Wort des Jahres
Das Wort des Jahres wird seit 1977 regelmäßig als sprachlicher Jahresrückblick von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) veröffentlicht.
Im Folgenden findest du einen Überblick über die Top 3 der Jahre 2024, 2023 und 2022.
1. Platz | 2. Platz | 3. Platz | |
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Wort des Jahres 2024 | Ampel-Aus | Klimaschönfärberei | kriegstüchtig |
Wort des Jahres 2023 | Krisenmodus | Antisemitismus | leseunfähig |
Wort des Jahres 2022 | Zeitenwende | Krieg um Frieden | Gaspreisbremse |
Wie wird das Wort des Jahres bestimmt?
Das Wort des Jahres wird von einer Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) bestimmt, die aus Sprachwissenschaftlern/-innen, Medienexperten/-innen sowie dem Hauptvorstand der Gesellschaft besteht.
Zum Wort des Jahres wird jenes Wort gewählt, das die öffentliche Debatte im jeweiligen Jahr besonders stark geprägt hat, ein wichtiges Thema repräsentiert oder für das betreffende Jahr charakteristisch ist.
Um das Wort des Jahres zu finden, werden im ersten Schritt Belege aus Einsendungen und verschiedenen Medien geprüft. Daraus wählt die Jury zunächst zehn Wörter aus.
Unter diesen zehn Begriffen wird dann das Wort des Jahres gesucht, bevor eine Reihung der restlichen Wörter vorgenommen wird.
Dabei entscheidet laut GfdS nicht, wie häufig die zur Wahl stehenden Wörter verwendet werden, sondern wie relevant und aktuell diese sind. Mit der Wahl geht aber keine Wertung oder Empfehlung einher.
Zum Unwort des Jahres 2024 wurde ‚biodeutsch‘ gewählt. Das Unwort des Jahres 2023 lautete ‚Remigration‘.
Zudem organisiert der Langenscheidt-Verlag jährlich eine Abstimmung zum Jugendwort des Jahres, um die Bedeutung der Jugendsprache zu würdigen.
Das Jugendwort des Jahres 2024 ist ‚Aura‘ und zum Jugendwort des Jahres 2023 wurde ‚goofy‘ gekürt.
Wort des Jahres: Liste 2000 bis 2024
Das Wort des Jahres wurde erstmals 1971 gewählt. Nach einer Pause wird es seit 1977 regelmäßig als sprachlicher Jahresrückblick veröffentlicht.
Im Folgenden findest du eine Liste mit den Gewinnerwörtern der 2000er-Jahre.
Jahr | Wort des Jahres | Bedeutung |
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2024 | Ampel-Aus | Bezieht sich auf das Ende der Ampelkoalition (bestehend aus SPD, Grünen und FDP) im November 2024. |
2023 | Krisenmodus | Thematisiert die zahlreichen Krisen, die Deutschland und die Welt im Jahr 2023 beschäftigt haben, und beschreibt das damit einhergehende Gefühl, in einem ständigen Ausnahmezustand zu leben. |
2022 | Zeitenwende | Das Wort wurde von Bundeskanzler Scholz im Kontext des Russland-Ukraine-Kriegs verwendet. Laut ihm stellt der Angriff Russlands eine Zeitenwende in der Geschichte Europas dar. |
2021 | Wellenbrecher | Bezieht sich auf Maßnahmen, die die 4. Infektionswelle des Coronavirus im Jahr 2021 eindämmen sollten. |
2020 | Corona-Pandemie | Das Kompositum bezeichnet den weltweiten Ausbruch der Infektionskrankheit COVID-19. |
2019 | Respektrente | Diese Wortschöpfung bezieht sich auf die Einführung einer Grundrente für Menschen, die trotz langjähriger Erwerbstätigkeit eine Rente unterhalb des Existenzminimums beziehen würden. |
2018 | Heißzeit | Beschreibt den extrem heißen Sommer im Jahr 2018 und den Klimawandel generell. Das Wort stellt eine lautliche Analogie zu ‚Eiszeit‘ dar. |
2017 | Jamaika-Aus | Bezieht sich auf die gescheiterten Sondierungsgespräche nach der Bundestagswahl 2017 für eine Koalition aus Union, FDP und Grünen. |
2016 | postfaktisch | Das Kunstwort beschreibt, dass Fakten zunehmend ignoriert werden und emotionale Argumente in den Vordergrund treten. Damit ist auch die Tendenz gemeint, dass immer mehr Menschen offensichtliche Lügen akzeptieren. |
2015 | Flüchtlinge | Dominierendes Wort im Jahr 2015 aufgrund der vielen Menschen, die 2015 vor Kriegen im Mittleren Osten nach Europa geflüchtet sind. Aus linguistischer Sicht wurde viel über die abwertende Nachsilbe ‚-linge‘ diskutiert. |
2014 | Lichtgrenze | Bezieht sich auf eine Lichtinstallation anlässlich des Jubiläums ‚25 Jahre Mauerfall‘ in Berlin. |
2013 | GroKo | Die Abkürzung steht für die Große Koalition aus Union und SPD, die nach der Bundestagswahl 2013 gebildet wurde. |
2012 | Rettungsroutine | Beschreibt den Umstand, dass das Schnüren von Rettungspaketen im Kontext der Eurokrise so häufig vorkam, dass es zur Routine wurde. |
2011 | Stresstest | 2011 wurden zahlreiche Stresstests durchgeführt, unter anderem in Banken, in Atomkraftwerken und im Rahmen des Projekts ‚Stuttgart 21‘. |
2010 | Wutbürger | Der Neologismus bezieht sich auf die entstandene Protestkultur aufgrund politischer Entscheidungen, die über den Kopf der Menschen hinweg getroffen werden. Er beschreibt auch den Wunsch von Bürgern/-innen nach mehr Mitspracherecht. |
2009 | Abwrackprämie | Prämie für Pkw-Besitzer, die ein altes Auto mit hohem CO2-Ausstoß verschrotten ließen und es durch ein neues und kraftstoffsparendes Auto ersetzten. |
