Innerer Schweinehund | Herkunft des Ausdrucks & Tipps

Der ‚innere Schweinehund‘ ist ein Ausdruck für Faulheit oder das Aufschieben von Tätigkeiten, zu denen man sich nicht aufraffen kann, obwohl man sie als richtig erachtet.

Den Gegensatz zum inneren Schweinehund bildet demnach die Selbstdisziplin.

Häufig wird der Ausdruck in Form der Redewendung ‚den inneren Schweinehund überwinden‘ genutzt. Damit ist gemeint, die innere Trägheit zu bezwingen und unliebsame Tätigkeiten anzugehen.

Beispiel: Verwendung von ‚innerer Schweinehund‘
Vor jeder Prüfung muss er seinen inneren Schweinehund überwinden, um mit dem Lernen zu beginnen.

Ich komme heute nicht mit zum Sport. Ich kann meinen inneren Schweinehund einfach nicht überreden.

Der Ausdruck ‚Schweinehund‘ stammt übrigens von den sogenannten Sauhunden, die bis Mitte des 19. Jahrhunderts in der Wildschweinjagd eingesetzt wurden.

Mehr Infos zur Herkunft der Redewendung sowie Tipps zur Überwindung des inneren Schweinehundes findest du in diesem Artikel.

‚Innerer Schweinehund‘: Bedeutung

Der innere Schweinehund steht sinnbildlich für mangelnde Selbstdisziplin oder den mangelnden Willen, eine eigentlich richtig erscheinende Aufgabe oder Tätigkeit zu erledigen.

Der innere Schweinehund hat demnach nichts mit den eigenen Fähigkeiten und Talenten zu tun, sondern ist allein auf den eigenen Unwillen oder Faulheit zurückzuführen.

Vielen Menschen fällt es beispielsweise schwer, Sport zu machen oder Aufgaben in Haushalt, Schule und Job anzugehen. Zur Erledigung dieser Aufgaben müssen sie ihren inneren Schweinehund überwinden.

Tipp
Weitere interessante Redewendungen findest du auf unserem QuillBlog, z. B. ‚Schema F‘, ‚Alter Schwede‘ oder ‚Revue passieren lassen‘.

‚Innerer Schweinehund‘: 10 Beispiele

Hier findest du 10 Beispiele zur Verwendung der Redewendung ‚innerer Schweinehund‘ bzw. ‚den inneren Schweinehund überwinden‘.

Beispiel: Verwendung des Ausdrucks ‚innerer Schweinehund‘
  1. Manchmal muss man seinen inneren Schweinehund überlisten, um neue Gewohnheiten zu entwickeln.
  2. Wenn du ganz vorne mit dabei sein möchtest, musst du deinen inneren Schweinehund überwinden und üben, üben, üben!
  3. Um mich gesünder zu ernähren, muss ich meinen inneren Schweinehund überwinden.
  4. Es ist nicht leicht, den inneren Schweinehund zu überwinden, wenn man morgens müde ist und das Bett gleichzeitig so schön warm und kuschelig.
  5. Mithilfe ihrer Freundin konnte sie ihren inneren Schweinehund überwinden und ist endlich mal wieder unter Leute gegangen.
  6. Mein innerer Schweinehund hält mich davon ab, mich um meine Steuern zu kümmern.
  7. Stell dir vor, wie du dich fühlen wirst, wenn du die Aufgabe endlich erledigt hast. Vielleicht hilft dir das, deinen inneren Schweinehund auszutricksen!
  8. Es ist wichtig, den inneren Schweinehund zu überwinden, um privat und beruflich weiterzukommen.
  9. Es war nicht einfach, meinen inneren Schweinehund zu überwinden, aber ich habe es geschafft: Ich bin den Halbmarathon gelaufen!
  10. Hilfst du morgen beim Umzug oder hat dein innerer Schweinehund etwas dagegen?

‚Innerer Schweinehund‘: Herkunft

Die Redewendunginnerer Schweinehund‘ bzw. ‚den inneren Schweinehund überwinden‘ kann nicht auf einen genauen Zeitpunkt oder ein genaues Ereignis zurückgeführt werden. Sie ist vielmehr aus einer Vielzahl kultureller und sprachlicher Entwicklungen entstanden.

Der Begriff ‚Schweinehund‘ ist zunächst eine Ableitung von ‚Sauhund‘.

Sauhunde waren besonders aggressive Jagdhunde, die bis ins 19. Jahrhundert hinein zur Wildschweinjagd eingesetzt wurden. Die Sauhunde spürten die Wildtiere auf und hetzen sie bis zur völligen Erschöpfung.

