Was ist ein Beispiel für den Jambus?

Beispiele für den Jambus (= Metrum mit dem rhythmischen Muster unbetont–betont) sind z. B. die Wörter:

  • Ge | winn
  • Ver | nunft
  • ent | schied
  • be | wusst

Ein Gedicht mit dem Jambus als Metrum (= Versmaß) ist z. B. „Winternacht“ (1838) von Joseph von Eichendorff. Hier die erste Strophe:

Verschneit liegt rings die ganze Welt,
Ich hab nichts, was mich freuet,
Verlassen steht der Baum im Feld,
Hat längst sein Laub verstreuet.

Ver | schneit | liegt | rings | die | gan | ze | Welt,
Ich | hab | nichts, | was | mich | freu | et,
Ver | las | sen | steht | der | Baum | im | Feld,
Hat | längst | sein | Laub | ver | streu | et.

Da es in jedem Vers genau vier betonte Silben (= Hebungen) gibt, kann man das Metrum des Gedichts genauer als vierhebigen Jambus bestimmen.

Viele weitere Beispiele und Erklärungen zu den Metren findest du in unseren Artikeln über Jambus, Trochäus, Daktylus und Anapäst.

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Welche Gedichte haben einen umarmenden Reim?

Es gibt viele Gedichte mit dem umarmenden Reim (a-b-b-a) als Reimschema, z. B.:

  • „Sehnsucht“ (1779) von Sophia Albrecht
  • „Der Spinnerin Nachtlied“ (1802) von Clemens Brentano
  • „Er ist’s“ (1827) von Eduard Mörike
  • „Melancholie des Abends“ (1913) von Georg Trakl
  • „Großer Dankchoral“ (1927) von Bertolt Brecht

Andere Reimschemas, die in deutschen Gedichten ebenfalls oft vorkommen, sind:

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Wie sagt man Paarreim auf Englisch?

Der englische Ausdruck für ‚Paarreim‘ lautet ‚couplet‘ oder ‚rhyming couplet‘.

Es handelt sich um einen Fachbegriff aus der Gedichtanalyse, der beschreibt, dass sich in einem Gedicht immer zwei direkt aufeinanderfolgende Verse reimen.

Die englische Entsprechung zu ‚Reimschema‘ lautet übrigens ‚rhyme scheme‘.

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Was ist der Unterschied zwischen männlicher und weiblicher Kadenz?

Der Unterschied zwischen männlicher und weiblicher Kadenz besteht in der Betonung der letzten Silben im Vers.

Bei der männlichen Kadenz (auch ‚steigende‘ oder ‚stumpfe‘ Kadenz genannt) ist die vorletzte Silbe unbetont und die letzte betont.

Bei der weiblichen Kadenz (auch ‚fallende‘ oder ‚klingende‘ Kadenz genannt) ist die vorletzte Silbe betont und die letzte unbetont.

In den folgenden Beispielversen aus dem Gedicht „Am Turme“ (1842) von Annette von Droste Hülshoff sind die Verse 1 und 3 männlich und die Verse 2 und 4 sind weiblich:

1 – Ich steh′ auf hohem Balkone am Turm,
2 – Umstrichen vom schreienden Stare,
3 – Und lass′ gleich einer Mänade den Sturm
4 – Mir wühlen im flatternden Haare

Außer der männlichen und der weiblichen Kadenz gibt es in manchen Gedichten auch noch die reiche Kadenz (auch ‚gleitende‘ Kadenz genannt). Bei der reichen Kadenz sind die letzten beiden Silben unbetont.

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Welche Arten von Kadenzen gibt es in Gedichten?

Man unterscheidet in Gedichten drei Arten von Kadenzen. Dabei kommt es auf die Betonung der letzten beiden Silben der Verse an:

  1. Männliche Kadenz: Die vorletzte Silbe des Verses ist unbetont und die letzte Silbe ist betont.
  2. Weibliche Kadenz: Die vorletzte Silbe des Verses ist betont und die letzte ist unbetont.
  3. Reiche Kadenz: Die letzten beiden Silben sind unbetont.

Die männliche Kadenz wird auch als ‚steigende‘ oder ‚stumpfe‘ Kadenz und die weibliche Kadenz auch als ‚fallende‘ oder ‚klingende‘ Kadenz bezeichnet. Häufig kommen in deutschen Gedichten sowohl männliche als auch weibliche Kadenzen vor.

Ein anderer Ausdruck für die reiche Kadenz lautet ‚gleitende Kadenz‘. Sie ist in deutschen Gedichten eher selten, da sich im Deutschen meistens betonte und unbetonte Silben abwechseln.