2008 | Finanzkrise | Weltweite Banken- und Finanzkrise, die 2007 als Immobilienkrise in den USA anfing. |
2007 | Klimakatastrophe | Bezieht sich auf die katastrophalen Folgen der globalen Erwärmung. |
2006 | Fanmeile | Beschreibt öffentliche Plätze, an denen die Fußball-WM 2006 übertragen wurde, und spielt auf die Begeisterung an, die in Deutschland während der Veranstaltung herrschte. |
2005 | Bundeskanzlerin | Bezieht sich auf Angela Merkel, die nach der Bundestagswahl 2005 die erste Bundeskanzlerin Deutschlands wurde. |
2004 | Hartz IV | Bezeichnet ein Gesetz, das die finanziellen Ansprüche von Menschen, die über einen längeren Zeitraum arbeitslos sind, regelt. Es wurde Ende 2003 beschlossen. |
2003 | das alte Europa | Der US-amerikanische Verteidigungsminister sagte in einer Rede, dass Deutschland und Frankreich das alte Europa (‚Old Europe‘) seien. Der Begriff wurde als abwertende Bezeichnung für Länder, die sich gegen den Irakkrieg aussprachen, verstanden. |
2002 | Teuro | Kofferwort für den Euro, das auf die gefühlte erhebliche Preissteigerung nach dessen Einführung anspielt. |
2001 | der 11. September | Bezieht sich auf die Terroranschläge, die an diesem Tag in den USA verübt wurden, bei denen unter anderem die berühmten Twin Towers des World Trade Centers einstürzten. |
2000 | Schwarzgeldaffäre | Beschreibt den Skandal rund um die illegale Spendenpraxis der CDU in den 1980er- und 1990er-Jahren unter Bundeskanzler Helmut Kohl. |
Zum ersten Wort des Jahres wurde im Jahr 1971 übrigens ‚aufmüpfig‘ gekürt. Es bezog sich damals vor allem auf die 68er-Bewegung.
Das sächsische Wort des Jahres 2024 ist z. B. ‚Hudelei‘ (= Schlamperei) und das plattdeutsche Wort des Jahres 2024 lautet ‚Tauversicht‘ (= Zuversicht).
Die Wahl zum Wort des Jahres 2024 in Österreich hat ‚Renaturierung‘ gewonnen und in der Schweiz wurde ‚Unterschriften-Beschiss‘ zum Wort des Jahres 2024 gekürt.
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Häufig gestellte Fragen zum Wort des Jahres
- Was ist das Boomer-Wort des Jahres?
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Das Boomer-Wort des Jahres wurde erstmals 2024 im Rahmen einer Online-Abstimmung gewählt.
Zum Boomer-Wort des Jahres 2024 wurde ‚Sportsfreund‘ gewählt, eine saloppe Anrede für männliche Personen.
Auf Platz 2 landete ‚papperlapapp‘ und auf Platz 3 wurde ‚schnabulieren‘ gewählt.
Für die folgenden 10 Wörter konnte abgestimmt werden:
- papperlapapp
- sapperlot
- schnabulieren
- Sportsfreund
- Firlefanz
- flippig
- harsch
- knorke
- Obacht
- steiler Zahn
Die Aktion ging vom Tiktok-Star Levi Penell aus und war als ironische Gegenaktion zum Jugendwort des Jahres gedacht.
Der Influencer wollte den Spieß umdrehen: Nicht mehr alte Leute sollten das Jugendwort des Jahres bestimmen, sondern junge Leute das Boomer-Wort des Jahres.
Ziel des Influencers war es, ein Wort zu wählen, das inzwischen viel zu selten benutzt wird.
Der Begriff ‚Boomer‘ bezieht sich auf die Babyboomer-Generation (geboren ca. 1956 bis 1964) und wird häufig sarkastisch gebraucht, um auf klischeehafte Ansichten dieser Generation zu verweisen.
Neben dem Boomer-Wort und dem Jugendwort des Jahres wird jährlich auch ein Wort des Jahres sowie ein Unwort des Jahres gewählt.
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- Was war das Wort des Jahres 2012?
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Das Wort des Jahres 2012 lautet ‚Rettungsroutine‘.
Es bezieht sich darauf, dass im Rahmen der Eurokrise so viele Rettungspakete geschnürt wurden, dass dabei eine gewisse Routine entstand.
Das Wort des Jahres wird am Ende jeden Jahres von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) als sprachlicher Jahresrückblick veröffentlicht.
Tipp:
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- Was war das Wort des Jahres 2002?
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Das Wort des Jahres 2002 lautet ‚Teuro‘.
Dabei handelt es sich um ein Kofferwort für den Euro, das darauf anspielt, dass die Preise nach dessen Einführung gefühlt deutlich gestiegen sind.
Das Wort des Jahres wird jährlich von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) veröffentlicht und dient als sprachlicher Jahresrückblick.
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- Was war das Wort des Jahres 2019?
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Das Wort des Jahres 2019 lautet ‚Respektrente‘.
Der Begriff bezieht sich auf die Einführung einer Grundrente für Menschen, die eine Rente unterhalb des Existenzminimums beziehen würden, obwohl sie viele Jahre lang erwerbstätig waren.
Das Wort des Jahres wird von einer Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) bestimmt und dient als sprachlicher Rückblick auf das vergangene Jahr.
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