Bei dem Ausdruck ‚ein Mal‘/‚einmal‘ hängt die richtige Schreibweise von deiner Aussageabsicht ab.
Wenn du die Häufigkeit einer Handlung oder eines Geschehens angeben willst, kannst du entweder ‚ein Mal‘ oder ‚einmal‘ schreiben. In diesem Fall sind beide Schreibweisen erlaubt.
Wenn du eine unbestimmte Zeitangabe machen willst, wird ‚einmal‘ immer zusammengeschrieben.
Beispiel: ‚ein Mal‘ oder ‚einmal‘ – mögliche Schreibweisen
Häufigkeit: Den Film habe ich schon ein Mal/einmal gesehen.
Unbestimmte Zeitangabe: Komm mich gerne einmal in München besuchen!
Ein Vers ist eine Zeile in einem Verstext. Dazu zählen vor allem Gedichte, aber auch Versdramen und Songtexte. Statt ‚Vers‘ kann man auch ‚Verszeile‘ sagen.
Der folgende Auszug aus dem Gedicht „Wilkommen und Abschied“ von Johann Wolfgang von Goethe besteht aus vier Versen.
Beispiel: Verse in „Wilkommen und Abschied“1 Mir schlug das Herz; geschwind zu Pferde!
2 Und fort, wild wie ein Held zur Schlacht.
3 Der Abend wiegte schon die Erde,
4 Und an den Bergen hing die Nacht;
(Johann Wolfgang von Goethe, „Willkommen und Abschied“, 1775, Vers 1–4)
Bei Versen bestimmt der Autor oder die Autorin, wo eine Zeile endet und wo die nächste beginnt. Die Zeilenumbrüche sind somit nicht zufällig, sondern erfüllen eine Funktion und können interpretiert werden.
BeachteBei religiösen Texten wird häufig ebenfalls die Bezeichnung ‚Vers‘ verwendet. So spricht man zum Beispiel von ‚Bibelversen‘ oder ‚Koranversen‘.
Damit sind die einzelnen Sätze der Bibel bzw. des Korans gemeint. Sie sind nummeriert und in Kapitel (Bibel) bzw. Suren (Koran) unterteilt, sodass man sie leichter zitieren kann.
Das Akkusativobjekt ist ein Objekt (Satzglied), das im Akkusativ steht. Es kann aus einem oder mehreren Wörtern bestehen und lässt sich mit ‚Wen oder was?‘ erfragen.
Beispiel: AkkusativobjektIgor studiert Biologie.
Miriam schreibt eine Arbeit.
Das Akkusativobjekt ist eine Satzergänzung, denn nicht alle Sätze erfordern ein Akkusativobjekt.
Ob ein Satz ein Akkusativobjekt erfordert oder nicht, ist abhängig von dem Verb, das das Prädikat bildet.
Bei dem Ausdruck ‚Bitteschön‘/‚bitte schön‘ hängt die Schreibweise von der Aussageabsicht ab. Es gibt drei Möglichkeiten:
Wenn der Ausdruck als Substantiv verwendet wird, schreibt man ‚Bitteschön‘ (zusammen und groß).
Als freundliche Erwiderung auf Dankesformeln schreibt man dagegen ‚bitte schön‘ (getrennt und klein).
Geht es darum, einer ForderungNachdruck zu verleihen, kann man sowohl ‚bitteschön‘ (zusammen und klein) als auch ‚bitte schön‘ (getrennt und klein) schreiben.
‚Bitteschön‘ oder ‚bitte schön‘: mögliche Schreibweisen
Aussageabsicht
Schreibweise
Als Substantiv
Kassierer/-innen freuen sich über ein freundliches Bitteschön.
Als Erwiderung auf eine Dankesformel
Ich danke dir für die Unterstützung! – Bitte schön!
Einer Forderung Nachdruck verleihen
Könnten Sie bitteschön/bitte schön die Musik etwas leiser machen?
Bei ‚jederzeit‘ bzw. ‚zu jeder Zeit‘ hängt die Schreibweise davon ab, wie du den Ausdruck verwendest.
Als Adverb ohne ‚zu‘ wird ‚jederzeit‘ zusammen- und kleingeschrieben. Die Getrenntschreibung ist hier falsch.
Als feste Wortverbindung mit ‚zu‘ (‚zu jeder Zeit‘) wird der Ausdruck getrennt und das Substantiv ‚Zeit‘ großgeschrieben. In diesem Fall ist die Zusammenschreibung falsch.
Ein Zeilensprung ist ein Stilmittel, bei dem ein Satz oder Gedanke über die Versgrenze hinausgeht. Es kommt vor allem in Gedichten vor und wird auch ‚Enjambement‘ genannt.
Beispiel: ZeilensprungIch sitze am Straßenhang.
Der Fahrer wechselt das Rad.
Ich bin nicht gern, wo ich herkomme.
Ich bin nicht gern, wo ich hinfahre.
Warum sehe ich den Radwechsel ↩
↪ Mit Ungeduld?
(Bertolt Brecht, „Der Radwechsel“)
Die Funktion eines Zeilensprungs besteht darin, zwei Verse miteinander zu verbinden.
Ein Zeilensprung lockert somit den ‚Zeilenstil‘ auf, der in vielen Gedichten vorherrscht. Beim Zeilenstil fallen Satz- und Versende zusammen.
Die Abweichung von der Norm des Zeilenstils bewirkt eine Hervorhebung von Versende und -anfang.
BeachteIn der Gedichtanalyse wird anstelle von ‚Zeilensprung‘ meist der Begriff ‚Enjambement‘ verwendet. Er kommt aus dem Französischen und leitet sich von dem Verb ‚enjamber‘ (= ‚überspringen‘) ab. Als Fachbegriff wird ‚Enjambement‘ in der Regel bevorzugt.