Eine Gedichtanalyse schreibt man grundsätzlich im Präsens, also in der Gegenwartsform.
Richtig heißt es also z. B.
- „Das Gedicht handelt von …“
Falsch ist dagegen:
- „Das Gedicht handelte von …“
Andere Zeitformen wie das Präteritum sind nur erlaubt, wenn sie notwendig sind, um zeitliche Abfolgen im Gedicht richtig wiederzugeben.
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Weiter lesen : In welcher Zeitform schreibt man eine Gedichtanalyse?
Ein Gedichtanalyse kannst du so aufbauen:
Einleitung:
- Titel des Gedichts
- Autor/Autorin
- Erscheinungsjahr
- Thema
- Epoche
- ggf. besondere Art des Gedichts (z. B. Ballade oder Sonett)
Hauptteil:
Inhaltsanalyse:
- Kurze Zusammenfassung des Inhalts
- Wer spricht? (lyrisches Ich bzw. lyrische Situation)
Formale Analyse:
Sprachliche Analyse:
- Satzbau und Wortwahl
- Stilebene
- Stilmittel
- Ggf. weitere Besonderheiten
Schluss:
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Falls gefordert: persönliche Stellungnahme
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Weiter lesen : Wie ist der Aufbau einer Gedichtanalyse?
In eine Gedichtanalyse gehören folgende Inhalte:
Einleitung: Titel des Gedichts; Autor/Autorin; Erscheinungsjahr; Thema; Epoche; ggf. besondere Art des Gedichts (z. B. Ballade oder Sonett)
Hauptteil:
- Inhaltliche Analyse: kurze Zusammenfassung des Inhalts; wer spricht? (lyrisches Ich bzw. lyrische Situation)
- Formale Analyse: Strophen- und Versform; Reimschema; Metrum (= Versmaß); Kadenzen
- Sprachliche Analyse: Satzbau und Wortwahl; Stilebene; Stilmittel; ggf. weitere Besonderheiten
Schluss: Zusammenfassung der Ergebnisse; falls gefordert: persönliche Stellungnahme
Im Hauptteil ist es wichtig, dass du die jeweiligen Merkmale nicht nur benennst, sondern auch ihre Wirkung bzw. ihre Funktion im Gedicht beschreibst.
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Weiter lesen : Was gehört alles in eine Gedichtanalyse?
Ein Beispiel für den Daktylus (= Hebung–Senkung–Senkung) ist das Wort ‚Dak | ty | lus‘ selbst. Weitere Wörter mit dieser Betonung sind z. B.:
- Kö | ni | gin
- wun | der | bar
- flüs | ter | te
Wiederholt sich dieser Rhytmus in einem Vers z. B. vier Mal, ergibt sich daraus als Metrum (= Versmaß) ein vierhebiger Daktylus.
Ein Gedicht mit diesem Metrum ist „Der Sturmwind“ (1807) von Friedrich Rückert. Hier die erste Strophe:
Mächtiger, der du die Wipfel dir beugst,
Brausend von Krone zu Krone entsteigst,
Wandle du stürmender, wandle nur fort,
Reiß mir den stürmenden Busen mit fort.
Mäch | ti | ger, | der | du | die | Wip | fel | dir | beugst,
Brau | send | von | Kro | ne | zu | Kro | ne | ent | steigst,
Wand | le | du | stür | men | der, | wan | dle | nur | fort,
Reiß | mir | den | stür | men | den | Bu | sen | mit | fort.
Erklärungen und Beispiele zu den drei anderen wichtigen Versfüßen findest du in unseren Artikeln über Jambus, Trochäus und Anapäst.
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Weiter lesen : Was ist ein Beispiel für den Daktylus?
Der Daktylus ist ein Versfuß, bei dem die Betonung der Silben folgendem Muster entspricht: betont–unbetont–unbetont (= Hebung–Senkung–Senkung).
Einzelne Wörter mit dieser Betonung sind z. B.:
- Kö | ni | gin
- wun | der | bar
- flüs | ter | te
Auch das Wort ‚Daktylus‘ selbst wird wie ein Daktylus betont, nämlich:
Wiederholt sich dieses Muster in einem Vers drei Mal, ergibt sich daraus als Metrum (= Versmaß) z. B. ein ‚dreihebiger Daktylus‘.
Erklärungen und Beispiele zu den drei anderen wichtigen Versfüßen findest du in unseren Artikeln über Jambus, Trochäus und Anapäst.
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Weiter lesen : Wie betont man Daktylus?
Von einem expliziten lyrischen Ich spricht man, wenn der Sprecher oder die Sprecherin in einem Gedicht ‚ich‘ sagt oder die Wörter ‚mein‘, ‚mir‘ oder ‚mich‘ verwendet.
Ein Beispiel für ein Gedicht mit einem expliziten lyrischen Ich ist „Erinnerung an die Marie A.“ (1924) von Bertolt Brecht. Die erste Strophe lautet:
An jenem Tag im blauen Mond September
Still unter einem jungen Pflaumenbaum
Da hielt ich sie, die stille bleiche Liebe
In meinem Arm wie einen golden Traum.
Und über uns im schönen Sommerhimmel
War eine Wolke, die ich lange sah
Sie war sehr weiß und ungeheuer oben
Und als ich aufsah, war sie nimmer da.
Außer dem expliziten lyrischen Ich gibt es auch noch das implizite lyrische Ich, bei dem der Sprecher/die Sprecherin des Gedichts die Wörter ‚ich‘, ‚mein‘, ‚mir‘ und ‚mich‘ nicht verwendet.