Daraus entstand in der Jugendsprache des 19. Jahrhunderts das Schimpfwort ‚Sauhund‘ bzw. ‚Schweinehund‘ für böse oder streitlustige Menschen.

Beispiel: Verwendung des Schimpfworts ‚Sauhund‘
Wie kann man so etwas Gemeines tun? Du bist ein richtiger Sauhund!

Vor Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde dann ‚der innere Schweinehund‘ erstmals öffentlich benannt. Im Jahr 1932, ein Jahr vor Hitlers Ernennung zum Reichskanzler, sagte der SPD-Politiker Kurt Schumacher im Reichstag:

„Die ganze nationalsozialistische Agitation ist ein dauernder Appell an den inneren Schweinehund im Menschen.“

Er wollte damit vermutlich ausdrücken, dass die Propaganda der Nationalsozialisten das Schlechteste im Menschen bzw. dessen ‚tierische Triebe‘ hervorlocken will.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde dann der Ausdruck ‚den inneren Schweinehund überwinden‘ verwendet, um die Selbstdisziplin von Soldaten zu betonen.

So überwanden diese ihren inneren Schweinehund und erzielten herausragende Leistungen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg dehnte sich der Ausdruck ‚innerer Schweinehund‘ auf das bürgerliche Leben aus, wobei sich die Aussageabsicht änderte. Seitdem wird damit die eigene Faulheit bzw. fehlende Willenskraft bezeichnet.

Beachte
Redewendungen wie ‚den inneren Schweinehund überwinden‘ sind umgangssprachlich und werden vor allem im gesprochenen Deutsch verwendet.

Ein sachlicher Text oder eine seriöse Nachricht sollte jedoch keine Umgangssprache enthalten.

Wenn du einen fehlerfreien sachlichen Text verfassen möchtest, können dir QuillBots Tools weiterhelfen, wie die kostenlose Rechtschreibprüfung oder die Text-umschreiben-Funktion.

Tipps zur Überwindung des inneren Schweinehundes

In Zeiten der Selbstoptimierung gibt es zahlreiche Artikel und Fachbücher darüber, wie man es schafft, das eigene Leben in die Hand zu nehmen und (unangenehme) Aufgaben zu erledigen.

Im Folgenden findest du 3 hilfreiche Tipps, wie du deinen inneren Schweinehund überwinden oder zumindest deinen Frieden mit ihm schließen kannst.

Tipp
1. Setze deine Ziele richtig: Ziele richtig zu setzen bedeutet zum einen, dass du dir nicht zu viele Ziele auf einmal setzen solltest. Wer zu viele To-dos auf seiner Liste hat, ist eher davon überfordert und geneigt, Dinge aufzuschieben.

Zum anderen solltest du dir realistische Ziele setzen. Hohe Zielsetzungen sind gut, um eine Grundmotivation zu haben. Allerdings ist es hilfreich, sich kleinere Teilziele zu setzen, um am Ende auch ‚das große Ganze‘ erreichen zu können.

2. Vertraue deiner Lernfähigkeit: Viele Menschen tappen in die ‚Talentfalle‘. Schon seit Kindheitstagen tragen manche den festen Glaubenssatz in sich, gewisse Dinge von Natur aus nicht zu können (‚Ich bin halt einfach schlecht in Naturwissenschaften.‘).

Solche Glaubenssätze verhindern die Weiterentwicklung. Dabei ist es wissenschaftlich bewiesen, dass Menschen bis ins hohe Alter lernfähig sind und sich neue Fähigkeiten aneignen können.

3. Habe Geduld: Das menschliche Gehirn braucht Wiederholungen, bis neue Muster sich festigen. In der Forschung kursieren Zahlen von 66 Wiederholungen bzw. 42 bis 66 Tagen, bis eine neue Gewohnheit sich entwickelt hat.

Wer dieses Wissen berücksichtigt, gibt nicht so leicht auf, wenn eine Aufgabe nicht auf Anhieb gelingt, und wird seinen inneren Schweinehund vermutlich schneller überwinden.

Häufig gestellte Fragen zu ‚innerer Schweinehund‘

Wieso sagt man ‚Schweinehund‘?

Das Wort ‚Schweinehund‘ im Ausdruck ‚innerer Schweinehund‘ stammt von den sogenannten Sauhunden.

Sauhunde wurden früher zur Wildschweinjagd eingesetzt. Es handelte sich um besonders aggressive Hunderassen, die Wildtiere aufspürten und bis zur Ermüdung hetzten.

Dadurch entstand das Schimpfwort ‚Sauhund‘ oder ‚Schweinehund‘ für einen böswilligen und aggressiven Menschen.

