschland befindet sich im Krisenmodus: Zu den noch nicht bewältigten Krisen, wie dem Russland-Ukraine-Krieg, der Energiekrise, dem Klimawandel und der Bildungskrise, kamen 2023 noch der Nahostkrieg, die Inflation und die Schuldenkrise hinzu.

Das Wort des Jahres wird von einer Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) gewählt und dient als sprachlicher Rückblick auf das vergangene Jahr.

Laut GfdS prägen dieser Krisenmodus und die damit einhergehenden Ängste nicht nur den Alltag vieler Menschen, sie haben auch Auswirkungen auf den Sprachgebrauch.

Aus sprachwissenschaftlicher Sicht sei zu beobachten, dass der Krisenmodus zu „einer zunehmenden sprachlichen Radikalisierung im öffentlichen Raum“ führt, so die GfdS.

Auf Platz 2 landete ‚Antisemitismus‘ und auf Platz 3 ‚leseunfähig‘.

Tipp
Das Wort des Jahres 2024 wurde ebenfalls bereits gewählt. Es lautet ‚Ampel-Aus‘.

Wort des Jahres 2023: Top 10

Das Wort des Jahres wird von einer Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) bestimmt.

Dafür werden im ersten Schritt Vorschläge gesammelt. Die Jury überprüft diese und wählt 10 Wörter aus, die im jeweiligen Jahr besonders wichtig waren, also die öffentliche Debatte bestimmt haben.

Wichtig bei der Wahl ist die gesellschaftliche, politische oder wirtschaftliche Relevanz des Wortes und nicht dessen Häufigkeit.

Unter den 10 ausgewählten Wörtern wird dann zunächst das Wort des Jahres gesucht, bevor eine Reihung der restlichen Begriffe vorgenommen wird.

Wort des Jahres 2023: Plätze 1 bis 10
  1. Krisenmodus: Bezieht sich auf die zahlreichen Krisen, die Deutschland und die Welt im Jahr 2023 beschäftigt haben und das damit einhergehende Gefühl, in einem ständigen Ausnahmezustand zu leben.
  2. Antisemitismus: Beschreibt jegliche Form von Judenfeindlichkeit und Judenhass. Obwohl Antisemitismus ein dauerhaftes Problem darstellt, verdeutlichten die Entwicklungen im Nahostkonflikt, wie verbreitet Antisemitismus nach wie vor ist.
  3. leseunfähig: Bezieht sich vor allem auf die mangelnde Lesefähigkeit unter Schüler/-innen, aber auch die mangelnde Fähigkeit vieler erwachsener Menschen, komplexe Texte zu verstehen.
  4. KI-Boom: Beschreibt die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) und die damit einhergehenden Chancen und Risiken.
  5. Ampelzoff: Bezieht sich auf öffentlich ausgetragene Diskussionen innerhalb der Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP.
  6. hybride Kriegsführung: Beschreibt eine Mischung von offener und verdeckter Kriegsführung. Der Begriff tauchte insbesondere im Kontext des Russland-Ukraine-Kriegs häufig auf und bezog sich z. B. auf Taktiken wie Hackerangriffe oder Propagandakämpfe.
  7. Migrationsbremse: Wurde vom brandenburgischen Innenminister im Hinblick auf die steigende Anzahl an Asylwerbenden gefordert.
  8. Milliardenloch: Bezieht sich auf ein riesiges Loch im geplanten Budget der Bundesregierung, das durch eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts entstand.
  9. Teilzeitgesellschaft: Beschreibt den Trend, dass Menschen weniger Lebenszeit mit Erwerbstätigkeit verbringen wollen. Der Begriff wurde häufig im Kontext der Vier-Tage-Woche verwendet.
  10. Kussskandal: Bezieht sich auf einen Vorfall bei der Siegerehrung der Fußball-WM, bei dem Spaniens Kapitänin Jennifer Hermoso vom Verbandspräsident Luis Rubiales ungefragt auf den Mund geküsst wurde, und die daraus resultierende Debatte über Sexismus und übergriffiges Verhalten.

Neben dem Wort des Jahres wird jährlich auch das Unwort des Jahres gewählt. Das Unwort des Jahres 2023 lautete ‚Remigration‘, das Unwort des Jahres 2024 ‚biodeutsch‘.

Es wird von einer Jury bestimmt, die keiner Institution angehört. Die Aktion soll der kritischen Reflexion von Sprache dienen und einen sensiblen Umgang mit Sprache fördern.

