‚Gang nach Canossa‘ einfach erklärt
Wem ein ‚Gang nach Canossa‘ bevorsteht, der hat eine unangenehme Situation vor sich, weil er etwas beichten oder Reue zeigen muss.
Die Redewendung geht auf den römisch-deutschen König Heinrich IV. zurück. Der Gang nach Canossa bezeichnet seinen Bitt- und Bußgang zu Papst Gregor VII., nachdem dieser ihn vorher aus der Kirche verbannt hatte.
Drei Tage lang soll er vor der Burg Canossa um Vergebung gebeten haben, bevor der Papst den Bann wieder aufhob.
Gang nach Canossa: Bedeutung der Redewendung
Der ‚Gang nach Canossa‘ bezeichnet redensartlich einen als erniedrigend empfundenen Bittgang. Meistens wird die Redewendung benutzt, wenn jemand einer Person etwas beichten muss und sie um Vergebung bitten möchte.
Isa steht also vor der unangenehmen Situation, ihren Eltern zu beichten, ohne Erlaubnis das Auto genommen und auch noch einen Schaden verursacht zu haben.
Eine ganz ähnliche Bedeutung hat die Redewendung ‚zu Kreuze kriechen‘.
Gang nach Canossa: Herkunft der Redewendung
Die Redewendung geht auf ein historisches Ereignis im 11. Jahrhundert zurück. Damals stritten König Heinrich IV. und die Kirche um das Verhältnis zwischen kirchlicher und weltlicher Macht.
Schließlich verhängte der damalige Papst Gregor VII. den Kirchenbann über König Heinrich IV. Diese Strafe bedeutete Vogelfreiheit, das heißt, der Bestrafte hatte keine Rechte mehr und auch Heinrichs Untertanen waren ihm nicht mehr zu Gehorsam verpflichtet.
Um diesen Bann aufzuheben, trat Heinrich den ‚Gang nach Canossa‘ an, wo sich der Papst zu dieser Zeit aufhielt, und bat um Verzeihung.
Nachdem der König drei Tage lang demütig vor der Burg um Vergebung gebeten hatte, erteilte der Papst ihm schließlich Absolution. Dadurch bekam Henrich den Großteil seiner Handlungsfähigkeit zurück.
Der Gang nach Canossa war für Heinrich IV. allerdings sehr anstrengend und demütigend. In dieser Bedeutung wird die Redewendung heute noch benutzt.
Häufig gestellte Fragen zur Redewendung ‚Gang nach Canossa‘
- Wer sagte: „Seien Sie außer Sorge, nach Canossa gehen wir nicht“?
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Das Zitat „Seien Sie außer Sorge, nach Canossa gehen wir nicht“ stammt von Reichskanzler Otto von Bismarck.
Er griff 1872 den historischen Gang nach Canossa in einer Rede vor dem Reichstag auf. Vorausgegangen war ein Streit mit der katholischen Kirche um die Machtverhältnisse zwischen Staat und Kirche.
König Heinrich war 1076 aus der Kirche verbannt worden und ging nach Canossa, um dort Papst Gregor VII. um Vergebung zu bitten.
Noch heute findet sich der Canossagang König Heinrichs in der Redewendung ‚Gang nach Canossa‘, wenn einer Person ein unangenehmer Bußgang bevorsteht.
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- Auf welchen König geht die Redewendung ‚Gang nach Canossa‘ zurück?
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Den berühmten ‚Gang nach Canossa‘ trat König Heinrich IV. im Jahr 1076 an, nachdem er von Papst Gregor VII. aus der Kirche verbannt worden war.
Drei Tage flehte er vor der Burg Canossa um Vergebung, bis der Bann aufgehoben wurde.
Noch heute ist der ‚Gang nach Canossa‘ eine Redewendung, die einen unangenehmen Bitt- oder Bußgang beschreibt.
Eine Redewendung mit ähnlicher Bedeutung ist ‚zu Kreuze kriechen‘.
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