Jiddische Wörter im Deutschen | Liste & Bedeutung
Jiddische Wörter sind fester Bestandteil der deutschen Alltagssprache.
Jiddisch ist eine Sprache, die aus dem Mittelhochdeutschen, Hebräischen, Aramäischen und Slawischen entstand.
In den folgenden Listen findest du bekannte und häufig genutzte jiddische Wörter im Deutschen.
68 jiddische Wörter im Deutschen
Die folgende Liste zeigt jiddische Wörter im Alltag, die heute im Deutschen verwendet werden, sowie ihre Bedeutung und Herkunft.
Jiddische Wörter | Bedeutung | Herkunft |
(aus)baldowern | auskundschaften, Informationen sammeln | baal dowor = Herr der Sache |
Abzocke | Betrug, Ausbeutung | zchoken = spielen, Glücksspiel betreiben |
abzocken | betrügen, ausbeuten | zchoken = spielen, Glücksspiel betreiben |
ausgekocht | raffiniert, durchtrieben, spitzfindig | chochem = klug, gelehrt |
angeschickert | beschwipst, angetrunken | shiker = betrunken |
Bammel | Angst, Furcht | ba’al imah = Angsthase, Furchtsamer |
Beisel, Beize, Beiz oder Boazn | Kneipe, einfaches Gasthaus oder Wirtschaft | bajs = Haus |
beschickern | sich leicht betrinken | shikkern = sich betrinken |
beschickert | leicht betrunken | shikkern = sich betrinken |
betucht | wohlhabend, vermögend oder glaubwürdig | botuach = vertrauenswürdig, geachtet, zuverlässig |
Bohei oder Buhei | Aufsehen, Lärm, Tumult (um nichts) | behelo = Schreck, viel Aufsehen, Durcheinander |
Bubkes | Bohnen; im übertragenen Sinne: nichts, gar nichts | Kozebubkes = Ziegenkot |
Chuzpe | Unverschämtheit, Dreistigkeit, Unverfrorenheit | chuzpo = Unverschämtheit, Frechheit |
Dalles | Armut, Elend, Not | dallûṯ = Not, Armut |
dufte, tofte oder töfte | ausgezeichnet, wunderbar, hervorragend, toll | tow = gut, schön |
einschleimen | sich auf widerliche Art einschmeicheln | shmeichel = sich einschmeicheln |
einseifen | jemanden willentlich täuschen, betrügen | seiwel = Mist |
Eizes | Tipps, Ratschläge | ezah = Rat |
Ganove | Dieb, Betrüger | ganef = Dieb, Landstreicher |
geschlaucht | erschöpft | schlacha = niederschlagen, zu Bode werfen |
Geseier | (überflüssiges, unnützes) Gerede, Geschwätz, Gejammer | gesera = Verhängnis, Verordnung |
Großkotz | Wichtigtuer, Angeber, Prahler | kózn = Anführer, reicher Mann |
großkotzig | wichtigtuend, überheblich, arrogant | kózn = Anführer, reicher Mann |
Haberer | Freund, Kumpel oder Kamerad | chaver = Genosse, Freund |
Ische | junge Frau, Freundin | išā = Frau |
Kaff | abgelegene oder langweilige Ortschaft | kefar = Dorf |
Kaffer | Bauer (abwertend), Dummkopf | kapher = Bauer |
kess | Vorlaut, frech, keck | chess = gescheit, frech |
Kies | Geld | kís = Beutel, Sack |
Kluft | Bekleidung | kelipho = Schale, Rinde |
Knast | Gefängnis oder Haft | knas = Geldstrafe, gerichtliche Strafe |
koscher | rein, geeignet oder erlaubt | kóscher = erlaubt, geboten |
kotzen | erbrechen | kotshen = erbrechen |
Macke | Fehler, (Dach-) Schaden | makko = Schlag, Fehler |
Maloche | harte Arbeit | malōchō = Arbeit |
malochen | hart arbeiten, schuften | melochnen = arbeiten |
mauern | etwas aus Angst blockieren | mora = Angst, Furcht |
Mauschelei | unsaubere Geschäfte | undeutlich sprechen; die jiddische Sprache sprechen |
meschugge | verrückt, wahnsinnig | meshuga = verrückt, geistig verwirrt |
mies | flau, schlecht, unwohl, gemein | mis = schlecht, gering |
Mischpoke | Familie, Klan oder auch üble Gesellschaft | mischpocho = Familie |
Moos | Geld | moos = Geld |
Pleite | Bankrott | plejte = Flucht |
Pleitegeier | Ruin, Pleite | plejte gejt = sich davonmachen |
Reibach | Profit, Vorteil | rewach = Gewinn, Nutzen |
Rochus | Wut | ojges = Zorn |
schachern | feilschen, (ver)handeln | sachern = handeln |