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Was ist abcb für ein Reimschema?

Wenn die Reime in einer Strophe dem Muster a-b-c-b folgen, ist das Reimschema ein sogenannter ‚halber Kreuzreim‘.

Da sich bei einem halben Kreuzreim nur jeder zweite Vers reimt, wird das Schema meistens so angebeben: x-a-x-a / x-b-x-b / x-c-x-c usw.

Die Verse, die sich nicht reimen, bekommen also keinen eigenen Buchstaben, sondern werden einfach mit ‚x‘ markiert.

Ein Beispiel für ein Gedicht, das als Reimschema einen halben Kreuzreim hat, ist „Mein Bruder war ein Flieger“ (1937) von Bertolt Brecht:

Mein Bruder war ein Flieger (x)
Eines Tages bekam er eine Kart (a)
Er hat seine Kiste eingepackt (x)
Und südwärts ging die Fahrt. (a)

Mein Bruder ist ein Eroberer (x)
Unserm Volke fehlt’s an Raum (b)
Und Grund und Boden zu kriegen, ist (x)
Bei uns alter Traum. (b)

Der Raum, den mein Bruder eroberte (x)
Liegt im Guadarramamassiv (c)
Er ist lang einen Meter achtzig (x)
Und einen Meter fünfzig tief. (c)

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Welches Reimschema hat ein Sonett?

Sonette können verschiedene Reimschemas haben.

Deutsche Sonette der Barockzeit bestehen meistens aus zwei Quartetten (= Strophen mit 4 Versen) und zwei Terzetten (= Strophen mit 3 Versen) mit einem der folgenden Reimschemas:

  • a-b-b-a / a-b-b-a / c-c-d / e-e-d
  • a-b-b-a / a-b-b-a / c-d-e / c-d-e
  • a-b-b-a / c-d-d-c / e-e-f / g-g-f
  • a-b-b-a / c-d-d-c /e-g-f / e-g-f

Ein Beispiel für ein Sonett mit dem ersten Reimschema (a-b-b-a / a-b-b-a / c-c-d / e-e-d) ist „Tränen des Vaterlandes“ (1637) von Andreas Gryphius:

Wir sind doch nunmehr ganz, ja mehr denn ganz verheeret. (a)
Der frechen Völker Schar, die rasende Posaun, (b)
Das vom Blut fette Schwert, die donnernde Kartaun (b)
Hat aller Schweiß und Fleiß und Vorrat aufgezehret. (a)

Die Türme stehn in Glut, die Kirch ist umgekehret, (a)
Das Rathaus liegt im Graus, die Starken sind zerhaun, (b)
Die Jungfern sind geschändt, und wo wir hin nur schaun, (b)
Ist Feuer, Pest und Tod, der Herz und Geist durchfähret. (a)

Hier durch die Schanz und Stadt rinnt allzeit frisches Blut. (c)
Dreimal sind schon sechs Jahr, als unser Ströme Flut (c)
Von Leichen fast verstopft, sich langsam fortgedrungen. (d)

Doch schweig ich noch von dem, was ärger als der Tod, (e)
Was grimmer denn die Pest und Glut und Hungersnot: (e)
Dass auch der Seelenschatz so vielen abgezwungen. (d)

Im englischen Sprachraum herrscht eine andere Form des Sonetts vor, das ‚Shakespeare-Sonett‘ (auch ‚Elisabethanisches Sonett‘ genannt).

Shakespeare-Sonette bestehen aus drei Quartetten (= Strophen mit 4 Versen) und einem abschließenden Verspaar mit folgendem Reimschema:

  • a-b-a-b / c-d-c-d / e-f-e-f / g-g

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Was ist ein Beispiel für einen unreinen Reim?

Ein Beispiel für einen unreinen Reim findet sich in der ersten Strophen von Heinrich Heines „Die Loreley“ (1824):

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
daß ich so traurig bin;
ein Märchen aus alten Zeiten,
das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Hier klingen die Reimwörter ‚bedeuten‘ und ‚Zeiten‘ ab dem letzten betonten Vokal ähnlich, aber nicht genau gleich.

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Wann ist ein Reim ein unreiner Reim?

Von einem unreinen Reim spricht man, wenn die Reimwörter ab dem letzten betonten Vokal ähnlich klingen, aber nicht genau gleich, z. B.:

  • Zeiten–deuten
  • Lust–Kunst

Die klanglichen Abweichungen können durch Unterschiede bei den Vokalen (Zeiten–deuten) oder bei den Konsonanten (Lust–Kunst) bedingt sein.

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