Ein dreihebiger Jambus ist ein Metrum, bei dem sich das jambische Grundmuster Senkung–Hebung pro Vers dreimal wiederholt.
Wie der Name schon sagt, hat daher bei einem dreihebigen Jambus jeder Vers genau drei Hebungen – also genau drei betonte Silben.
Ein Beispiel für ein Gedicht mit dem dreihebigen Jambus als Metrum ist „Abschied“ (1810) von Joseph von Eichendorff. Die ersten vier Verse lauten:
O Täler weit, o Höhen,
O schöner, grüner Wald,
Du meiner Lust und Wehen
Andächt′ger Aufenthalt!
O | Tä | ler | weit, | o | Hö | hen,
O | schö | ner, | grü | ner | Wald,
Du | mei | ner | Lust | und | We | hen
An | dächt | ′ger | Auf | ent | halt!
Weitere Beispiele und Erklärungen zu den verschiedenen Metren (= Vermaßen) findest du in unseren Artikeln über Jambus, Trochäus, Daktylus und Anapäst.
Alle Artikel enthalten auch eine einfache Schritt-für-Schritt Einleitung zur Bestimmung des Metrums in Gedichten.
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Weiter lesen : Was ist ein dreihebiger Jambus?
Der Jambus ist ein Metrum (= Versmaß), bei dem die Betonung der Silben dem Muster unbetont–betont (= Senkung–Hebung) entspricht. Dazu passen z. B. folgende Wörter:
- Ge | dicht
- Pa | pier
- ge | nug
- lo | yal
Neben dem Jambus gibt es noch drei weitere Metren, die du kennen solltest:
- Trochäus: betont–unbetont (= Hebung–Senkung), z. B. ‚Sän | ger‘
- Dakylus: betont–unbetont–unbetont (= Hebung–Senkung–Senkung), z. B. ‚Kö | ni | gin‘
- Anapäst: unbetont–unbetont–betont (= Senkung–Senkung–Hebung), z. B. ‚E | le | fant‘
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Weiter lesen : Welche Wörter sind Jambus?
Beispiele für den Trochäus (= Metrum mit dem rhythmischen Muster betont–unbetont) sind z. B. die Wörter:
- Kö | nig
- Bäck | er
- tanz | en
- lus | tig
Ein Gedicht mit dem Trochäus als Metrum (= Versmaß) ist z. B. „Frische Fahrt“ (1813) von Joseph von Eichendorff. Hier die ersten vier Verse der zweiten Strophe:
Und ich mag mich nicht bewahren!
Weit von Euch treibt mich der Wind,
Auf dem Strome will ich fahren,
Von dem Glanze selig blind!
Und | ich | mag | mich | nicht | be | wahr | en!
Weit | von | Euch | treibt | mich | der | Wind,
Auf | dem | Stro | me | will | ich | fah | ren,
Von | dem | Glan | ze | se | lig | blind!
Da es in jedem Vers genau vier betonte Silben (= Hebungen) gibt, kann man das Metrum des Gedichts genauer als vierhebigen Trochäus bestimmen.
Viele weitere Beispiele und Erklärungen zu den Metren findest du in unseren Artikeln über Jambus, Trochäus, Daktylus und Anapäst.
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Weiter lesen : Was ist ein Beispiel für den Trochäus?
Beispiele für den Jambus (= Metrum mit dem rhythmischen Muster unbetont–betont) sind z. B. die Wörter:
- Ge | winn
- Ver | nunft
- ent | schied
- be | wusst
Ein Gedicht mit dem Jambus als Metrum (= Versmaß) ist z. B. „Winternacht“ (1838) von Joseph von Eichendorff. Hier die erste Strophe:
Verschneit liegt rings die ganze Welt,
Ich hab nichts, was mich freuet,
Verlassen steht der Baum im Feld,
Hat längst sein Laub verstreuet.
Ver | schneit | liegt | rings | die | gan | ze | Welt,
Ich | hab | nichts, | was | mich | freu | et,
Ver | las | sen | steht | der | Baum | im | Feld,
Hat | längst | sein | Laub | ver | streu | et.
Da es in jedem Vers genau vier betonte Silben (= Hebungen) gibt, kann man das Metrum des Gedichts genauer als vierhebigen Jambus bestimmen.
Viele weitere Beispiele und Erklärungen zu den Metren findest du in unseren Artikeln über Jambus, Trochäus, Daktylus und Anapäst.
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Weiter lesen : Was ist ein Beispiel für den Jambus?
