Ampel-Aus ist Wort des Jahres 2024
‚Ampel-Aus‘ wurde zum Wort des Jahres 2024 gekürt.
Es steht für das spektakuläre Ende der Koalition von SPD, Grünen und FDP. Im Vorjahr hatte es das Wort ‚Ampel-Zoff‘ bereits auf Platz 5 geschafft.
Das Wort des Jahres wird jährlich von einer Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) bestimmt und dient als sprachlicher Jahresrückblick.
‚Ampel-Aus‘ hat laut GfdS im letzten Jahr nicht nur die öffentliche Debatte maßgeblich geprägt, sondern ist auch aus sprachlicher Sicht interessant.
Grund dafür ist, dass es eine Alliteration enthält und die Präposition ‚aus‘ als Substantiv gebraucht wird. Das verdeutlicht laut GfdS die „vielfältigen Wortbildungsmöglichkeiten der deutschen Sprache“.
Auf Platz 2 landete ‚Klimaschönfärberei‘ und auf Platz 3 ‚kriegstüchtig‘.
Zum Wort des Jahres 2023 wurde ‚Krisenmodus‘ gewählt.
Das Unwort des Jahres 2023 lautete ‚Remigration‘, das Unwort des Jahres 2024 ‚biodeutsch‘.
Es wird von einer Jury bestimmt, die keiner Institution angehört und unter anderem aus vier Sprachwissenschaftler/innen und einer Journalistin besteht.
Wort des Jahres 2024: Liste der Top 10
Das Wort des Jahres wird von einer Jury gewählt, die aus dem Hauptvorstand der Gesellschaft für deutsche Sprache sowie wissenschaftlichen Mitarbeitenden besteht.
Die Jury wählt 10 Wörter aus, die die öffentliche Debatte im jeweiligen Jahr besonders stark geprägt haben. Aus diesen wird zuerst das Wort des Jahres ausgewählt, bevor die endgültige Rangfolge der restlichen Begriffe bestimmt wird.
- Ampel-Aus: Bezieht sich auf das Ende der Ampelkoalition (bestehend aus SPD, Grünen und FDP) im November 2024.
- Klimaschönfärberei: Beschreibt die Verharmlosung des Klimawandels und den Versuch von Organisationen, ein klimafreundliches Image zu erlangen, ohne wirklich nachhaltig zu agieren.
- kriegstüchtig: Der Begriff geht auf Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zurück, der eine Aufrüstung der Bundeswehr forderte.
- Rechtsdrift: Bezieht sich auf die Verschiebung der politischen Stimmung nach rechts, sowohl in Deutschland als auch in anderen europäischen Ländern und den USA.
- generative Wende: Beschreibt den Übergang von traditionellen zu fortschrittlichen KI-Systemen, die menschenähnlich agieren können.
- SBGG: Steht für das Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag, das am 1. November 2024 in Kraft getreten ist.
- Life-Work-Balance: Das bewusste Voranstellen von ‚Life‘ (und nicht wie üblicherweise ‚Work‘) spiegelt eine Verschiebung der Prioritäten wider: Das Privatleben wird zunehmend über das Berufsleben gestellt.
- Messerverbot: Bezieht sich auf das seit Ende Oktober 2024 geltende Verbot, Messer im öffentlichen Raum mitzuführen.
- angstsparen: Beschreibt die Tendenz vieler Menschen, in wirtschaftlich unsicheren Zeiten weniger zu konsumieren und mehr Geld auf die Seite zu legen.
- Deckelwahnsinn: Bezieht sich auf den Umstand, dass Deckel sich nicht mehr von Plastikflaschen lösen lassen. Grund dafür ist ein EU-Umweltschutz-Gesetz.
Hauptkriterium bei der Wahl ist die gesellschaftliche, politische oder wirtschaftliche Relevanz des Wortes und nicht dessen Häufigkeit.
Das Wort des Jahres 2023 war ‚Krisenmodus‘, 2022 war es ‚Zeitenwende‘ und 2021 war es ‚Wellenbrecher‘.
Häufig gestellte Fragen zum Wort des Jahres 2024
- Wer bestimmt das Wort des Jahres 2024?
-
Das Wort des Jahres wird von einer Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden bestimmt.
Diese Jury besteht aus dem Hauptvorstand der Gesellschaft sowie wissenschaftlichen Mitarbeitenden.
Sie wählte ‚Ampel-Aus‘ zum Wort des Jahres 2024 und ‚Krisenmodus‘ zum Wort des Jahres 2023.
Tipp:
Wenn du dir nicht sicher bist, wie ein bestimmtes Wort geschrieben wird, kannst du die kostenlose Rechtschreibprüfung von QuillBot nutzen.
- Was ist das Boomer-Wort des Jahres 2024?
-
Das Boomer-Wort des Jahres 2024 ist ‚Sportsfreund‘, eine saloppe Anrede für männliche Personen.
- Beispiel: Mach mal langsam, Sportsfreund!
Auf Platz 2 wurde ‚papperlapapp‘ gewählt und auf Platz 3 landete ‚schnabulieren‘.
Der Begriff ‚Boomer‘ bezieht sich auf Angehörige der Babyboomer-Generation (geboren ca. 1956 bis 1964) und wird häufig sarkastisch verwendet, um auf klischeehafte und oft als veraltet wahrgenommene Ansichten dieser Generation hinzuweisen.
Für die Abstimmung standen folgende 10 Wörter zur Auswahl:
- Firlefanz
- flippig
- harsch
- knorke
- Obacht
- papperlapapp
- sapperlot
- schnabulieren
- Sportsfreund
- steiler Zahn
An der finalen Abstimmung nahmen mehr als 200.000 Menschen teil.
Die Wahl zum Boomer-Wort des Jahres wurde als ironische Gegenaktion zum Jugendwort des Jahres ins Leben gerufen. Sie ging vom Influencer Levi Penell aus.
Der Tiktok-Star verkündete, er habe keine Lust mehr darauf, dass alte Leute das Jugendwort des Jahres suchen. Stattdessen solle nun die Jugend das Boomer-Wort des Jahres bestimmen. Ziel sei es, ein Wort zu wählen, das aktuell viel zu selten benutzt wird.
Tipp:
Das Gegenstück zum Boomer-Wort des Jahres, also das Jugendwort des Jahres 2024, ist übrigens ‚Aura‘. Auf Platz 2 und 3 landeten ‚Talahon‘ und ‚Schere‘.
Die jährliche Abstimmung zum Jugendwort des Jahres wird vom Langenscheidt-Verlag organisiert, um die Bedeutung der Jugendsprache zu würdigen.