Weitere Erläuterungen und Beispiele zu beiden Arten von lyrischem Ich findest du in unserem Artikel über das lyrische Ich.
Tipp:
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Weiter lesen : Was ist ein explizites lyrisches Ich?
Das ‚lyrische Ich‘ wird meistens als der Sprecher oder die Sprecherin in einem Gedicht definiert. Statt ‚Sprecher‘ oder ‚Sprecherin‘ kann man auch ‚Sprecherinstanz‘ sagen.
Kommen in dem Gedicht das Personalpronomen ‚ich‘, das Possesivpronomen ‚mein‘ oder die Reflexivpronomen ‚mir‘/‚mich‘ vor, spricht man von einem expliziten lyrischen Ich.
Kommen diese Wörter nicht vor, sodass man nur indirekt aus dem Inhalt der Verse auf die Sprecherinstanz schließen kann, spricht man von einem impliziten lyrischen Ich.
Beachte:
Für beide Arten von lyrischem Ich gilt, dass man es nicht einfach mit dem Autor oder der Autorin gleichsetzen kann.
Es handelt sich vielmehr um eine fiktive Person, die ein Teil der literarischen Schöpfung des Gedichts ist.
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Wenn du gerade an einer Gedichtanalyse schreibst und öfter nach den richtigen Worten suchst, teste den kostenlosen Textumschreiber von QuillBot.
Weiter lesen : Was ist die Definition von lyrischem Ich?
Das lyrische Ich ist der Sprecher oder die Sprecherin in einem Gedicht. Man unterscheidet zwei Arten von lyrischen Ichs:
- Das explizite lyrische Ich
- Das implizite lyrische Ich
Bei dem expliziten lyrischen Ich kommen im Gedicht das Personalpronomen ‚ich‘, das Possesivpronomen ‚mein‘ oder die Reflexivpronomen ‚mir‘/‚mich‘ vor.
Beispiele für Gedichte mit einem expliziten lyrischen Ich sind „Nur dich“ (1917) von Else Lasker Schüler und „Keine Delikatessen“ (1968) von Ingeborg Bachmann.
Bei einem impliziten lyrischen Ich kommen die Wörter ‚ich‘, ‚mein‘, ‚mir‘ und ‚mich‘ dagegen nicht ausdrücklich vor. Man muss hier also aus der Art, wie in dem Gedicht gesprochen wird, auf das implizite lyrische Ich schließen.
Wenn es in einem Gedicht z. B. um Gedanken und Gefühle geht, kann dies auf ein implizites lyrisches Ich hindeuten, dem diese Gedanken und Gefühle zugeordnet werden können.
Beispiele für Gedichte mit einem impliziten lyrischen Ich sind „Die Ratten“ (1913) oder „Grodek“ (1914) von Georg Trakl.
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Weiter lesen : Welche Arten von lyrischen Ichs gibt es?
Das Metrum ist ein Trochäus, wenn die Betonung der Silben dem Muster betont–unbetont (= Hebung–Senkung) folgt.
Einzelne Wörter, deren Betonung dem Trochäus entspricht, sind z. B.:
- Dich | ter
- glück | lich
- sprin | gen
Ein Gedicht mit dem Trochäus als Metrum (= Versmaß) ist z. B. „Die Nacht“ (1768) von Johann Wolfgang von Goethe. Die erste Strophe lautet:
Gern verlass ich diese Hütte
meiner Liebsten Aufenthalt,
wandle mit verhülltem Tritte
durch den ausgestorbnen Wald.
Gern | ver | lass | ich | die | se | Hüt | te
mei | ner | Liebs | ten | Auf | ent | halt,
wan | dle | mit | ver| hüll | tem | Trit | te
durch | den | aus | ge | storb | nen | Wald.
Viele weitere Beispiele und Erklärungen zu den Metren findest du in unseren Artikeln über Jambus, Trochäus, Daktylus und Anapäst.
Jeder dieser Artikel enthält auch eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Bestimmung des Metrums.
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Weiter lesen : Wann ist es ein Trochäus?
Ein sechshebiger Jambus ist ein Metrum, bei dem sich das jambische Grundmuster Senkung–Hebung in jedem Vers sechsmal wiederholt.
Entsprechend hat bei einem sechshebigen Jambus jeder Vers genau sechs Hebungen – also sechs betonte Silben.
Ein Beispiel für ein Gedicht mit dem sechshebigen Jambus als Metrum ist „Vergänglichkeit der Schönheit“ (1670) von Joseph von Eichendorff. Die erste Strophe lautet:
Es wird der bleiche Tod mit seiner kalten Hand
Dir endlich mit der Zeit um deine Brüste streichen
Der liebliche Korall der Lippen wird verbleichen;
Der Schultern warmer Schnee wird werden kalter Sand.
Es | wird | der | blei | che | Tod | mit | sei | ner | kal | ten | Hand
Dir | end | lich | mit | der | Zeit | um | dei | ne | Brü | ste | strei | chen
Der | lieb | li | che | Ko | rall | der | Lip | pen | wird | ver | blei | chen;
Der | Schul | tern | war | mer | Schnee | wird | wer | den | kal | ter | Sand.
Weitere Beispiele und Erklärungen zu den verschiedenen Metren (= Vermaßen) findest du in unseren Artikeln über Jambus, Trochäus, Daktylus und Anapäst.
Alle Artikel enthalten auch eine einfache Schritt-für-Schritt Einleitung zur Bestimmung des Metrums in Gedichten.
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Weiter lesen : Was ist ein sechshebiger Jambus?