Heutzutage ist vor allem die Redewendung ‚den inneren Schweinehund überwinden‘ bekannt.

Damit ist die Trägheit gemeint, sich zu bestimmten Aufgaben oder Tätigkeiten aufzuraffen, die man eigentlich als richtig empfindet.

Tipp:

Redewendungen und Ausdrücke wie ‚innerer Schweinehund‘ sind umgangssprachlich und sollten in Sachtexten vermieden werden.

Wenn du umgangssprachliche Texte umformulieren möchtest, kann dir QuillBots Text-umschreiben-Funktion helfen.

Für fehlerfreie Texte kannst du außerdem die kostenlose Rechtschreibprüfung testen.

Woher kommt die Redewendung ‚schweineteuer‘?

Präfixe (= Vorsilben) wie ‚schweine-‘ (‚schweineteuer‘) oder ‚sau-‘ (‚saukalt‘) werden im Deutschen als Bedeutungsverstärkung genutzt. Sie stammen häufig aus der Jugendsprache.

Wenn etwas ‚schweineteuer‘ ist, dann ist es besonders teuer oder auch unverhältnismäßig teuer.

Die genaue Herleitung von ‚schweineteuer‘ ist unklar. Das Schwein ist jedoch seit jeher ein wichtiges Nutztier für die Menschen, weshalb es auch in der Alltagssprache seinen Platz findet.

Im Deutschen gibt es viele Wörter, die mit ‚Schwein‘ oder ‚schweine-‘ beginnen. Dazu zählt auch die Redewendung ‚innerer Schweinehund‘ bzw. ‚den inneren Schweinehund überwinden‘.

Weitere solcher Redewendungen findest du auf unserem QuillBlog.

Tipp:

Redewendungen gelten übrigens als umgangssprachlich, weshalb du sie in sachlichen Texten vermeiden solltest.

Um einen gut formulierten und fehlerfreien Text zu schreiben, kannst du QuillBots kostenlose Tools testen, wie die Text-umschreiben-Funktion oder die Rechtschreibprüfung.

Welche ‚Innerer Schweinehund‘-Sprüche gibt es?

Hier findest du 5 Sprüche über den inneren Schweinehund, die du an Freunde und Familie senden kannst:

  1. Mein innerer Schweinehund hat mich so freundlich auf einen Filmabend mit Pizza eingeladen. Es wäre wirklich nicht nett von mir, ihn alleine auf dem Sofa sitzen zu lassen.
  2. Wie groß ist dein innerer Schweinehund heute? Eher Chihuahua oder Deutsche Dogge?
  3. Mein Vorsatz, Sport zu machen, und mein innerer Schweinehund diskutieren noch, wer der Stärkere ist. Will mich da gerade lieber nicht einmischen …
  4. Mein innerer Schweinehund lässt fragen, ob sich dein innerer Schweinehund mal wieder mit ihm verabreden will, um gemeinsam nichts zu tun?
  5. Sorry, mein innerer Schweinehund hat Rücken. Wir können erst nächste Woche wieder mit zum Laufen kommen.

Wenn du eine fehlerfreie Grußnachricht versenden möchtest, kannst du QuillBots kostenlose Rechtschreibprüfung testen. Beim Umformulieren hilft dir unsere Text-umschreiben-Funktion.

Was hat der ‚innere Schweinehund‘ mit Psychologie zu tun?

Innerer Schweinehund‘ ist eine Metapher für Trägheit oder die fehlende Willenskraft, um bestimmte Aufgaben zu erledigen.

Meistens handelt es sich um Aufgaben, die man eigentlich als wichtig erachtet, wie Sporttreiben oder Putzen.

Das menschliche Gehirn ist darauf ausgelegt, energieeffizient zu arbeiten.

Aus psychologischer Sicht gerät der Mensch in einen inneren Konflikt, wenn er z. B. Energie für Sport aufwenden muss, während er auch energiesparend auf dem Sofa entspannen könnte.

Tipp:

Mit einer lieben Nachricht oder fröhlichen Guten-Morgen-Grüßen fällt es leichter, motiviert in den Tag zu starten und den inneren Schweinehund zu überwinden.

Wenn du motivierende Texte an deine Lieben versenden möchtest, können dir QuillBots kostenlose Tools weiterhelfen, wie die Rechtschreibprüfung oder die Text-umschreiben-Funktion.

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Anna Fragel, B.Sc.

Anna hat einen Hochschulabschluss in Logopädie. Sie hat als akad. Sprachtherapeutin und Dozentin gearbeitet. Ihre Expertise liegt in den Bereichen Sprachentwicklung, Grammatik und Rechtschreibung.