Innerer Schweinehund | Herkunft des Ausdrucks & Tipps
Der ‚innere Schweinehund‘ ist ein Ausdruck für Faulheit oder das Aufschieben von Tätigkeiten, zu denen man sich nicht aufraffen kann, obwohl man sie als richtig erachtet.
Den Gegensatz zum inneren Schweinehund bildet demnach die Selbstdisziplin.
Häufig wird der Ausdruck in Form der Redewendung ‚den inneren Schweinehund überwinden‘ genutzt. Damit ist gemeint, die innere Trägheit zu bezwingen und unliebsame Tätigkeiten anzugehen.
Der Ausdruck ‚Schweinehund‘ stammt übrigens von den sogenannten Sauhunden, die bis Mitte des 19. Jahrhunderts in der Wildschweinjagd eingesetzt wurden.
Mehr Infos zur Herkunft der Redewendung sowie Tipps zur Überwindung des inneren Schweinehundes findest du in diesem Artikel.
‚Innerer Schweinehund‘: Bedeutung
Der innere Schweinehund steht sinnbildlich für mangelnde Selbstdisziplin oder den mangelnden Willen, eine eigentlich richtig erscheinende Aufgabe oder Tätigkeit zu erledigen.
Der innere Schweinehund hat demnach nichts mit den eigenen Fähigkeiten und Talenten zu tun, sondern ist allein auf den eigenen Unwillen oder Faulheit zurückzuführen.
Vielen Menschen fällt es beispielsweise schwer, Sport zu machen oder Aufgaben in Haushalt, Schule und Job anzugehen. Zur Erledigung dieser Aufgaben müssen sie ihren inneren Schweinehund überwinden.
‚Innerer Schweinehund‘: 10 Beispiele
Hier findest du 10 Beispiele zur Verwendung der Redewendung ‚innerer Schweinehund‘ bzw. ‚den inneren Schweinehund überwinden‘.
‚Innerer Schweinehund‘: Herkunft
Die Redewendung ‚innerer Schweinehund‘ bzw. ‚den inneren Schweinehund überwinden‘ kann nicht auf einen genauen Zeitpunkt oder ein genaues Ereignis zurückgeführt werden. Sie ist vielmehr aus einer Vielzahl kultureller und sprachlicher Entwicklungen entstanden.
Der Begriff ‚Schweinehund‘ ist zunächst eine Ableitung von ‚Sauhund‘.
Sauhunde waren besonders aggressive Jagdhunde, die bis ins 19. Jahrhundert hinein zur Wildschweinjagd eingesetzt wurden. Die Sauhunde spürten die Wildtiere auf und hetzen sie bis zur völligen Erschöpfung.
Daraus entstand in der Jugendsprache des 19. Jahrhunderts das Schimpfwort ‚Sauhund‘ bzw. ‚Schweinehund‘ für böse oder streitlustige Menschen.
Vor Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde dann ‚der innere Schweinehund‘ erstmals öffentlich benannt. Im Jahr 1932, ein Jahr vor Hitlers Ernennung zum Reichskanzler, sagte der SPD-Politiker Kurt Schumacher im Reichstag:
„Die ganze nationalsozialistische Agitation ist ein dauernder Appell an den inneren Schweinehund im Menschen.“
Er wollte damit vermutlich ausdrücken, dass die Propaganda der Nationalsozialisten das Schlechteste im Menschen bzw. dessen ‚tierische Triebe‘ hervorlocken will.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde dann der Ausdruck ‚den inneren Schweinehund überwinden‘ verwendet, um die Selbstdisziplin von Soldaten zu betonen.
So überwanden diese ihren inneren Schweinehund und erzielten herausragende Leistungen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg dehnte sich der Ausdruck ‚innerer Schweinehund‘ auf das bürgerliche Leben aus, wobei sich die Aussageabsicht änderte. Seitdem wird damit die eigene Faulheit bzw. fehlende Willenskraft bezeichnet.
Tipps zur Überwindung des inneren Schweinehundes
In Zeiten der Selbstoptimierung gibt es zahlreiche Artikel und Fachbücher darüber, wie man es schafft, das eigene Leben in die Hand zu nehmen und (unangenehme) Aufgaben zu erledigen.
