Aller guten Dinge sind drei | Bedeutung & Herkunft

Das Sprichwort ‚Aller guten Dinge sind drei‘ bedeutet, dass man einen dritten Versuch oder eine dritte Sache benötigt, damit etwas gelingt oder dass drei Dinge eine vollkommene Einheit bilden.

Beispiel: Aller guten Dinge sind drei
Ich bin schon zweimal durch die Modulprüfung gefallen, aber mein letzter Versuch wird gelingen. Wie heißt es so schön: Aller guten Dinge sind drei!

Der Ausdruck ‚Aller guten Dinge sind drei‘ kommt ursprünglich aus der mittelalterlichen Rechtssprache, wo ‚Thing‘ (Plural ‚Thinge‘) der Ort war, an dem Gerichtsverhandlungen und politische Besprechungen abgehalten wurden.

Mehr über die Bedeutung und Herkunft des Sprichwortes findest du in diesem Artikel.

Aller guten Dinge sind drei: Bedeutung

Das SprichwortAller guten Dinge sind drei‘ besagt, dass drei Dinge oder drei Versuche von etwas notwendig sind, damit eine Sache gelingt oder als ‚komplett‘ gilt.

Der Ausdruck könnte daher auch als Rechtfertigung dafür angesehen werden, etwas nach zwei Fehlversuchen ein drittes Mal zu versuchen, um Erfolg zu haben.

Die Zahl Drei hat in vielen Kulturen eine wichtige Symbolik und steht für das Besondere bzw. für Vollkommenheit.

Beispiel: Symbolik der Zahl Drei
  • Christentum: Die Einheit aus Gott, Jesus und heiliger Geist gilt als vollkommen und wird als ‚Dreifaltigkeit‘ bezeichnet. Daran angelehnt besteht der Mensch laut christlicher Lehre aus den drei Bestandteilen Körper, Geist und Seele.
  • Leben: Das menschliche Dasein ist von drei wesentlichen Ereignissen geprägt – Geburt, Leben und Tod.
  • Natur: Wir nehmen unsere Umgebung als dreidimensional wahr. Wir brauchen also drei Dimensionen, um alles vollkommen erfassen zu können.
  • Zahlensystem: Die Drei ist die erste ungerade Primzahl des Zahlensystems und damit eine Besonderheit.
  • Gesellschaft: Ab drei Personen zählt eine kleine Gemeinschaft als Gruppe.

Aufgrund ihrer starken Symbolik ist die Drei in vielen Redensarten enthalten, beispielsweise in ‚ewig und drei Tage‘ oder ‚in drei Teufels Namen‘.

Auch in anderen Sprachen gibt es Aussprüche, in denen die Drei das ‚das A und O‘ ist. So heißt es im Englischen ‚(all) good things come in threes‘, was übersetzt so viel wie ‚Aller guten Dinge sind drei‘ bedeutet.

Tipp
Weitere interessante Sprichwörter und Redewendungen findest du auf unserem Quillblog, zum Beispiel ‚Wer zuerst kommt, mahlt zuerst‘ oder ‚Ach du grüne Neune‘.

Achtung: Sprichwörter und Redewendungen sind nur im gesprochene Deutsch üblich. In sachlichen oder seriösen Texten solltest du sie vermeiden.

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Aller guten Dinge sind drei: Herkunft

Das Wort ‚Dinge‘ aus dem Sprichwort ‚Aller guten Dinge sind drei‘ hatte nicht immer die heutige Bedeutung ‚Objekt‘ oder ‚Gegenstand‘. Es stammt ursprünglich von dem germanischen Wort ‚Thing‘.

Der ‚Thing‘ (auch ‚Thingstätte‘) war der Ort, an dem im Mittelalter Gerichtsverhandlungen und politische Abstimmungen oder Beratungen abgehalten wurden.

Hatte eine Person ein Verbrechen begangen, wurde sie zum Thing geladen, damit ihr der Prozess gemacht werden konnte. Insgesamt gab es drei Chancen, vor Gericht zu erscheinen.

Blieb die angeklagte Person auch bei der dritten Vorladung dem Thing fern, wurde sie schuldig gesprochen.