Tipp
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Häufig gestellte Fragen zum Wort des Jahres 2023

Was ist das österreichische Wort des Jahres 2023?

Zum Wort des Jahres 2023 in Österreich wurde ‚Kanzlermenü‘ gewählt.

Es bezieht sich auf eine Äußerung des österreichischen Bundeskanzlers Karl Nehammer. In einem Video kritisierte er die Aussage, dass für viele Kinder in Österreich eine warme Mahlzeit nicht leistbar sei.

Der Kanzler meinte, die billigste warme Mahlzeit in Österreich sei ein Hamburger mit Pommes bei McDonalds und dass sich das jeder leisten könne. Er habe deshalb kein Verständnis für Eltern, die ihren Kindern keine warme Mahlzeit geben.

Als Reaktion darauf entstand der ironische Begriff ‚Kanzlermenü‘, der für einen Hamburger und kleine Pommes bei McDonalds steht.

Die Abstimmung zum österreichischen Wort des Jahres wird von der Gesellschaft für Österreichisches Deutsch (GSÖD) organisiert.

Es wird zusätzlich zum deutschen Wort des Jahres bestimmt, da Letzteres in manchen Fällen in Österreich weniger relevant ist.

Tipp:

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Was ist das Wort des Jahres 2023 in Großbritannien?

2023 wurde ‚rizz‘ von der Oxford University Press zum Wort des Jahres in Großbritannien gekürt.

Es bedeutet so viel wie ‚Charisma‘ und drückt aus, dass jemand gut flirten kann und charmant ist. Es wird vor allem in der Jugendsprache häufig verwendet.

Auch in Deutschland schaffte es das Wort ‚Rizz‘ in die Top 10 der Wahl zum Jugendwort 2023.

Das deutsche Wort des Jahres 2023 lautet ‚Krisenmodus‘.

Tipp:

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Was ist das plattdeutsche Wort des Jahres 2023?

Das plattdeutsche Wort des Jahres 2023 lautet ‚Fräden‘ (= ‚Frieden‘).

Es wird von einer Jury des Heimatverbandes Mecklenburg-Vorpommern und des Fritz-Reuter-Literaturmuseums Stavenhagen bestimmt.

Im Gegensatz zum Wort des Jahres 2023 wird dabei nicht nur ein Wort gekürt, sondern es gibt drei Kategorien.

Neben dem plattdeutschen Wort des Jahres werden auch das beste aktuelle plattdeutsche Wort (Neuschöpfung) sowie das liebste plattdeutsche Sprichwort gekürt.

Das beste aktuelle plattdeutsche Wort im Jahr 2023 lautete ‚Brägenplietschmaschin‘ (= ‚künstliche Intelligenz‘). Dabei handelt es sich um eine Zusammensetzung aus den plattdeutschen Wörtern für ‚Gehirn‘, ‚klug‘ und ‚Maschine‘.

Das liebste plattdeutsche Sprichwort war ‚Leiwer drög Brot in’n Fräden, as Kauken un Braden in Striet‘ (= ‚Lieber trocken Brot im Frieden als Kuchen und Braten im Streit‘).

Tipp:

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Was ist das Boomer-Wort des Jahres 2023?

Das Boomer-Wort des Jahres wird erst seit 2024 gewählt.

Im Jahr 2023 gab es deshalb nur das Wort des Jahres 2023 sowie das Jugendwort des Jahres 2023.

Die Abstimmung zum Boomer-Wort des Jahres wird nicht von einer Institution organisiert, sondern wurde 2024 von Influencer Levi Penell als ironische Gegenaktion zum Jugendwort des Jahres ins Leben gerufen.

Das Boomer-Wort des Jahres 2024 ist ‚Sportsfreund‘, eine saloppe Anrede für männliche Personen.

Auf Platz 2 und Platz 3 landeten ‚papperlapapp‘ und ‚schnabulieren‘.

Auch das Wort des Jahres 2024 wurde bereits gewählt. Es lautet ‚Ampel-Aus‘.

Tipp:

Wenn du dir nicht sicher bist, wie ein bestimmtes Wort geschrieben wird, kannst du die kostenlose Rechtschreibprüfung von QuillBot nutzen.

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Lisa Einkemmer

Lisa hat einen Masterabschluss in Translationswissenschaft für Deutsch, Englisch und Spanisch. Sie hat eine Leidenschaft für Sprachen und ist seit fast 10 Jahren als Lektorin, Content-Writerin und Übersetzerin tätig.