Im Folgenden findest du 3 hilfreiche Tipps, wie du deinen inneren Schweinehund überwinden oder zumindest deinen Frieden mit ihm schließen kannst.
Häufig gestellte Fragen zu ‚innerer Schweinehund‘
- Wieso sagt man ‚Schweinehund‘?
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Das Wort ‚Schweinehund‘ im Ausdruck ‚innerer Schweinehund‘ stammt von den sogenannten Sauhunden.
Sauhunde wurden früher zur Wildschweinjagd eingesetzt. Es handelte sich um besonders aggressive Hunderassen, die Wildtiere aufspürten und bis zur Ermüdung hetzten.
Dadurch entstand das Schimpfwort ‚Sauhund‘ oder ‚Schweinehund‘ für einen böswilligen und aggressiven Menschen.
Heutzutage ist vor allem die Redewendung ‚den inneren Schweinehund überwinden‘ bekannt.
Damit ist die Trägheit gemeint, sich zu bestimmten Aufgaben oder Tätigkeiten aufzuraffen, die man eigentlich als richtig empfindet.
Tipp:
Redewendungen und Ausdrücke wie ‚innerer Schweinehund‘ sind umgangssprachlich und sollten in Sachtexten vermieden werden.
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- Woher kommt die Redewendung ‚schweineteuer‘?
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Präfixe (= Vorsilben) wie ‚schweine-‘ (‚schweineteuer‘) oder ‚sau-‘ (‚saukalt‘) werden im Deutschen als Bedeutungsverstärkung genutzt. Sie stammen häufig aus der Jugendsprache.
Wenn etwas ‚schweineteuer‘ ist, dann ist es besonders teuer oder auch unverhältnismäßig teuer.
Die genaue Herleitung von ‚schweineteuer‘ ist unklar. Das Schwein ist jedoch seit jeher ein wichtiges Nutztier für die Menschen, weshalb es auch in der Alltagssprache seinen Platz findet.
Im Deutschen gibt es viele Wörter, die mit ‚Schwein‘ oder ‚schweine-‘ beginnen. Dazu zählt auch die Redewendung ‚innerer Schweinehund‘ bzw. ‚den inneren Schweinehund überwinden‘.
Weitere solcher Redewendungen findest du auf unserem QuillBlog.
Tipp:
Redewendungen gelten übrigens als umgangssprachlich, weshalb du sie in sachlichen Texten vermeiden solltest.
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- Welche ‚Innerer Schweinehund‘-Sprüche gibt es?
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Hier findest du 5 Sprüche über den inneren Schweinehund, die du an Freunde und Familie senden kannst:
- Mein innerer Schweinehund hat mich so freundlich auf einen Filmabend mit Pizza eingeladen. Es wäre wirklich nicht nett von mir, ihn alleine auf dem Sofa sitzen zu lassen.
- Wie groß ist dein innerer Schweinehund heute? Eher Chihuahua oder Deutsche Dogge?
- Mein Vorsatz, Sport zu machen, und mein innerer Schweinehund diskutieren noch, wer der Stärkere ist. Will mich da gerade lieber nicht einmischen …
- Mein innerer Schweinehund lässt fragen, ob sich dein innerer Schweinehund mal wieder mit ihm verabreden will, um gemeinsam nichts zu tun?
- Sorry, mein innerer Schweinehund hat Rücken. Wir können erst nächste Woche wieder mit zum Laufen kommen.
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- Was hat der ‚innere Schweinehund‘ mit Psychologie zu tun?
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‚Innerer Schweinehund‘ ist eine Metapher für Trägheit oder die fehlende Willenskraft, um bestimmte Aufgaben zu erledigen.
Meistens handelt es sich um Aufgaben, die man eigentlich als wichtig erachtet, wie Sporttreiben oder Putzen.
Das menschliche Gehirn ist darauf ausgelegt, energieeffizient zu arbeiten.
Aus psychologischer Sicht gerät der Mensch in einen inneren Konflikt, wenn er z. B. Energie für Sport aufwenden muss, während er auch energiesparend auf dem Sofa entspannen könnte.
Tipp:
Mit einer lieben Nachricht oder fröhlichen Guten-Morgen-Grüßen fällt es leichter, motiviert in den Tag zu starten und den inneren Schweinehund zu überwinden.
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