schäckern | flirten | scheker = Schelmerei
chek = Busen |
Schickse | junge Frau (abwertend) | schiksa = die Unreine |
Schlamassel | Pech, Unglück, Debakel | schlimásl = Unglück, Misslage
→ Gegenteil von másl |
Schmock | Tölpel oder leeres, geschwollenes Gerede | schmo = Tölpel |
Schmonzes | Geschwätz, Gelaber, Unfug | schmonzeß = Unsinn |
Schmu | Betrug | schmuo = Gerede |
schmusen | zärtlich sein, liebkosen | schmuo = Gerede |
schnorren | sich auf Kosten anderer durchschlagen | shnor = betteln |
schofelig | schäbig, geizig oder minderwertig | schophol = gemein, niedrig |
Stuss | Unsinn, Unfug, Blödsinn | schtuß = Torheit, Unsinn |
Techtelmechtel | heimliche oder lockere Liebschaft | tacht = geheim |
Tinnef | wertloses Zeug, Plunder | tinnef = Schmutz |
Toches | Gesäß, Hinterteil | tócheß = Hintern |
verkohlen | veräppeln, beschwindeln | kol = Gerede, Gerücht |
vermasseln | verderben, verlieren, zunichte machen | másl = Glück |
zappenduster | stockdunkel | zophon = Mitternacht |
zocken | (riskant) spielen | zchoken = spielen |
Zoff | Ärger, Streit | ßoph = (böses) Ende |
13 jiddische Ausdrücke in der deutschen Sprache
Ob im Alltag, in Redewendungen oder im Dialekt – auch ganze Ausdrücke aus dem Jiddischen wurden in die deutsche Sprache aufgenommen.
Hier findest du 13 prägnante jiddische Ausdrücke mit Bedeutung.
Jiddische Wörter | Bedeutung im Deutschen |
aus Daffke | aus Trotz, nur zum Spaß |
blau machen | Schwänzen, unentschuldigt bei der Arbeit/ in der Schule fehlen |
blau sein | betrunken sein |
flöten gehen | verloren gehen |
Guten Rutsch! | Guten Jahresanfang! |
Hals- und Beinbruch! | Viel Glück! |
kapores gehen/ sein | kaputtgehen oder sterben |
Kohl reden | Unsinn reden, Blödsinn erzählen |
Schmiere stehen | Wache halten, aufpassen |
Schmu machen | betrügen, mogeln oder Unfug treiben |
Tacheles reden | Klartext reden |
Toi, toi, toi! | Viel Glück! Möge es gelingen! |
Wenn du dich für weitere Fremdwörter im Deutschen interessierst, schau auf unserem QuillBlog vorbei.
Häufige Fragen zu jiddischen Wörtern
- Welche jiddischen Wörter nutzen wir im Alltag?
-
Bekannte jiddische Wörter im Alltag sind:
- Abzocke
- abzocken
- Bammel
- einschleimen
- Ganove
- Gauner
- geschlaucht
- Ische
- Kaff
- Knast
- kotzen
- Macke
- Masche
- mies
- Pleite
- Schlamassel
- schleimen
- schmusen
- Schnorrer
- Stuss
- Techtelmechtel
- vermasseln
- zappenduster
- zocken
- Zoff
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- Was sind jiddische Wörter?
-
Jiddische Wörter sind Wörter, die aus der jiddischen Sprache stammen. Jiddisch ist eine westgermanische Sprache, die sich im Mittelalter aus dem Mittelhochdeutschen entwickelt hat.
Sie enthält Einflüsse aus dem Hebräischen, Aramäischen, Slawischen und Deutschen.
Jiddisch wurde mit hebräischen Buchstaben geschrieben und breitete sich über Mittel- und Osteuropa aus.
Viele jiddische Begriffe wurden durch den kulturellen Austausch in die deutsche Alltagssprache übernommen.
Wenn du wissen möchtest, welche jiddischen Wörter im Deutschen vorkommen, sieh dir die ausführliche Liste dazu auf unserem QuillBlog an.
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- Was sind bekannte jiddische Wörter?
-
Zu den bekanntesten jiddischen Wörtern zählen:
- abzocken
- Bammel
- einschleimen
- Ganove
- Gauner
- geschlaucht
- Ische
- Kaff
- Knast
- koscher
- Macke
- mies
- Pleite
- Schlamassel
- schmusen
- schnorren
- vermasseln
- Zoff
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Ederin, C. (2025, 13. August). Jiddische Wörter im Deutschen | Liste & Bedeutung. Quillbot. Abgerufen am 13. Oktober 2025, von https://quillbot.com/de/blog/woerter-finden/jiddische-woerter/