Der gute Wille, jemandem drei Chancen zu geben (‚Aller guten Thinge sind drei‘) wurde im Laufe des Sprachwandels zu der heutigen Weisheit ‚Aller guten Dinge sind drei‘.

Aller guten Dinge sind drei: Beispiele

Im Folgenden findest du 10 Beispielsätze, die das Sprichwort ‚Aller guten Dinge sind drei‘ enthalten.

Beispiel: 10 Sätze mit ‚Aller guten Dinge sind drei‘
  1. Ich habe jetzt zwei Gespräche mit der Leitung der Personalabteilung geführt. Ich hoffe, dass sie mir beim dritten Mal endlich den Job anbietet – aller guten Dinge sind schließlich drei!
  2. Bei den letzten zwei Versuchen sind die Soufflés leider eingefallen. Aber jetzt wird es klappen. Aller guten Dinge sind doch drei, oder?
  3. Aller guten Dinge sind drei: Ich fliege bald zum dritten Mal nach Kanada.
  4. Nach dem Motto ‚Aller guten Dinge sind drei‘ tritt er nach zwei gescheiterten Ehen in diesem Sommer ein drittes Mal vor den Altar.
  5. Sie hat schon zweimal vergeblich versucht, ihn zum Tanzkurs zu überreden. Aber dieses Mal kommt er sicher mit, denn: Aller guten Dinge sind drei!
  6. Klavier- und Gitarrespielen lag mir leider nicht so. Aber aller guten Dinge sind drei: Ich lerne jetzt Saxophon.
  7. Ich habe schon zwei Filme aus der Trilogie gesehen und kann es kaum erwarten, dass der dritte bald rauskommt. Aller guten Dinge sind drei!
  8. Ich gebe nicht auf, meinen grünen Daumen zu finden. Die Orchidee und der Benjamini haben leider nicht überlebt, aber der Kaktus wird es schaffen, denn: Aller guten Dinge sind drei!
  9. Ich hoffe sehr, dass ‚aller guten Dinge drei‘ sind! Ich habe meinen inneren Schweinehund überwunden und meinen Chef ein drittes Mal um eine Gehaltserhöhung gebeten.
  10.  Nach zwei gescheiterten Anläufen, das Rauchen aufzugeben, habe ich beschlossen, es noch einmal zu versuchen: Aller guten Dinge sind drei.

Häufig gestellte Fragen zu ‚Aller guten Dinge sind drei‘

Wie schreibt man ‚Aller guten Dinge sind drei‘?

Das Sprichwort wird folgendermaßen geschrieben: ‚Aller guten Dinge sind drei.‘

Das Zahlwort ‚drei‘ wird kleingeschrieben. Zahlwörter werden nur großgeschrieben, wenn sie substantiviert sind und die Funktion eines Substantivs übernehmen.

Substantivierte Zahlwörter erkennst du beispielsweise an einem vorangehenden Artikel (‚die Drei ist meine Glückszahl‘).

Wenn du dir bei der Groß- und Kleinschreibung von Wörtern unsicher bist, kannst du QuillBots kostenlose Rechtschreibprüfung verwenden.

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Was bedeutet ‚ich bin guter Dinge‘?

Der Ausdruck ‚guter Dinge sein‘ bedeutet, dass man fröhlich ist und optimistisch in die Zukunft blickt.

Beispiel:

Sie ist guter Dinge, dass heute alles gelingt und ein wunderbarer Tag vor ihr liegt.

Ein ähnlich klingendes Sprichwort lautet: ‚Aller guten Dinge sind drei.‘

Damit ist gemeint, dass es drei Versuche benötigt, bis etwas gelingt oder drei Dinge eine vollkommene Einheit bilden.

Beispiel:

Er hat die letzten zwei Deutschtests verhauen. Aber dieses Mal wird er gut abschneiden, denn aller guten Dinge sind drei!

Tipp:

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Anna Fragel, B.Sc.

Anna hat einen Hochschulabschluss in Logopädie. Sie hat als akad. Sprachtherapeutin und Dozentin gearbeitet. Ihre Expertise liegt in den Bereichen Sprachentwicklung, Grammatik und Rechtschreibung.