Es gibt viele Gedichte mit dem umarmenden Reim (a-b-b-a) als Reimschema, z. B.:
- „Sehnsucht“ (1779) von Sophia Albrecht
- „Der Spinnerin Nachtlied“ (1802) von Clemens Brentano
- „Er ist’s“ (1827) von Eduard Mörike
- „Melancholie des Abends“ (1913) von Georg Trakl
- „Großer Dankchoral“ (1927) von Bertolt Brecht
Andere Reimschemas, die in deutschen Gedichten ebenfalls oft vorkommen, sind:
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Weiter lesen : Welche Gedichte haben einen umarmenden Reim?
Der englische Ausdruck für ‚Paarreim‘ lautet ‚couplet‘ oder ‚rhyming couplet‘.
Es handelt sich um einen Fachbegriff aus der Gedichtanalyse, der beschreibt, dass sich in einem Gedicht immer zwei direkt aufeinanderfolgende Verse reimen.
Die englische Entsprechung zu ‚Reimschema‘ lautet übrigens ‚rhyme scheme‘.
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Weiter lesen : Wie sagt man Paarreim auf Englisch?
‚Reimschema‘ heißt auf Englisch ‚rhyme scheme‘.
Es handelt sich um einen Fachbegriff aus der Gedichtanalyse, der beschreibt, nach welchem Muster sich die Verse in einem Gedicht reimen.
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Weiter lesen : Wie heißt Reimschema auf Englisch?
Der Unterschied zwischen männlicher und weiblicher Kadenz besteht in der Betonung der letzten Silben im Vers.
Bei der männlichen Kadenz (auch ‚steigende‘ oder ‚stumpfe‘ Kadenz genannt) ist die vorletzte Silbe unbetont und die letzte betont.
Bei der weiblichen Kadenz (auch ‚fallende‘ oder ‚klingende‘ Kadenz genannt) ist die vorletzte Silbe betont und die letzte unbetont.
In den folgenden Beispielversen aus dem Gedicht „Am Turme“ (1842) von Annette von Droste Hülshoff sind die Verse 1 und 3 männlich und die Verse 2 und 4 sind weiblich:
1 – Ich steh′ auf hohem Balkone am Turm,
2 – Umstrichen vom schreienden Stare,
3 – Und lass′ gleich einer Mänade den Sturm
4 – Mir wühlen im flatternden Haare …
Außer der männlichen und der weiblichen Kadenz gibt es in manchen Gedichten auch noch die reiche Kadenz (auch ‚gleitende‘ Kadenz genannt). Bei der reichen Kadenz sind die letzten beiden Silben unbetont.
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Weiter lesen : Was ist der Unterschied zwischen männlicher und weiblicher Kadenz?
Man unterscheidet in Gedichten drei Arten von Kadenzen. Dabei kommt es auf die Betonung der letzten beiden Silben der Verse an:
- Männliche Kadenz: Die vorletzte Silbe des Verses ist unbetont und die letzte Silbe ist betont.
- Weibliche Kadenz: Die vorletzte Silbe des Verses ist betont und die letzte ist unbetont.
- Reiche Kadenz: Die letzten beiden Silben sind unbetont.
Die männliche Kadenz wird auch als ‚steigende‘ oder ‚stumpfe‘ Kadenz und die weibliche Kadenz auch als ‚fallende‘ oder ‚klingende‘ Kadenz bezeichnet. Häufig kommen in deutschen Gedichten sowohl männliche als auch weibliche Kadenzen vor.
Ein anderer Ausdruck für die reiche Kadenz lautet ‚gleitende Kadenz‘. Sie ist in deutschen Gedichten eher selten, da sich im Deutschen meistens betonte und unbetonte Silben abwechseln.
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Weiter lesen : Welche Arten von Kadenzen gibt es in Gedichten?
Wenn die Reime in einer Strophe dem Muster a-b-c-b folgen, ist das Reimschema ein sogenannter ‚halber Kreuzreim‘.
Da sich bei einem halben Kreuzreim nur jeder zweite Vers reimt, wird das Schema meistens so angebeben: x-a-x-a / x-b-x-b / x-c-x-c usw.
Die Verse, die sich nicht reimen, bekommen also keinen eigenen Buchstaben, sondern werden einfach mit ‚x‘ markiert.
Ein Beispiel für ein Gedicht, das als Reimschema einen halben Kreuzreim hat, ist „Mein Bruder war ein Flieger“ (1937) von Bertolt Brecht:
Mein Bruder war ein Flieger (x)
Eines Tages bekam er eine Kart (a)
Er hat seine Kiste eingepackt (x)
Und südwärts ging die Fahrt. (a)
Mein Bruder ist ein Eroberer (x)
Unserm Volke fehlt’s an Raum (b)
Und Grund und Boden zu kriegen, ist (x)
Bei uns alter Traum. (b)
Der Raum, den mein Bruder eroberte (x)
Liegt im Guadarramamassiv (c)
Er ist lang einen Meter achtzig (x)
Und einen Meter fünfzig tief. (c)
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Weiter lesen : Was ist abcb für ein Reimschema?