08/15 | Bedeutung & Herkunft der Redewendung
Die Redewendung ‚08/15‘ (sprich: ‚nullachtfünfzehn‘) bedeutet so viel wie ‚mittelmäßig‘, ‚belanglos‘ oder auch ‚langweilig‘.
‚08/15‘ wird in der Alltagssprache meistens abwertend benutzt, um die Durchschnittlichkeit oder auch Minderwertigkeit von etwas zu betonen.
Person 2: „Geht so. Vor allem die Fotos waren in meinen Augen nur 08/15.“
Person 2 drückt mit ‚08/15‘ aus, dass sie die Fotos der Ausstellung als gewöhnlich und wenig originell empfunden hat.
Korrekt ist aber die Schreibweise mit Schrägstrich in der Mitte: ‚08/15‘.
Alternativ kannst du den Ausdruck auch ausformuliert schreiben: ‚null-acht-fünfzehn‘.
08/15: Bedeutung
Der Ausdruck ‚08/15‘ ist eine umgangssprachliche Redewendung. Redewendungen sind bildhafte Ausdrücke in der Alltagssprache, die etwas anschaulich und treffend beschreiben.
Mit ‚08/15‘ wird ausgedrückt, dass man eine Sache oder Person als ‚ganz gewöhnlich‘, als ‚absolutes Mittelmaß‘ oder auch als ‚nicht nennenswert‘ empfindet.
Wenn etwas mit ‚08/15‘ betitelt wird, wirst du vermutlich keine großen Erwartungen daran haben.
‚08/15‘ kann auch bedeuten, dass etwas weit verbreitet ist und daher keine Besonderheit darstellt.
„Das ist ein absoluter 08/15-Name in unserer Region. So heißt hier jede/r Zweite.“
08/15: Verwendung
Die Redewendung ‚08/15‘ kann neutral verwendet werden, um die Durchschnittlichkeit von einer Sache oder Person auszudrücken.
Meistens wird die Redewendung jedoch verwendet, um eine Sache oder Person abzuwerten oder als belanglos darzustellen.
„Das ist ein weiterer 08/15-Superhelden-Film. Denen in Hollywood fällt wohl nichts Neues mehr ein.“
08/15: Herkunft
Die Herkunft der Redewendung ist nicht eindeutig geklärt.
Gesichert ist jedoch, dass der Ausdruck mit dem Maschinengewehr ‚MG 08/15‘ zu tun hat, das im Ersten (1914–1918) und Zweiten Weltkrieg (1939–1945) eingesetzt wurde.
‚MG‘ ist die Abkürzung für ‚Maschinengewehr‘. Die Ziffern ‚08‘ stehen für das Erscheinungsjahr des Gewehrs (1908) und ‚15‘ für das Jahr, in dem das Gewehr in überarbeiteter Form an das deutsche Heer herausgegeben wurde (1915).
Darauf aufbauend gibt es drei Theorien, wie die Redewendung zustande kam.
Theorie 1:
Das MG 08/15 wurde ab seinem Erscheinungsjahr massenweise hergestellt, was mit einer Minderung der Qualität einherging.
Die täglich gebrauchten und nicht unbedingt hochwertigen Waffen waren für die Soldaten nichts Besonderes. Es waren einfach ‚08/15‘-Gewehre.
Theorie 2:
Das MG 08/15 wurde auch im Zweiten Weltkrieg eingesetzt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Waffen bereits veraltet und nicht mehr auf dem neuesten Stand.
Aufgrund dessen soll der abschätzige Ausdruck ‚08/15‘-Gewehr entstanden sein.
Theorie 3:
Das MG 08/15 war das erste Maschinengewehr, das genormte Bestandteile enthielt. Genormte Teile oder Formate sind heutzutage als deutsche DIN-Norm bekannt.
Als genormte Waffe galt das MG 08/15 als weit verbreiteter Standard. Auch daher könnte die Redewendung ‚08/15‘ stammen.
Durch die Bestseller-Trilogie ‚08/15‘ des Autoren Hans Hellmut Kirst von 1954 wurde der Ausdruck ‚08/15‘ noch bekannter und etablierte sich endgültig als Redewendung in der deutschen Sprache.
Häufig gestellte Fragen zu 08/15
- Was bedeutet ‚0815-Style‘?
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Die Redewendung ‚08/15‘ wird verwendet, um eine Sache oder Person als mittelmäßig, gewöhnlich oder gar langweilig darzustellen.
Mit ‚08/15‘-Style wird demnach ein Kleidungsstil bezeichnet, der weit verbreitet ist und als durchschnittlich angesehen wird. Die meisten Personen kleiden sich entsprechend dieses Stils.
- Was ist der Ursprung der Redewendung ‚0815‘?
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Die Redewendung ‚08/15‘ geht auf das Maschinengewehr ‚MG 08/15‘ zurück.
Das MG 08/15 wurde im Jahr 1908 entwickelt. Im Jahr 1915 wurde es überarbeitet und ging aufgrund des Ersten Weltkriegs (1914–1918) in Massenproduktion.
Eine Theorie besagt, dass das Gewehr für die Soldaten dadurch nichts Besonderes war. Zudem ging die massenhafte Produktion zulasten der Qualität.
‚08/15‘ wurde zu einer festen Redewendung in der deutschen Sprache. Es bedeutet so viel wie ‚gewöhnlich‘, ‚mittelmäßig‘ oder auch ‚langweilig‘.